Schultheiß und Gericht mitdurchgeführt und unterzeichnet. Vor diese Kommission, die im
Rathaus tagte, wurden die „Beständer" der herrschaftlichen Güter und sämtliche Angren-
zer gerufen, um Größe, genaue Lage und Begrenzung eines Grundstückes anzugeben.
Dabei lagen frühere Beraine vor. Die Angaben mußten protokolliert und beeidet werden.
Tauchten unklare oder widersprüchliche Angaben auf, fand ein Lokaltermin meist mit
einer neuen „Versteinung" statt. Auch dabei waren alle Beteiligten als Zeugen anwesend.
Dazu kommen einige Urkunden aus dem späten Mittelalter, die die Stiftungen der Nikolai-
und Marienaltarpfründe festhalten. Auch hier sind alle gestifteten Äcker in ihrer Lage
deutlich gemacht. Ferner sind die Schatzungslisten der Kirchheimer Zent heranzuziehen.
Aus all dem ergibt sich das ziemlich vollständige Bild der Flurnamen der Seckenheimer
Gemarkung.
Zur Anschauung mögen einige Lagebestimmungen dienen. Aus einer Urkunde von 1394:
„Item ein morgen zuhet zuende dez wisengewendes geforcht ludein mylen" - ebenso ein
morgen, ziehet auf das Ende des Wiesengewanns (im Niederfeld), angrenzend an Ludel
(Ludwig, Ludolf) Mül(l)e(r). Aus dem Berain von 1570:„item ein morgen ackerszeucht vf
den pfaffenweg beforcht das Widdum vßwerters Hannes Mez Schultheiß" - ebenso ein
Morgen Acker, zieht auf den Pfaffenweg, grenzt an das Pfarrgut und nach außen an den
Schultheißen Hans Metz.
2. Die einzelnen Flurnamen
Die Flurnamen sind nach den Gemarkungsteilen und da wieder alphabetisch geordnet. Die
Gemarkungsteile erscheinen in der Reihenfolge: Oberfeld (OF), Mittelfeld (MF), Nieder-
feld (NF), Mallau (M), Sand (S), Wald (UD) und Ried (R). Die geltenden amtlichen Flur-
namen sind fettgedruckt, die historischen und mundartlichen kursiv. Die Flurnamen (F1N)
werden nach folgendem Schema dargestellt:
Nr. Name/Mundartsform Dauer seines Gebrauchs
Belege (Jahreszahlen sind zugleich Schlüsselzahlen für die Quellen!)
Erklärung und Lage.
2.1. Die Flurnamen des Oberfeldes Nr. 1-38 [Flurnamenkarte s.S. 39]
1. Oberfeld / Öwafeld seit 1329
1329 - in superiore campo (im oberen Feld); 1369, 1394, 1436, 1512, 1553, 1570, 1611,
1620, 1635 - in dem.. (2x), im obernfelde ßx), ..feldt (4x), Veldt (3x), Im Obern-
feldt(2x); 1429, 1496, 1574/1601 - Im.. (2x), das Oberfeld(t); 1780 - das obere Feld;
1660, 1754, 1798, 1879 - Oberfeld(t) (6x).
Teil der Altgemarkung im Osten, das „obere" Feld wegen seiner erhöhten Lage auf dem
Hochufer als Gegensatz zu „Niederfeld". Häufig werden in den Gemarkungen der pfälzi-
42
Rathaus tagte, wurden die „Beständer" der herrschaftlichen Güter und sämtliche Angren-
zer gerufen, um Größe, genaue Lage und Begrenzung eines Grundstückes anzugeben.
Dabei lagen frühere Beraine vor. Die Angaben mußten protokolliert und beeidet werden.
Tauchten unklare oder widersprüchliche Angaben auf, fand ein Lokaltermin meist mit
einer neuen „Versteinung" statt. Auch dabei waren alle Beteiligten als Zeugen anwesend.
Dazu kommen einige Urkunden aus dem späten Mittelalter, die die Stiftungen der Nikolai-
und Marienaltarpfründe festhalten. Auch hier sind alle gestifteten Äcker in ihrer Lage
deutlich gemacht. Ferner sind die Schatzungslisten der Kirchheimer Zent heranzuziehen.
Aus all dem ergibt sich das ziemlich vollständige Bild der Flurnamen der Seckenheimer
Gemarkung.
Zur Anschauung mögen einige Lagebestimmungen dienen. Aus einer Urkunde von 1394:
„Item ein morgen zuhet zuende dez wisengewendes geforcht ludein mylen" - ebenso ein
morgen, ziehet auf das Ende des Wiesengewanns (im Niederfeld), angrenzend an Ludel
(Ludwig, Ludolf) Mül(l)e(r). Aus dem Berain von 1570:„item ein morgen ackerszeucht vf
den pfaffenweg beforcht das Widdum vßwerters Hannes Mez Schultheiß" - ebenso ein
Morgen Acker, zieht auf den Pfaffenweg, grenzt an das Pfarrgut und nach außen an den
Schultheißen Hans Metz.
2. Die einzelnen Flurnamen
Die Flurnamen sind nach den Gemarkungsteilen und da wieder alphabetisch geordnet. Die
Gemarkungsteile erscheinen in der Reihenfolge: Oberfeld (OF), Mittelfeld (MF), Nieder-
feld (NF), Mallau (M), Sand (S), Wald (UD) und Ried (R). Die geltenden amtlichen Flur-
namen sind fettgedruckt, die historischen und mundartlichen kursiv. Die Flurnamen (F1N)
werden nach folgendem Schema dargestellt:
Nr. Name/Mundartsform Dauer seines Gebrauchs
Belege (Jahreszahlen sind zugleich Schlüsselzahlen für die Quellen!)
Erklärung und Lage.
2.1. Die Flurnamen des Oberfeldes Nr. 1-38 [Flurnamenkarte s.S. 39]
1. Oberfeld / Öwafeld seit 1329
1329 - in superiore campo (im oberen Feld); 1369, 1394, 1436, 1512, 1553, 1570, 1611,
1620, 1635 - in dem.. (2x), im obernfelde ßx), ..feldt (4x), Veldt (3x), Im Obern-
feldt(2x); 1429, 1496, 1574/1601 - Im.. (2x), das Oberfeld(t); 1780 - das obere Feld;
1660, 1754, 1798, 1879 - Oberfeld(t) (6x).
Teil der Altgemarkung im Osten, das „obere" Feld wegen seiner erhöhten Lage auf dem
Hochufer als Gegensatz zu „Niederfeld". Häufig werden in den Gemarkungen der pfälzi-
42