64 Lebens - Geschichte
ne Erklärung, über tausend Sachen, die ich
gern wissen mögen, zu bekommen, und um
sie zu bitten, mir, was ich schon gehöret, noch
einmahl zu wiederholen, ihnen weiter zuzu-
hören, und mich endlich an einem Vergnügen
zu ersäktigen, wovon ich nur eine Probe ge-
macht.
Es käme mir zum wenigsten eine Hofnung
wieder in den Sinn, die ich allzeit beybehal--
ken, und ohne welche ich mehrere Vorsicht ge-
gen den Ober-Aufseher des Baffa würde ge-
brauchet haben. Indem ich keine gcdohrne
Sclavin war, auch nichts, eine solche zu se»n,
mich gezwungen, so glaubte, daß, wann ich
nur einige scheinbare Gründe öeobringen könn-
te, daß mir mein Zustand nicht mehr gesiele, so
würde man mir nicht die geringste Schwierig-
keit machen können, mich wieder Willen dazu
behalten. Ich bildete mir ein, daß es auf
weiter nichts ankäme, als mich nur mit dem
Bassa darüber zu bereden, da ich aber den O-
ber-Aufseher manchmahl zu sehen Gelegenheit
hatte, weilen demselben, das Serail ausbes-
ftrnzu lassen, übertragen worden, so wollte
ich diesem vorher meine Gedancken eröfnem
Er hatte mir bißher redlich sein Wort gehal-
ten, und ich wäre über seine mir bewiesene
Sorgfalt und gute Dienste so vergnügt, daß
ich nicht zweifelte, er werde mir einen Gefal-
len zu rhun nicht ungeneigt seyn. Er hatte
aber unterdessen kaum verstanden, wo meins
Rede hinaus lieft, als er schon eine kaltsinmge