Michel Angelo Bonaroti. 219
nulo Cellini, behauptet, daß es ihm nicht gegeben gewesen, durch
seine nachfolgenden späteren Werke den Grad von Kenntniß
und Vollkommenheit zu übertreffen, zu welchem er sich in
seinen Cartons des Krieges von Pisa erhoben, die unglück-
licherweise in den Unruhen von Florenz zu Grunde gingen.
Nachdem Julius II. den Stuhl St. Peters bestiegen, be-
schloß er sein Andenken durch sein Grabmal zu verewigen. Cr
berief Michel Angelo, welcher damals neun und zwanzig Jahr
alt war. Der Ehrgeiz des obersten Priesters wollte die Sorge
für seinen Ruhm nur dem größten Genie seines Jahrhunderts
anvertrauen. Michel Angelo entsprach seiner Erwartung, und
stellte ihm bald das Modell eines Mausoleums vor Augen,
das ohne allen Vergleich prächtiger und größer als alle die-
jenigen war, von welchen die neuere Kunstgeschichte nur eine
Idee haben kann. Indessen ist von dieser ganzen Composition
nur noch eine flüchtige Zeichnung von der Hand des Erfin-
ders übrig, welche in Kupfer gestochen und uns aufbewahrt
worden: Da diese große Erfindung aus einer Mischung von
Architektur und Bildhauerei bestand, so behalten wir uns vor,
in der zweiten Abtheilung von derselben zu sprechen, wo wir
Michel Angelo in der besonder» Beziehung als Architekten
kennen lernen werden. Wir begnügen uns, hier zu sagen,
daß von den vierzig Bildsäulen, aus welchen dieses Mauso-
leum bestehen sollte, vier oder fünf mehr oder weniger voll-
ständig ausgeführt wurden. Eine einzige, die des Mofes,
wurde mehrere Jahre nachher vollendet.
Dieses große Grabmal war entworfen und unternommen
worden, ohne daß man den Platz bestimmt hatte, den es
einnehmen sollte. Aber es war Ursache, daß man sich einer
von Bernard Roffelino angefangenen Construktion im Chor
der alten St. Peterskirche erinnerte, welche Paul III. neu
aufbauen lassen wollte. Michel Angelo machte den Vorschlag,
diese Construktion zur Grabkapelle und zur Aufstellung des
nulo Cellini, behauptet, daß es ihm nicht gegeben gewesen, durch
seine nachfolgenden späteren Werke den Grad von Kenntniß
und Vollkommenheit zu übertreffen, zu welchem er sich in
seinen Cartons des Krieges von Pisa erhoben, die unglück-
licherweise in den Unruhen von Florenz zu Grunde gingen.
Nachdem Julius II. den Stuhl St. Peters bestiegen, be-
schloß er sein Andenken durch sein Grabmal zu verewigen. Cr
berief Michel Angelo, welcher damals neun und zwanzig Jahr
alt war. Der Ehrgeiz des obersten Priesters wollte die Sorge
für seinen Ruhm nur dem größten Genie seines Jahrhunderts
anvertrauen. Michel Angelo entsprach seiner Erwartung, und
stellte ihm bald das Modell eines Mausoleums vor Augen,
das ohne allen Vergleich prächtiger und größer als alle die-
jenigen war, von welchen die neuere Kunstgeschichte nur eine
Idee haben kann. Indessen ist von dieser ganzen Composition
nur noch eine flüchtige Zeichnung von der Hand des Erfin-
ders übrig, welche in Kupfer gestochen und uns aufbewahrt
worden: Da diese große Erfindung aus einer Mischung von
Architektur und Bildhauerei bestand, so behalten wir uns vor,
in der zweiten Abtheilung von derselben zu sprechen, wo wir
Michel Angelo in der besonder» Beziehung als Architekten
kennen lernen werden. Wir begnügen uns, hier zu sagen,
daß von den vierzig Bildsäulen, aus welchen dieses Mauso-
leum bestehen sollte, vier oder fünf mehr oder weniger voll-
ständig ausgeführt wurden. Eine einzige, die des Mofes,
wurde mehrere Jahre nachher vollendet.
Dieses große Grabmal war entworfen und unternommen
worden, ohne daß man den Platz bestimmt hatte, den es
einnehmen sollte. Aber es war Ursache, daß man sich einer
von Bernard Roffelino angefangenen Construktion im Chor
der alten St. Peterskirche erinnerte, welche Paul III. neu
aufbauen lassen wollte. Michel Angelo machte den Vorschlag,
diese Construktion zur Grabkapelle und zur Aufstellung des