Erstürmung der Stadt kapituliert die Friedrichsburg am 2. November. Damit ist die gesamte rechtsrheini-
sche Pfalz in der Hand Tillys. Herzog Maximilian erhält 1623 die pfälzische Kurwürde und wird dadurch
Kurfürst von der Pfalz, was ihn ermächtigt, eine Zivilverwaltung einzurichten. Bis zu der Ankunft der
Schweden bleibt die rechtsrheinische Pfalz im ungestörten Besitz Maximilians.
1631: Im Dezember besetzen die Schweden die Bergstraße und Weinheim.
1632: Am 8. Januar nehmen schwedische Truppen unter Herzog Bernhard von Weimar den Bayern
Mannheim durch List weg. Diese halten sich jedoch in Heidelberg. Die den Bayern zu Hilfe kommenden
kaiserlichen Truppen unter dem General Montecucculi werden von den Schweden am 26. Mai bei Wies-
loch zurückgeschlagen.
1633: Immer noch hält sich die bayerische Besatzung in Heidelberg. Sie macht Ausfälle nach Nußloch und
Schriesheim. Erst am 15. Mai gelingt den Schweden die Überrumpelung von Heidelberg, das Schloß ka-
pituliert am 5. Juni. Bereits im Herbst 1632 haben die Schweden die bayerische Verwaltung beseitigt und
Pfalzgraf Ludwig Philipp als Verweser der Pfalz eingesetzt. In Heidelberg wird eine provisorische Regie-
rung errichtet; denn Friedrich V. selbst ist wenige Tage nach dem Tod Gustav Adolfs auf dem Schlacht-
feld bei Lützen im November 1632 in Mainz verstorben. Damit scheint die Wiederherstellung der Pfalz
beschlossene Sache zu sein. Doch bald zeigt es sich, daß wenig Grund zum Jubel besteht. Die schwedische
Befreiung entpuppt sich als üble Besatzung, die nicht daran denkt, die provisorische pfälzische Regierung
in ihre Rechte einzusetzen, sondern das Land als Faustpfand betrachtet und es ebenso ausplündert und
verwüstet wie die bayerischen Truppen Tillys zehn Jahre zuvor.
1634: Am 13. Januar ergibt sich endlich Philippsburg den Schweden. Am 7. Oktober erleiden diese eine
große Niederlage bei Nördlingen gegen die Kaiserlichen und müssen sich zurückziehen. Philippsburg fällt
in die Hand der Franzosen, die sich nun in den Krieg einmischen. Kurz darauf dringen die Bayern wieder
unter General Johann von Weerth in die Pfalz ein und erobern am 17. 11. Heidelberg. Sie beginnen mit
der Belagerung des Schlosses, das noch von den Schweden unter dem Obersten Abel Moda gehalten
wird. Am 23. Dezember rücken die Franzosen vor Heidelberg, werfen die Bayern aus der Stadt und ent-
setzen das Schloß.
1635: Ende Januar gewinnen die Kaiserlichen unter Oberst Bamberger Philippsburg zurück, während
französische Truppen an der Bergstraße und am Neckar stehen und die Schweden von Heidelberg aus
Ausfälle auf die Nachbardörfer bis nach Speyer machten. Im Mai rückt ein großes kaiserliches Heer unter
dem Kommando der Generale Gallas und Piccolomini in die Pfalz ein, nimmt Heidelberg und belagert
das Schloß, den Dilsberg und Mannheim. Nach dem Fall von Mannheim kapituliert am 24. Juli das Hei-
delberger Schloß und der Dilsberg, wonach die rechtsrheinische Pfalz wieder für neun Jahre im Besitz von
Kurbayern bleibt.
1643: Es beginnen Durchmärsche und Streifzüge verschiedener Truppen.
1644: Im Spätsommer nehmen die Franzosen den Kaiserlichen wieder die Festung Philippsburg ab, und
die Schweden erobern Ladenburg und Mannheim. Gegen diese zieht eine kurbayerische Armee unter
dem Kommando des Feldmarschalls Mercy den Neckar herab, besetzt Ladenburg und erobert am 17. Ok-
tober Mannheim. Zum Spätherbst werden die restlichen Franzosen von der Bergstraße vertrieben und
die Bayern wieder Herren des Landes.
1645: In den ersten Tagen dieses Jahres dringen die Franzosen unter Marschall Turenne von Norden her
an der Bergstraße vor und erobern am 11. Januar Weinheim, schlagen bei Ladenburg eine Brücke über
den Neckar, vereinigen sich vor Heidelberg mit einer zweiten französischen Armee, die aus dem Elsaß
kommend bei Speyer über den Rhein gesetzt hat. 31 000 Mann ernähren sich aus dem flachen Land um
Heidelberg und rücken erst nach Monaten neckaraufwärts, um Neckargemünd und auch Wiesloch zu er-
obern. Im Gegenangriff gewinnen die bayerischen Truppen Weinheim, Wiesloch und Neckargemünd
wieder zurück. Die Franzosen hingegen können Speyer, Worms und Philippsburg halten und plündern
von da aus die umliegenden Dörfer.
1647: Schwere Kämpfe toben zwischen Bayern und Franzosen, wobei sich die Bayern auf Heidelberg und
Mannheim, die Franzosen auf Philippsburg und die linksrheinischen Städte stützen.
1648: Nach beinahe fünfjährigen Verhandlungen schließen die kriegführenden Mächte am 24. Oktober
den „Westfälischen Frieden" von Münster und Osnabrück.
