anzuwenden, die den Übenden
leichter in den Besitz der koord
inativen Erfordernisse bringen,
das ist die eigentliche Aufgabe
des Trainers — das kann der
Arzt nicht. Das braucht er auch
nicht, weil es nicht seine Auf-
gabe ist; Ernährung des Üben-
den in Ausmaß und Kostform,
Beanspruchungsmaximum der
einzelnen Organe zu bestim-
men, das ist seine Aufgabe, von
der er nichts abgeben soll. Er
ist in Wirklichkeit der Ex-offo-
Verteidiger des organischen
Bestandes seines Klienten ge-
genüber den schädigenden, ja,
vernichtenden Ansprüchen der
persönlichen Eitelkeit oder des
Ehrgeizes des Trainers. Der
Arzt also hat Umweltbestim-
mung zu üben zusammen mit
dem Sportbeflissenen, zusam-
men mit dem Trainer; wo das
nicht geht, gegen sie.
Hier liegt ein ungeahnt
weites Betätigungsfeld ärzt-
licher Kunst, um so einfluß-
reicher, um so mehr schick-
salsbestimmend, je größer die
Otto Nückel
— Du, ist das möglich, daß die Mizzi nur
100 Kalorien und 15 Vitamine wiegt?
Zahl der sportübenden Menschen ist. Daß damit eine neue Wirksamkeit der ärzt-
lichen Kunst entstanden ist, gebunden an eine neue Kategorie sich betätigender
Ärzte, ist nur selbstverständlich. Sportärztliche Tätigkeit ist heute nicht
mehr etwas Zufälliges, an sich Bedeutungsloses, sondern ein Erfordernis, dessen not
wendige Erfüllung das Wohlergehen gerade der Tüchtigsten und Kräftigsten des
Volkes verbürgt. Der Sport hat die Menschen nicht nur zur Natur zurückgeführt,
sondern sie auch naturgemäßer gemacht. Sie scheuen nicht mehr die sengende Glut
der Sonne, sie verkriechen sich nicht mehr vor der Gewalt des Sturmes. Auch diese
Natur-Annäherung ist unzweifelhaft für die Gesundheit des einzelnen und der Masse
von Bedeutung. Sie zu fördern, aber auch zu regulieren, ist Vorwurf ärztlicher Über-
legung und ärztlichen Urteils.
Aus all dem geht für die ärztliche Kunst und ihre Träger nur der kategorische
Imperativ hervor, sich viel mehr als bis nun mit den Einwirkungen und Auswirkungen
dieser Umwelt auf den Menschen zu beschäftigen. Neue Erkenntniswege müssen
bereitet, neue Wissensgebiete erschlossen werden, ein reiches Feld ärztlicher Be-
tätigung, ärztlichen Forschens — an sich ein Merkmal des ungeheuren Fortschrittes,
denn aus der Bekämpfung der akuten Epidemien sind wir zur Förderung und Ein-
dämmung, zur Regulierung der Sport-Epidemie gekommen. Die Menschen werden auf
dem Wege des Sportes zur Natur zurückfinden und jene Stufe körperlicherVollendung
allmählich erreichen, die unumgängliche Voraussetzung geistiger Erhöhung ist.
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leichter in den Besitz der koord
inativen Erfordernisse bringen,
das ist die eigentliche Aufgabe
des Trainers — das kann der
Arzt nicht. Das braucht er auch
nicht, weil es nicht seine Auf-
gabe ist; Ernährung des Üben-
den in Ausmaß und Kostform,
Beanspruchungsmaximum der
einzelnen Organe zu bestim-
men, das ist seine Aufgabe, von
der er nichts abgeben soll. Er
ist in Wirklichkeit der Ex-offo-
Verteidiger des organischen
Bestandes seines Klienten ge-
genüber den schädigenden, ja,
vernichtenden Ansprüchen der
persönlichen Eitelkeit oder des
Ehrgeizes des Trainers. Der
Arzt also hat Umweltbestim-
mung zu üben zusammen mit
dem Sportbeflissenen, zusam-
men mit dem Trainer; wo das
nicht geht, gegen sie.
Hier liegt ein ungeahnt
weites Betätigungsfeld ärzt-
licher Kunst, um so einfluß-
reicher, um so mehr schick-
salsbestimmend, je größer die
Otto Nückel
— Du, ist das möglich, daß die Mizzi nur
100 Kalorien und 15 Vitamine wiegt?
Zahl der sportübenden Menschen ist. Daß damit eine neue Wirksamkeit der ärzt-
lichen Kunst entstanden ist, gebunden an eine neue Kategorie sich betätigender
Ärzte, ist nur selbstverständlich. Sportärztliche Tätigkeit ist heute nicht
mehr etwas Zufälliges, an sich Bedeutungsloses, sondern ein Erfordernis, dessen not
wendige Erfüllung das Wohlergehen gerade der Tüchtigsten und Kräftigsten des
Volkes verbürgt. Der Sport hat die Menschen nicht nur zur Natur zurückgeführt,
sondern sie auch naturgemäßer gemacht. Sie scheuen nicht mehr die sengende Glut
der Sonne, sie verkriechen sich nicht mehr vor der Gewalt des Sturmes. Auch diese
Natur-Annäherung ist unzweifelhaft für die Gesundheit des einzelnen und der Masse
von Bedeutung. Sie zu fördern, aber auch zu regulieren, ist Vorwurf ärztlicher Über-
legung und ärztlichen Urteils.
Aus all dem geht für die ärztliche Kunst und ihre Träger nur der kategorische
Imperativ hervor, sich viel mehr als bis nun mit den Einwirkungen und Auswirkungen
dieser Umwelt auf den Menschen zu beschäftigen. Neue Erkenntniswege müssen
bereitet, neue Wissensgebiete erschlossen werden, ein reiches Feld ärztlicher Be-
tätigung, ärztlichen Forschens — an sich ein Merkmal des ungeheuren Fortschrittes,
denn aus der Bekämpfung der akuten Epidemien sind wir zur Förderung und Ein-
dämmung, zur Regulierung der Sport-Epidemie gekommen. Die Menschen werden auf
dem Wege des Sportes zur Natur zurückfinden und jene Stufe körperlicherVollendung
allmählich erreichen, die unumgängliche Voraussetzung geistiger Erhöhung ist.
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