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Prähistorische Blätter — 7.1895

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Heft Nr. 4
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Ohlenschlager, Friedrich: Grabhügelfelder in der Pfalz
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Naue, J: Ausgrabungen und Funde
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https://doi.org/10.11588/diglit.32434#0079
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Ausgrabungen und Funde.

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auSallen, verschleiften Grabhügeln gleichen und jetzt, wo sie
nht Frucht bepflanzt sind, durch andere Farbe der Frucht
auf andere Beschaffenheit des Bodens deuten.
Es sind zwar aus diesem Felde noch keine Funde der
vorrömiscben Zeit bekannt geworden, aber trotzdem würde
es sich empfehlen beim Feldbau darauf zu achten, ob nicht
Gei'ässtrümmer oder Bronzereste ans Licht treten und vor-
kommenden Falles dem historischen Verein davon Kenntnis
zu geben.
Speier. F. Ohlenschlager.

Ausgrabungen und Funde.
1) Bei einem Wegneubau im Staatswald „Vorderer Eiohelberg" bei
Kis singen fanden sieh ca. 40 cm tief im Boden ein Bronze meissei
(L.=215nnn), Griffteil rund, Klinge vierkantig und zur Schneide sieh ver-
jüngend; ein Bronzekelt (L.=205mm) mit Schaftlappen der jüngeren
Bronzezeit. —
2) In Ufersand des Inn bei Rott wurde kürzlich eine der bekannten
Doppelspiralnadeln aus Bronze der älteren Hallstattzeit gefunden (II: Br. —
142:147 mm); das Stück ist gut erhalten, die Spiralen federn noch.
8) In der Nähe des römischen Begräbnissplatzes von Langacker bei
Reichenhall fanden sich: Flacher eiserner Kelt mit 2 Dornansätzen, 3 ei-
serne Hohlkelte, 2 lange bajonettartige Lanzenspitzen von Eisen, alles der
Hallstattzeit angehörig.
(Sämmtliche Funde beSnden sich jetzt im bayr. Nat.-Museum.)

Hügelgräber und muthmassliche Erdwohnungen im Ober-
amt Marbach (Württemberg). In der Nähe des Thaies der
Murr, die bei Marbach in den Neckar einmündet, nördlich von
der Stadt Winnenden und 1 Stunde von dieser entfernt, haben sich
unfern dem Weiler Kirschenhardthof theils im Walde, thoiis auf
den Aeckern vielfache Spuren von Besiedelung aus prähistorischer Zeit
erhalten. Schon Paulus d. Ä. berichtet von 2 Grabhügeln daselbst,
es sind jedoch im Ganzen ihrer etwa 14, die eine zusammenhängende
Grnppe bilden. Von diesen waren in diesem Frühjahr, als ich meine Un-
tersuchungen vornahm, nur noch 4, die im Walde liegen, intact, die übrigen
sind seit der Ende der 80 er Jahre begonnenen Ausrodung der betreffenden
Waldparzellen durch die Culturarbeit abgeflacht, wenn auch in ihren Um-
rissen noch mehr oder weniger deutlich erkennbar. Die Fundschichte ist
hier fast überail schon durch den Pflug umgewühlt, doch geben einige noch
erhaltene Fundstücke sowohl wie die Mittheilungen der Grundbesitzer wichtige
Anhaltspunkte. Die ersteren bestehen aus Bronzereifen und einem behau-
enen Steinblock. Eine auf den Aeckern gleichfalls gefundene römische
Bronzemünze dürfte bei der Nähe einer Römerstrasse sowie der Substruction
einer Villenniederiassung keine Beachtung verdienen. Die 3 kleineren, ziemlich
verbogenen, offenen, dünnen Spangen haben einen Durchmesser von 6,4 bis
7,5 cm, eine andere von V^cm Dicke, gleichfalls massiv, von 11,5 cm. Nach
den Aussagen der Güterbesitzer wurden solche Ringe überall in den Hügeln
 
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