Philipp Uffenbach
geboren 1566 in Frankfurt, gestorben 1636 in Frankfurt. Joachim von Sand-
rart, der Uffenbach in seiner Jugend kannte, berichtet über ihn, daß er bei
AdamGirimmer (an anderer Stelle nennt ihn Sandrart Hans Grimmer), einem
Schüler Grünewalds, lernte. Ein Buch mit Handzeichnungen Grünewalds
hatte sich über Grimmer an Uffenbach vererbt. Im Jahre 1592 übernahm
Uffenbach die Werkstatt des Geometers Elias Hoffmann und gab karto-
graphische und wissenschaftliche Werke heraus. Ein Schüler Uffenbachs war
Adam Elsheimer (vgl. Seite 90).
SALVATORALTAR
AUS DER DOMINIKANERKIRCHE
Selbstbildnis des Philipp Uffenbach.
Ausschnitt aus dem gegenüberliegenden Bild.
Das Altarbild ist für die Dominikanerkirche gemalt und war als Gegen-
stück zu Dürers Himmelfahrt Mariae gedacht (vgl. S. 59). So hatte es
auch diesem Bilde gegenüber seine Aufstellung gefunden und verblieb an
diesem Platz bis zum Jahre 1744. Das Gemälde wurde dann durch
eine in Holz geschnitzte Statue des Salvators ersetzt und im Kapitel-
saal des Klosters aufgestellt.
Joachim von Sandrart schrieb in seiner „Teutschen Academie“ 1675 über
Uffenbachs Bild: „Unter seinen fürnehmsten Werken wäre das Stuck, so in
der Prediger Kirchen in Frankfurt auf einem Altar noch zu sehen ist, näm-
lich die Himmelfahrt Christi in Gegenwart seiner Aposteln, nach alter Ma-
nier, die ihm sehr angelegen seyn ließ, gemahlet.“
Es ist deutlich, daß sich Uffenbach an das Vorbild des Helleraltares
angeschlossen hat. Der Aufbau der Komposition ist dem Werk Dürers
nachempfunden. Wie die Grundkonzeption, so sind auch Details, etwa
die Figur des Apostels rechts im Vordergrund (bei Dürer links) und
der Kopf des Bärtigen neben dem Selbstbildnis Uffenbachs (bei Dürer
der Alte links am Rand), nach dem Vorbild entstanden. Uffenbach
bleibt aber in der Qualität seiner Malerei weit hinter Dürer zurück.
Die Anordnung der drei im Historischen Museum erhaltenen Stifter-
bildnisse der Familie Pithan (B 312-B 314) im Altaraufbau, ist nicht
sicher festzulegen. Es ist möglich, daß die Tafeln als Flügel am Mittel-
bild befestigt waren.
1599.
Mittelbild:
HIMMELFAHRT CHRISTI
In der linken Bildhälfte im Hintergrund, rechts neben dem Engel, erscheint
das Selbstbildnis des Malers.
Bez. unten rechts: PVb und datiert 1599.
Tempera auf Ahornholz.
Höhe 189 cm, Breite 136 cm.
Restauriert 1956.
Aus der Sammlung der Museumsgesellschaft, 1877 dem Historischen Museum
übergeben.
Inv.: B 303
Literatur: Sandrart, Teutsche Academie, 1675, CXXVII. — Peltzer, S. 160. — v. Mechel, 1804, Nr. 45, 51-53. — Schütz, Ge-
mäldeverzeichnis 1820, S. 13-15 und S. 21. — Gwinner, 1862, S. 89. — Gwinner, Gemäldeverzeichnis 1867, Nr. 333, 334, 409, 413.
— Grotefend, S. 258. — Bode, Studien zur Geschichte der holländischen Malerei, 1883, S. 239. — Donner von Richter, Ph. Uffen-
bach . . . in: AFG, 3. F. Bd. 7, 1901, S. 1, 33 ff. über die Familie Pithan, S. 42 f. ■— Weizsäcker, 1923, S. 260 ff. Taf. XXXII-
XXXIV. Selbstbildnis Abb. 39. — Simon, Abendländische Gerechtigkeitsbilder, 1948, S. 12. — Ausgestellt: Nürnberg, Aufgang
der Neuzeit, 1952, Kat. Q 1.
