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Raiser, Johann Nepomuck Franz Anton von
Guntia, und merkwürdigere Ereignisse der Donau-Stadt Günzburg, in der Umgegend, und in der Markgrafschaft Burgau: Beschreibung des römischen Antiquariums zu Augsburg, und neue Funde römischer und deutscher Alterthuemer in Augsburg, und in der Nachbarschaft : mit Kupfern — Denkwürdigkeiten des Ober-Donau-Kreises: Augsburg: Joseph Rösl, 1823

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https://doi.org/10.11588/diglit.62585#0177
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Gottfried als Kammerer von Wellen-
burg handelnd auf, sieallodifizirten dem Frauen-
Kloster St. Katharina in Augsburg einen
Hof zu Göggingen, (idä. Zahl 72); Her-
mann trat in den geistlichen Stand, und er-
scheint i. I. 1327 wieder, da er als Chor-
herr zu Augsburg seinen Hof und Garten hin-
ter der Pfalz an Bischof Friedrich um 75 K
Augsburger Pfennige verkaufte (ikä. Zahl 77).
Gleichzeitig erscheint auch wieder ein Arnold
Kämmerer v. We l l e n b u rg. Er legirte bei
einer i. I. 1314 aus Anlaß der Wahl eines rö-
mischen Königs nach Frankfurt unternommenen
Reise dem Domkapitel kn Augsburg einen Hof
zu Hausen zu einem Jahrtag. Als er aber
gesund zurückkehrte, so stiftete er dafür 1 K jähr-
liches Gefäll aus einem Hofe zu Hürblin-
gen (im itzigen Landgerichte Göggingen, (lbä.
Z. 73); — 1318 verkaufte er an das St. Ca-
tharina-Kloster in Augsburg eine Sölde
zu Oberhausen, (Z. 74). Dann ist er 1323
und 1327 als Bischöflicher Vogt zu Füßen
beurkundet (A. 75 und 76).
In der Onsorg'schen Kauf-Urkunde um
Pfersee i. I. 1330 wird die Fischenz an
der Wertach, und die auf dem rechten Ufer
dieses Flußes gelegene A u e ein Lehen (der Gebr.
v. Pfersee) von „unserm Herrn" Ar-
nold, dem Kämmerer von Wellenburg ge-
nannt (Ibä. A. 80.); und in demselben Jahre
verzichtet der Kämmerer und Ritter Ar-
nold v- Wellenburg für sich, nnd seinen Bru-
der Gottfried auf die Lehenschafr einer
H 0 fstätte bey der S ch w a l l m ü h l e in Augs-
burg für den Abt Marquard bey St. Ulrich
in Augsburg (ibä. Zahl 79).
Erst itzt geschah der Theilwekse Ver-
kauf von Wellen bürg mit Jugehörden, wie
es scheint, nach und nach an mehrere Käufer.
Hierüber ist aber nur noch die Urkunde über
Len Verkauf des Antheils von Gottfried
dem Kämmerer v. Wellenburg vorhanden.
Derselbe verkaufte 1329 seinen aus der vä-
terlichen Erbs-T Heilung erhaltenen drit-
ten Theil an der Burg Wellenburg mit
aller Zugehörde um 575 ktz Augsburg. Pfenninge
an Heinrich den Portner Bürger in Augs-
burg (ibä. Zahl 7 8). Die übrigen zwei Dritt-

Theile mögen zu gleicher Zeit oder bald darauf
von den 2 andern Brüdern Arnold, und dem
Chorherrn Herman n an Conrad Ons 0 rg,
welcher 1330 Pfersee erkauft hat, verkauft
worden seyn. — Heinrich der Portner und
seine zwei Söhne, (Peter der Ritter, und
Heinrich) verkauften 1348 ihren An theil
ander Veste Wellenburg mit Zugehörde
schon wieder an Heinrich Hör wart, und Con-
rad Onsorg Bürgerin Augsburg um 2000 K
gurer Haller (Z. 86).
Bis zum Jahr 1377 hatten die Onsorge
undPitte ri ch (Bütrich) alle Theile von Wel-
len bürg an sich gebracht. Denn, Hartmann
der Onsorg, Bürger in Augsburg, und Lud-
wig Pittrich, Bürger in Mainz, verkauften
in diesem Jahre durch einen Scheinkauf das
Gesammt - Besitzthum Wellenburg um
2490 fl. ungarisch und bohsmisch an Rudger
den Lau gen mantel Bürger in Augsburg.
Das noch vorhandene Vläimus dieses Kaufbriefs
nennt als Bestand-Theile: 1.) die zwei Theile
an der Veste und Burg zu Wellenburg
mit Zugehörde, namentlich mit 159 Tagwerk
Wiesen, 2000 Jchrten. Holzmarken, und allen
Leuten und Gülten dahin gehörig; 2.) das
Dorfgericht zu Berckhen (Stadtbergen),
und Liwtershofen (Leitershofen) samt der
Vogtey daselbst; 3.) das Dorfgericht zu
Anhausen mit Ausnahme von 5 Höfen und
9 Hofstätten (Sölden), welche dem v. Knö-
ringen, und v. Tettingen gehörten, dann
alle Ehehäften, die Vogtey, 2 Fischenzen,
und die Holzmark „Grünenschlau"; 4.) das
Dorfgericht, die Vogtey, und alle Ehe-
häften zu Hausen (an der Schmutter);
5.) die Holz marke „Tanach" bey Inningen;
und 6.) Werrberckh den Weiler (Wald-
berg, itzt ein Dorf, der Ort wurde 1372 von
Hartmann Ohnsorg dem Bischof Johann
zu Lehen aufgetrageu, weil derselbe die bifchöfl.
lehenbare Vogtey, und die Vogt-Rechte
über 5 Höfe und 6 Sölden zu Auh 0 fen au die
Domherren Burkh. v. Tetting en, und Heinrich
v. Knöringen als Allod verkauft hatte;) samt
dem Groß-und Klein-Zehend daselbst; „so alles
Lehen vom Hochstift Augsburg ist", (ibä.
Zahl 91).
 
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