Da ein Entwurf für den gesamten Altar vorauszusetzen ist (vgl. Meder,
Neue Beiträge zur Dürerforschung, in: Jahrbuch der Kunsthistorischen Samm-
lungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Bd. 23, Heft 1, Wien 1903, S. 54),
muß auch die Komposition des gesamten Werkes von Dürer stammen.
Dürer lieferte die Tafeln schon mit Rahmen, wie aus einem Brief an Heller
hervorgeht. Auch die Innenseiten der Flügel sind nach der Rahmung dieser
Tafeln gemalt, wie der ringsumlaufende unbemalte Rand zeigt.
Wenn man zu einer Vorstellung von dem sicher architektonischen Rahmen
des Altarbildes und der Stellung der einzelnen Tafeln darin kommen will,
kann man nur bedingt von den sonstigen Altaraufbauten Dürers ausgehen.
Den großen Rahmen für das gesamte Altarwerk ließ nämlich Heller in Frank-
furt anfertigen. Dürer hat dafür an Heller lediglich eine nicht mehr erhaltene
Zeichnung gesandt.
Die von Grünewald gemalten Flügel des Altares waren sicher nicht neben den
unten aufgeführten Grisaillen zu sehen. Bisher wurde angenommen, daß
neben den Grisaillen aus Dürers Werkstatt die Grisaillen Grünewalds als
„Standflügel“, also unbeweglich, befestigt waren.
Es kann eher angenommen werden, daß Sandrart den Altar noch im alten
Zusammenhang gesehen hat. Seiner Beschreibung ist zu entnehmen, daß bei
geschlossenem Zustand des Altares die vier Heiligen von Grünewald (siehe
S. 68) und darüber eine Verklärung Christi zu sehen waren. Eine endgültige
Rekonstruktion des Altaraufbaues muß einer späteren Arbeit Vorbehalten
bleiben.
Erster linker Flügel, Außenseite.
Oben:
TEIL DER ANBETUNG DER KÖNIGE
Die Tafel ist verschollen.
Unten:
DIE APOSTEL PETRUS UND PAULUS
Erster rechter Flügel, Außenseite.
Oben:
ZWEI DER HL. DREI KÖNIGE
Aus der Anbetung der Könige.
Unten:
DER HEILIGE THOMAS VON AQUIN
UND DER HEILIGE CHRISTOPHORUS
Die Tafeln bildeten die Rückseiten der Flügel mit dem Martyrium des Hl.
Jakobus mit dem darunter liegenden Bildnis des Stifters (S. 61 und S. 65)
und dem Martyrium der Hl. Katharina mit dem darunter liegenden Bildnis
der Stiftergattin (S. 61 und S. 67).
Grisaillemalerei. Tempera auf Tannenholz.
Höhe 96 cm, Breite 60 cm.
Inv.: B 270-272.
Aus der Sammlung der Museumsgesellschaft, 1877 dem Historischen Museum
übergeben.
ALTAR DES HEILIGEN THOMAS
AUS DER DOMINIKANERKIRCHE
62
Neue Beiträge zur Dürerforschung, in: Jahrbuch der Kunsthistorischen Samm-
lungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Bd. 23, Heft 1, Wien 1903, S. 54),
muß auch die Komposition des gesamten Werkes von Dürer stammen.
Dürer lieferte die Tafeln schon mit Rahmen, wie aus einem Brief an Heller
hervorgeht. Auch die Innenseiten der Flügel sind nach der Rahmung dieser
Tafeln gemalt, wie der ringsumlaufende unbemalte Rand zeigt.
Wenn man zu einer Vorstellung von dem sicher architektonischen Rahmen
des Altarbildes und der Stellung der einzelnen Tafeln darin kommen will,
kann man nur bedingt von den sonstigen Altaraufbauten Dürers ausgehen.
Den großen Rahmen für das gesamte Altarwerk ließ nämlich Heller in Frank-
furt anfertigen. Dürer hat dafür an Heller lediglich eine nicht mehr erhaltene
Zeichnung gesandt.
Die von Grünewald gemalten Flügel des Altares waren sicher nicht neben den
unten aufgeführten Grisaillen zu sehen. Bisher wurde angenommen, daß
neben den Grisaillen aus Dürers Werkstatt die Grisaillen Grünewalds als
„Standflügel“, also unbeweglich, befestigt waren.
Es kann eher angenommen werden, daß Sandrart den Altar noch im alten
Zusammenhang gesehen hat. Seiner Beschreibung ist zu entnehmen, daß bei
geschlossenem Zustand des Altares die vier Heiligen von Grünewald (siehe
S. 68) und darüber eine Verklärung Christi zu sehen waren. Eine endgültige
Rekonstruktion des Altaraufbaues muß einer späteren Arbeit Vorbehalten
bleiben.
Erster linker Flügel, Außenseite.
Oben:
TEIL DER ANBETUNG DER KÖNIGE
Die Tafel ist verschollen.
Unten:
DIE APOSTEL PETRUS UND PAULUS
Erster rechter Flügel, Außenseite.
Oben:
ZWEI DER HL. DREI KÖNIGE
Aus der Anbetung der Könige.
Unten:
DER HEILIGE THOMAS VON AQUIN
UND DER HEILIGE CHRISTOPHORUS
Die Tafeln bildeten die Rückseiten der Flügel mit dem Martyrium des Hl.
Jakobus mit dem darunter liegenden Bildnis des Stifters (S. 61 und S. 65)
und dem Martyrium der Hl. Katharina mit dem darunter liegenden Bildnis
der Stiftergattin (S. 61 und S. 67).
Grisaillemalerei. Tempera auf Tannenholz.
Höhe 96 cm, Breite 60 cm.
Inv.: B 270-272.
Aus der Sammlung der Museumsgesellschaft, 1877 dem Historischen Museum
übergeben.
ALTAR DES HEILIGEN THOMAS
AUS DER DOMINIKANERKIRCHE
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