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geboren 1566 in Frankfurt, gestorben 1636 in Frankfurt. Joachim von Sand-
rart, der Uffenbach in seiner Jugend kannte, berichtet über ihn, daß er bei
AdamGirimmer (an anderer Stelle nennt ihn Sandrart Hans Grimmer), einem
Schüler Grünewalds, lernte. Ein Buch mit Handzeichnungen Grünewalds
hatte sich über Grimmer an Uffenbach vererbt. Im Jahre 1592 übernahm
Uffenbach die Werkstatt des Geometers Elias Hoffmann und gab karto-
graphische und wissenschaftliche Werke heraus. Ein Schüler Uffenbachs war
Adam Elsheimer (vgl. Seite 90).
SALVATORALTAR
AUS DER DOMINIKANERKIRCHE
Selbstbildnis des Philipp Uffenbach.
Ausschnitt aus dem gegenüberliegenden Bild.
Das Altarbild ist für die Dominikanerkirche gemalt und war als Gegen-
stück zu Dürers Himmelfahrt Mariae gedacht (vgl. S. 59). So hatte es
auch diesem Bilde gegenüber seine Aufstellung gefunden und verblieb an
diesem Platz bis zum Jahre 1744. Das Gemälde wurde dann durch
eine in Holz geschnitzte Statue des Salvators ersetzt und im Kapitel-
saal des Klosters aufgestellt.
Joachim von Sandrart schrieb in seiner „Teutschen Academie“ 1675 über
Uffenbachs Bild: „Unter seinen fürnehmsten Werken wäre das Stuck, so in
der Prediger Kirchen in Frankfurt auf einem Altar noch zu sehen ist, näm-
lich die Himmelfahrt Christi in Gegenwart seiner Aposteln, nach alter Ma-
nier, die ihm sehr angelegen seyn ließ, gemahlet.“
Es ist deutlich, daß sich Uffenbach an das Vorbild des Helleraltares
angeschlossen hat. Der Aufbau der Komposition ist dem Werk Dürers
nachempfunden. Wie die Grundkonzeption, so sind auch Details, etwa
die Figur des Apostels rechts im Vordergrund (bei Dürer links) und
der Kopf des Bärtigen neben dem Selbstbildnis Uffenbachs (bei Dürer
der Alte links am Rand), nach dem Vorbild entstanden. Uffenbach
bleibt aber in der Qualität seiner Malerei weit hinter Dürer zurück.
Die Anordnung der drei im Historischen Museum erhaltenen Stifter-
bildnisse der Familie Pithan (B 312-B 314) im Altaraufbau, ist nicht
sicher festzulegen. Es ist möglich, daß die Tafeln als Flügel am Mittel-
bild befestigt waren.
1599.
Mittelbild:
HIMMELFAHRT CHRISTI
In der linken Bildhälfte im Hintergrund, rechts neben dem Engel, erscheint
das Selbstbildnis des Malers.
Bez. unten rechts: PVb und datiert 1599.
Tempera auf Ahornholz.
Höhe 189 cm, Breite 136 cm.
Restauriert 1956.
Aus der Sammlung der Museumsgesellschaft, 1877 dem Historischen Museum
übergeben.
Inv.: B 303
Literatur: Sandrart, Teutsche Academie, 1675, CXXVII. — Peltzer, S. 160. — v. Mechel, 1804, Nr. 45, 51-53. — Schütz, Ge-
mäldeverzeichnis 1820, S. 13-15 und S. 21. — Gwinner, 1862, S. 89. — Gwinner, Gemäldeverzeichnis 1867, Nr. 333, 334, 409, 413.
— Grotefend, S. 258. — Bode, Studien zur Geschichte der holländischen Malerei, 1883, S. 239. — Donner von Richter, Ph. Uffen-
bach . . . in: AFG, 3. F. Bd. 7, 1901, S. 1, 33 ff. über die Familie Pithan, S. 42 f. ■— Weizsäcker, 1923, S. 260 ff. Taf. XXXII-
XXXIV. Selbstbildnis Abb. 39. — Simon, Abendländische Gerechtigkeitsbilder, 1948, S. 12. — Ausgestellt: Nürnberg, Aufgang
der Neuzeit, 1952, Kat. Q 1.
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