1649: Endlich räumt die bayerische Besatzung Heidelberg und Mannheim, während die Franzosen immer
noch in Philippsburg bleiben.46
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sche Pfalz in der Hand Tillys. Herzog Maximilian erhält 1623 die pfälzische Kurwürde und wird dadurch
Kurfürst von der Pfalz, was ihn ermächtigt, eine Zivilverwaltung einzurichten. Bis zu der Ankunft der
Schweden bleibt die rechtsrheinische Pfalz im ungestörten Besitz Maximilians.
1631: Im Dezember besetzen die Schweden die Bergstraße und Weinheim.
1632: Am 8. Januar nehmen schwedische Truppen unter Herzog Bernhard von Weimar den Bayern
Mannheim durch List weg. Diese halten sich jedoch in Heidelberg. Die den Bayern zu Hilfe kommenden
kaiserlichen Truppen unter dem General Montecucculi werden von den Schweden am 26. Mai bei Wies-
loch zurückgeschlagen.
1633: Immer noch hält sich die bayerische Besatzung in Heidelberg. Sie macht Ausfälle nach Nußloch und
Schriesheim. Erst am 15. Mai gelingt den Schweden die Überrumpelung von Heidelberg, das Schloß ka-
pituliert am 5. Juni. Bereits im Herbst 1632 haben die Schweden die bayerische Verwaltung beseitigt und
Pfalzgraf Ludwig Philipp als Verweser der Pfalz eingesetzt. In Heidelberg wird eine provisorische Regie-
rung errichtet; denn Friedrich V. selbst ist wenige Tage nach dem Tod Gustav Adolfs auf dem Schlacht-
feld bei Lützen im November 1632 in Mainz verstorben. Damit scheint die Wiederherstellung der Pfalz
beschlossene Sache zu sein. Doch bald zeigt es sich, daß wenig Grund zum Jubel besteht. Die schwedische
Befreiung entpuppt sich als üble Besatzung, die nicht daran denkt, die provisorische pfälzische Regierung
in ihre Rechte einzusetzen, sondern das Land als Faustpfand betrachtet und es ebenso ausplündert und
verwüstet wie die bayerischen Truppen Tillys zehn Jahre zuvor.
1634: Am 13. Januar ergibt sich endlich Philippsburg den Schweden. Am 7. Oktober erleiden diese eine
große Niederlage bei Nördlingen gegen die Kaiserlichen und müssen sich zurückziehen. Philippsburg fällt
in die Hand der Franzosen, die sich nun in den Krieg einmischen. Kurz darauf dringen die Bayern wieder
unter General Johann von Weerth in die Pfalz ein und erobern am 17. 11. Heidelberg. Sie beginnen mit
der Belagerung des Schlosses, das noch von den Schweden unter dem Obersten Abel Moda gehalten
wird. Am 23. Dezember rücken die Franzosen vor Heidelberg, werfen die Bayern aus der Stadt und ent-
setzen das Schloß.
1635: Ende Januar gewinnen die Kaiserlichen unter Oberst Bamberger Philippsburg zurück, während
französische Truppen an der Bergstraße und am Neckar stehen und die Schweden von Heidelberg aus
Ausfälle auf die Nachbardörfer bis nach Speyer machten. Im Mai rückt ein großes kaiserliches Heer unter
dem Kommando der Generale Gallas und Piccolomini in die Pfalz ein, nimmt Heidelberg und belagert
das Schloß, den Dilsberg und Mannheim. Nach dem Fall von Mannheim kapituliert am 24. Juli das Hei-
delberger Schloß und der Dilsberg, wonach die rechtsrheinische Pfalz wieder für neun Jahre im Besitz von
Kurbayern bleibt.
1643: Es beginnen Durchmärsche und Streifzüge verschiedener Truppen.
1644: Im Spätsommer nehmen die Franzosen den Kaiserlichen wieder die Festung Philippsburg ab, und
die Schweden erobern Ladenburg und Mannheim. Gegen diese zieht eine kurbayerische Armee unter
dem Kommando des Feldmarschalls Mercy den Neckar herab, besetzt Ladenburg und erobert am 17. Ok-
tober Mannheim. Zum Spätherbst werden die restlichen Franzosen von der Bergstraße vertrieben und
die Bayern wieder Herren des Landes.
1645: In den ersten Tagen dieses Jahres dringen die Franzosen unter Marschall Turenne von Norden her
an der Bergstraße vor und erobern am 11. Januar Weinheim, schlagen bei Ladenburg eine Brücke über
den Neckar, vereinigen sich vor Heidelberg mit einer zweiten französischen Armee, die aus dem Elsaß
kommend bei Speyer über den Rhein gesetzt hat. 31 000 Mann ernähren sich aus dem flachen Land um
Heidelberg und rücken erst nach Monaten neckaraufwärts, um Neckargemünd und auch Wiesloch zu er-
obern. Im Gegenangriff gewinnen die bayerischen Truppen Weinheim, Wiesloch und Neckargemünd
wieder zurück. Die Franzosen hingegen können Speyer, Worms und Philippsburg halten und plündern
von da aus die umliegenden Dörfer.
1647: Schwere Kämpfe toben zwischen Bayern und Franzosen, wobei sich die Bayern auf Heidelberg und
Mannheim, die Franzosen auf Philippsburg und die linksrheinischen Städte stützen.
1648: Nach beinahe fünfjährigen Verhandlungen schließen die kriegführenden Mächte am 24. Oktober
den „Westfälischen Frieden" von Münster und Osnabrück.
1649: Endlich räumt die bayerische Besatzung Heidelberg und Mannheim, während die Franzosen immer
noch in Philippsburg bleiben.46
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