Mittelrheinischer Meister
ZWEI FLÜGEL DES ALTARES
AUS DER SEBASTIANSKAPELLE
DER DOMINIKANERKIRCHE
Die Kapelle der Bruderschaft des Hl. Sebastian wurde im Jahre 1492
erbaut und geweiht. Für diese Kapelle wurde der Altar, von dem nur
die Flügel erhalten sind, geschaffen.
In den Akten der confraternitas Sancti Sebastian! — einer Schüt-
zengesellschaft — steht, daß im Jahre 1459 der Maler Friedrich
von Aschaffenburg für diese Bruderschaft einen Schrein gefertigt hat.
So sind die Flügelbilder mit diesem in der Urkunde erwähnten Altar
identifiziert und Friedrich von Aschaffenburg zugeschrieben worden
(Gebhardt). Aus stilistischen Gründen können die Flügel aber noch
nicht im Jahre 1459 entstanden sein. Für ihre Fertigstellung ist die Zeit
von 1480-90 (Simon) und zuletzt das Datum der Weihe derSebastians-
kapelle (1492) vorgeschlagen worden (Weizsäcker). Demnach kann man
die Tafeln nicht mehr mit dem Namen des Malers Friedrich von Aschaf-
fenburg verbinden. Die beiden Flügelbilder zeigen deutliche Beziehun-
gen zur Kunst des Hausbuchmeisters.
Um 1492.
MARTYRIUM DES HL. SEBASTIAN
Tempera auf Kiefernholz.
Höhe 142 cm, Breite 82 cm.
Inv.: B 228.
MARTYRIUM DES HL. VEIT
Neben dem Heiligen der durch ihn von einem Dämon befreite Sohn des
Kaisers Diokletian.
Tempera auf Kiefernholz.
Höhe 142 cm, Breite 83 cm.
Restauriert 1957.
Inv.: B 229.
Aus der Sammlung der Museumsgesellschaft, 1877 dem Historischen Museum
übergeben.
Literatur: Hüsgen, Nachrichten von Frankfurter Künstlern und Kunstsachen, 1780, S. 269. — Hüsgen, 1790, S. 562. — Jung, Eine
Frankfurter Künstlerurkunde aus dem Jahre 1459, in: AFG, 3. F. 7. Bd. 1901, S. 306 (erste Veröffentlichung der Urkunde). — Geb-
hardt, Frankfurter Maler des 15. und 16. Jahrhunderts, in: Monatshefte für Kunstwissenschaft, 5. Jg. Heft 12, 1912, S. 497 f. —-
Simon, Zu Friedrich von Aschaffenburg, in: Repertorium für Kunstwissenschaft, 38. Bd., Heft 5/6, 1916, S. 250. — Weizsäcker, 1923,
S. 105 ff, Abb. 20 und 21.
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ZWEI FLÜGEL DES ALTARES
AUS DER SEBASTIANSKAPELLE
DER DOMINIKANERKIRCHE
Die Kapelle der Bruderschaft des Hl. Sebastian wurde im Jahre 1492
erbaut und geweiht. Für diese Kapelle wurde der Altar, von dem nur
die Flügel erhalten sind, geschaffen.
In den Akten der confraternitas Sancti Sebastian! — einer Schüt-
zengesellschaft — steht, daß im Jahre 1459 der Maler Friedrich
von Aschaffenburg für diese Bruderschaft einen Schrein gefertigt hat.
So sind die Flügelbilder mit diesem in der Urkunde erwähnten Altar
identifiziert und Friedrich von Aschaffenburg zugeschrieben worden
(Gebhardt). Aus stilistischen Gründen können die Flügel aber noch
nicht im Jahre 1459 entstanden sein. Für ihre Fertigstellung ist die Zeit
von 1480-90 (Simon) und zuletzt das Datum der Weihe derSebastians-
kapelle (1492) vorgeschlagen worden (Weizsäcker). Demnach kann man
die Tafeln nicht mehr mit dem Namen des Malers Friedrich von Aschaf-
fenburg verbinden. Die beiden Flügelbilder zeigen deutliche Beziehun-
gen zur Kunst des Hausbuchmeisters.
Um 1492.
MARTYRIUM DES HL. SEBASTIAN
Tempera auf Kiefernholz.
Höhe 142 cm, Breite 82 cm.
Inv.: B 228.
MARTYRIUM DES HL. VEIT
Neben dem Heiligen der durch ihn von einem Dämon befreite Sohn des
Kaisers Diokletian.
Tempera auf Kiefernholz.
Höhe 142 cm, Breite 83 cm.
Restauriert 1957.
Inv.: B 229.
Aus der Sammlung der Museumsgesellschaft, 1877 dem Historischen Museum
übergeben.
Literatur: Hüsgen, Nachrichten von Frankfurter Künstlern und Kunstsachen, 1780, S. 269. — Hüsgen, 1790, S. 562. — Jung, Eine
Frankfurter Künstlerurkunde aus dem Jahre 1459, in: AFG, 3. F. 7. Bd. 1901, S. 306 (erste Veröffentlichung der Urkunde). — Geb-
hardt, Frankfurter Maler des 15. und 16. Jahrhunderts, in: Monatshefte für Kunstwissenschaft, 5. Jg. Heft 12, 1912, S. 497 f. —-
Simon, Zu Friedrich von Aschaffenburg, in: Repertorium für Kunstwissenschaft, 38. Bd., Heft 5/6, 1916, S. 250. — Weizsäcker, 1923,
S. 105 ff, Abb. 20 und 21.
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