Mittelrheinischer Meister
BILDNIS DES 34JÄHRIGEN
FRANKFURTER PATRIZIERS
HEINRICH ZUM JUNGEN
Das Bild wurde im 19. Jahrhundert beim Ausräumen des Bodens in
dem Hause zum Braunfels am Liebfrauenberg 29 gefunden.
Auf einem gemalten Pergamentstreifen in der Mitte des Bildes oben,
steht die Aufschrift:
Do ich waß XXXIIII jor alt do was . ich . allso . gestaltt.
Daneben eine Beischrift aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts:
Henrich zum Jungen Orten, Conrads, Daniels, Karlens und Anthonii
zum Jungen . . . anher.
Auf der Rückseite befindet sich eine Tinteninschrift von Johann Maxi-
milian zum Jungen: Contrafayt Henrichs zum Jungen Orten des Ersten
in Franckfurt und Annen zum Maulbaum Sohn ist mir Johanni Maxi-
miliane zum Jungen Ao 1636 von Jr (= Junker) Hieronymo Steffen
von Chronstätten, Schultheissen zu Frankfurt verehret worden.
(Hieronymus Steffen, Stadtschultheiß von 1634-1639 hatte eine Nach-
kommin des Heinrich zum Jungen zur Frau.) Unter der Tinteninschrift
ein Zettel aus dem 19. Jahrhundert:
No. 327.
Brustbild Heinrichs zum Jungen, eines Sohnes des Ort (Ortlieb) zum Jungen
und seiner Ehefrau Anna zum Maulbaum. Von diesem Ort zum Jungen sagt
Lersner, Theil II, p. 193, daß er 1420 von Mainz — weilen ihm von der
Gemeinde hart zugesetzt worden — nach Oestrich im Ringaw und dann nach
Frankfurt gegangen sei, wo er 1483 [1482] gestorben und mit seiner Frau in
der Barfüßer Kirche begraben liege. Der frühere Besitzer des Bildes Joh.
Max. Jos. zum Jungen war 1644 Bürgermeister. Über dem Porträt steht
die Aufschrift:
Da ich war XXXIIII alt
war ich allso gestallt.
Auf dem Deckel ist das Wappen der Familie. Das Bild wurde beim Ausräu-
men des Bodens in dem Hause zum Braunfels gefunden.
Heinrich zum Jungen, auch Heinrich zum Korb genannt, gehört zu
dem nach Frankfurt eingewanderten Zweig der Mainzer Familie zum
Jungen. Er erhielt 1466 Dispens vom Papst für die Ehe mit Margarete
von Glauburg, mit der er im vierten Grade verwandt war. Die Ehe
wurde 1467 geschlossen. Wahrscheinlich ist das Bildnis ein Verlobungs-
bild und wird deshalb um das Jahr 1467 von einem am Mittelrhein
tätigen Künstler gemalt worden sein. Im Jahre 1482 starb Heinrich
zum Jungen und wurde in der Barfüßerkirche beigesetzt.
Um 1467.
Tempera auf Pergament, auf Tannenholz aufgezogen.
Höhe 34,8 cm, Breite 26 cm.
Restauriert 1956.
Geschenk des Herrn von Heyden an den Altertumsverein 1860, 1894 dem
Historischen Museum übergeben.
Inv.: B 904.
158
BILDNIS DES 34JÄHRIGEN
FRANKFURTER PATRIZIERS
HEINRICH ZUM JUNGEN
Das Bild wurde im 19. Jahrhundert beim Ausräumen des Bodens in
dem Hause zum Braunfels am Liebfrauenberg 29 gefunden.
Auf einem gemalten Pergamentstreifen in der Mitte des Bildes oben,
steht die Aufschrift:
Do ich waß XXXIIII jor alt do was . ich . allso . gestaltt.
Daneben eine Beischrift aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts:
Henrich zum Jungen Orten, Conrads, Daniels, Karlens und Anthonii
zum Jungen . . . anher.
Auf der Rückseite befindet sich eine Tinteninschrift von Johann Maxi-
milian zum Jungen: Contrafayt Henrichs zum Jungen Orten des Ersten
in Franckfurt und Annen zum Maulbaum Sohn ist mir Johanni Maxi-
miliane zum Jungen Ao 1636 von Jr (= Junker) Hieronymo Steffen
von Chronstätten, Schultheissen zu Frankfurt verehret worden.
(Hieronymus Steffen, Stadtschultheiß von 1634-1639 hatte eine Nach-
kommin des Heinrich zum Jungen zur Frau.) Unter der Tinteninschrift
ein Zettel aus dem 19. Jahrhundert:
No. 327.
Brustbild Heinrichs zum Jungen, eines Sohnes des Ort (Ortlieb) zum Jungen
und seiner Ehefrau Anna zum Maulbaum. Von diesem Ort zum Jungen sagt
Lersner, Theil II, p. 193, daß er 1420 von Mainz — weilen ihm von der
Gemeinde hart zugesetzt worden — nach Oestrich im Ringaw und dann nach
Frankfurt gegangen sei, wo er 1483 [1482] gestorben und mit seiner Frau in
der Barfüßer Kirche begraben liege. Der frühere Besitzer des Bildes Joh.
Max. Jos. zum Jungen war 1644 Bürgermeister. Über dem Porträt steht
die Aufschrift:
Da ich war XXXIIII alt
war ich allso gestallt.
Auf dem Deckel ist das Wappen der Familie. Das Bild wurde beim Ausräu-
men des Bodens in dem Hause zum Braunfels gefunden.
Heinrich zum Jungen, auch Heinrich zum Korb genannt, gehört zu
dem nach Frankfurt eingewanderten Zweig der Mainzer Familie zum
Jungen. Er erhielt 1466 Dispens vom Papst für die Ehe mit Margarete
von Glauburg, mit der er im vierten Grade verwandt war. Die Ehe
wurde 1467 geschlossen. Wahrscheinlich ist das Bildnis ein Verlobungs-
bild und wird deshalb um das Jahr 1467 von einem am Mittelrhein
tätigen Künstler gemalt worden sein. Im Jahre 1482 starb Heinrich
zum Jungen und wurde in der Barfüßerkirche beigesetzt.
Um 1467.
Tempera auf Pergament, auf Tannenholz aufgezogen.
Höhe 34,8 cm, Breite 26 cm.
Restauriert 1956.
Geschenk des Herrn von Heyden an den Altertumsverein 1860, 1894 dem
Historischen Museum übergeben.
Inv.: B 904.
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