r68 Historische Lobschrift auf Mengs,
als das allerschwereste, und am stärksten zusammen-
gesetzte/ wurde unserm Mengs übertragen. Es ist
unglaublich, mit welcher Freude er Hand anlegte.
Unter allen Werken des Raphaels von Urbino, ist
allezeit die Schule von Athen, und zwar nut Recht,
das iieblingsstück des Mengs gewesen. Die Beloh-
nung, die er deswegen erhrelc, war verhaltnißmaßig
mit der Schönheit der Kopie, welche die Hoffnung
des Mylords übertraf, und seine nicht gememe Freys
gebigkeit.
Itzt fieng Mengs auch das große Gemahlbe
für die Kirche in Dresden an, und arbeitete mit
großer Aüfmer ksamkeir und Warme, als er auf ein-
mal unversehens seinen Vater ankommen sah, den
er noch in Sachsen zu seyn glaubte. Das enge
Haus, in welchem sein Sohn mit seiner Frau und
Schwestern wohnte, war eine wichtige Ursache, daß
der Neuangekommene eine Wohnung anderswo
«ahm, und auf solche Art, ungeachtet der Gefahr,
wurde der Friede in der Familie erhalten. Das
wars eben nicht, daß unser junger Mahler nicht sei-
nen Vater und Meister gerne gesehen hatte; aber
die Magd, die diesesmal auch ihn wieder begleitet
hatte, konnre nicht wohl unter andern Weibsper-
sonen wohnen.
Zu der Zeit regierte Benediktus der Vierzehn»
te, ein großer Freund der schönen Künste und Künst-
ler , der auch den Mengs sehr hoch schaßte. Da
er während der letzten Jahre seine Pontifikats sowol
wegen
NMM
«WR b
HL I'-",--
als das allerschwereste, und am stärksten zusammen-
gesetzte/ wurde unserm Mengs übertragen. Es ist
unglaublich, mit welcher Freude er Hand anlegte.
Unter allen Werken des Raphaels von Urbino, ist
allezeit die Schule von Athen, und zwar nut Recht,
das iieblingsstück des Mengs gewesen. Die Beloh-
nung, die er deswegen erhrelc, war verhaltnißmaßig
mit der Schönheit der Kopie, welche die Hoffnung
des Mylords übertraf, und seine nicht gememe Freys
gebigkeit.
Itzt fieng Mengs auch das große Gemahlbe
für die Kirche in Dresden an, und arbeitete mit
großer Aüfmer ksamkeir und Warme, als er auf ein-
mal unversehens seinen Vater ankommen sah, den
er noch in Sachsen zu seyn glaubte. Das enge
Haus, in welchem sein Sohn mit seiner Frau und
Schwestern wohnte, war eine wichtige Ursache, daß
der Neuangekommene eine Wohnung anderswo
«ahm, und auf solche Art, ungeachtet der Gefahr,
wurde der Friede in der Familie erhalten. Das
wars eben nicht, daß unser junger Mahler nicht sei-
nen Vater und Meister gerne gesehen hatte; aber
die Magd, die diesesmal auch ihn wieder begleitet
hatte, konnre nicht wohl unter andern Weibsper-
sonen wohnen.
Zu der Zeit regierte Benediktus der Vierzehn»
te, ein großer Freund der schönen Künste und Künst-
ler , der auch den Mengs sehr hoch schaßte. Da
er während der letzten Jahre seine Pontifikats sowol
wegen
NMM
«WR b
HL I'-",--