Hallegger
EMPIRE UND LEBERTRAN
Von
CHARLES DUFF
■ir Zeitgenossen des Jahres 2000 blicken mit Interesse auf die Ereignisse
des letzten, reichlich blöden zwanzigsten Jahrhunderts zurück. Wie klein
und unwichtig waren doch manche Ereignisse, die durchgreifende, historische
Tendenzen bestimmt haben. Nur die wenigsten unter uns sind sich heute z. B.
der Tatsache bewußt, daß Expansion und Konsolidierung des britischen Welt-
reiches seit 1930 ausschließlich auf Lebertran beruhte. Was man uns gelehrt hat,
ist die alte, abgeschmackte Binsenv ahrheit, daß unser großer Staatenbund auf-
gebaut wurde aus einem delikaten Verschnitt der Bibel und der Eigenschaften
des Bulldoggen, oder, in anderen Worten ausgedrückt, auf Selbstvertrauen und
Selbsthilfe.
Die Selbsthilfe, meisterhaft formuliert in dem gleichnamigen Werk des klassi-
schen Zeitgenossen der Königin Victoria, Samuel Smiles, ist in ihrer Bedeutung
von unsern Historikern stark unterschätzt worden. Die Aufgeklärten unter uns
wissen, daß sie den Charakter der Engländer und Amerikaner grundlegend
beeinflußt hat, und daß das obengenannte Handbuch der Selbsthilfe für die Ge-
schichte des wirtschaftlichen Denkens von viel größerer Bedeutung gewesen
ist als der nicht abzuleugnende gemeinsame Einfluß der Werke von Karl Marx
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