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88 Pigmentdruck
5. Gopierverfahren mit chr a m sauren Aalzen.
Hierher gehört eine stattliche Reihe von Kopiermethoden wie der
Pigmentdruck, der Gummidruck, der Öldruck, der Öl-Pigmentdruck usw.,
von den Photomechanischen Vervielfältigungsmethoden der Lichtdruck,
die Heliogravüre, die Photolithographie usw?)
Die Grundlage aller dieser Verfahren bildet das Verhalten eines
Präparates, bestehend aus
Gelatine und doppeltchrom-
saurem Kali, weshalb dies
etwas genauer betrachtet
werden muß.
Die Chromfäure ^bildet
mit Basen zwei Arten von
Salzen — einfach chrom-
saure und doppeltchrom-
saure Salze. Diese sind an
und für sich sehr beständig
und nicht lichtempfind-
lich. Sie zerfallen aber
im Licht bei Anwesen-
heit organischer Kör-
per (Papier, Gummi, Ge-
latine). Sie bilden hier-
bei Chromsuperoxyd oder chromsaures Chromoxyd, das auf Gummi,
Gelatine derart einwirkt, daß diese unlöslich werden.
Pigmentdruck. Denken wir uns z. B. in Gelatine oder Gummi,
die mit einem doppeltchromsauren Alkali versetzt sind, ein Pigment z. B.
Terra de Siena, Lampenschwarz, Indischrot usw. eingebettet, so wird
dieses, sobald die Muttersubstanz durch die Lichtwirkung unlöslich ge-
worden ist, darin mit festgehalten und kann nicht durch Waschen mit
heißem Wasser entfernt werden (Abb. 50).
Unterhalb der Stellen, wo das Licht nicht mit voller Kraft einwirken
konnte, finden sich aber immer noch Stellen, die sich im warmen Wasser
lösen müssen (da sie nicht gegerbt sind) und die dabei die zarten Halb-
töne unbedingt mit losreißen. Nm dies zu verhindern, wird die Pig-

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1 lv Negativ, worin a — durchsichtige Stellen,
s s Pigmentschicht, a' -- belichtete Stellen,
U — Papier, S unbelichtete Gelatine quillt und
löst sich wie Fig 4 zeigt, dobei werden zarte Stel-
len zerstört. Aus übertragungspapicre 5 ge-
bracht, bleiben dieselben erhalten.
Abb. 50. Zur Erklärung des Pigmentdruckes.

1) Siehe hierüber Bd. 175 dieser Sammlung: A. W. Unger „Wie ein
Buch entsteht".
2) Chromfäure OrOgs Chromsaures Kali — L^OrO^ doppelt-chrom-
saures Kali --- Or, 0, --- Uz 0 - (OrOz)z.
 
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