Marcel Frischmann
Derop und Shell, bis-
her in Neustadt noch
nicht vertreten, bewar-
ben sich um die neue
Großtankstelle.
Ilona Linde,Wirkerin
in der Strumpffabrikvon
Maison,hatte einiges von
ihren Eltern und Mitar-
beiterinnen wegen eines
gewissen Gotthold-Ge-
schwätzes auszustehen.
(Der Kognak hatte Wre-
des Mund nicht plom-
biert.) Ob es wahr sei,
daß sie ihre Strumpf-
bänder in Gegenwart des
Boten Wrede festge-
macht habe?
Für Pumm fielen die
Nebeneinnahmen von der ,Volksstimme" fort. „Soviel Scherereien, wie ich von
Ihrem Quatsch habe!" schimpfte Redakteur Kaliebe.
Schweigen um die Großtankstelle. Aber jedenfalls mancher Gastwirt dachte:
„13 764 Kraftfahrzeuge . . . Hätten wir doch! Aber . .. Kann man jetzt noch etwas
tun, nach dieser Entschließung? Nein, aber ein anderer . . ."
Schweigen um die Großtankstelle. Bis Maurermeister Puttbreese, der bekannt-
lich fast alle städtischen Bauten bekam, im Wirtschafts- und Verkehrsverein einen
Antrag einbrachte, durch den städtischen Verkehrsdezernenten den Magistrat zu
ersuchen, ob nicht vielleicht doch eine zu errichtende Großtankstelle den Verkehr
zu heben geeignet sein würde. Welche Pachtsummen waren etwa für die Stadt zu
erzielen?
Bürgermeister Wendel, Vorsitzender des Wirtschafts- und Verkehrsvereins,
ersuchte Bürgermeister Wendel, den städtischen Verkehrsdezernenten, einen Antrag
an den Magistrat und die Städtischen Kollegien auszuarbeiten . . . Einstimmig
angenommen!
Einstimmig angenommen!! „Großtankstelle auf dem Marktplatz gesichert",
schrieb die „Volksstimme". „Unsere Anregung einer Großtankanlage von den
Städtischen Körperschaften aufgenommen", schrieb der General-Anzeiger.
Pumm durfte wieder für die „Volksstimme" schreiben. „Das war ja so ein
Quatsch damals", sagte Redakteur Kaliebe.
Pumm hatte eine Unterredung mit dem Bürgermeister. „Vielleicht vorläufig
aushilfsweise beim Gymnasium. Mal sehen.", sagte der Bürgermeister. „Ihr Vor-
schlag ist gar nicht so übel. Trotzdem mir ja allerdings bei der Zählung ähnliches
vorschwebte."
Das Städtische Hoch- und Tiefbauamt wurde mit der Ausarbeitung der Pläne
für die Großtankanlage beauftragt. Nun war die Sache so: Stadtbaurat Blöcker
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