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in welch'lelftermOrte eine eigene Kirche mit Kirchhof
undTaufstciu und mit Pfarrlichen Gerechtsamen vor-
handen ist, und der gemeinschaftliche Pfarrer mit
dem Gottesdienste abwechfeln muß; — einen Ba-
derei-Vertrag v. I. 1456;— einen Fischens-Ver-
trag v. I. 1483; — einen Vertrag wegen der
Ehehafts - Schmitte v. I. 1501; — und viele Ver-
trage wegen Waide, Wegen und Stegen ft a.
Anhausen,
Sitz des gemeinschaftlichen Pfarrers, 60 Haupt-
rmd 20 Neben-Gebäude, 67 Familien und 313
Bewohner enthaltend.
Bei An Haufen stand eine auch in der Chronik
des Klosters Ober-Schönefeld verkommende
alte Ritter-ÄZurg, deren Inhaber von Aunahau-
se n zubenannt wurden, und zu den Bischöflichen
Vasallen und Dienst-Mannen gehörten. Volemsn
erscheint in der Donations-Urkunde
für das Collegiat-Stift St. Peter am Perlach zu
Augsburg v. I. 1067 unter den Zeugen; (vergl.
Urk. m. der beigegebenen Urk. Saml.). Weiter
sind zwischen 1126 bis 1179 SiZebow cks
, und LNN. 1239 Heinrichs et Xiclun-
AUS Ue beurkundet; (l^I. L. XXII.
44 und 72, und VI. 252 und 524.) — Unter
den erledigten Lehen-Gütern, welche der Cellerar
Wern Herr von St. Moritz um 40 Talente
mit Bischöflicher Bewilligung in der Nachbarschaft
für das Klöster St. Jörgen in Augsburg zu-
sammenkaufte (1154 — 1180), war auch 1 Hof
mit seiner Sölde (msnsus) zu Annen Hausen.
Nach dem 30jährigen Kriege wurde solcher zur
Schuldentilgung an das Domkapitel in A. verkauft.
Später war der Ort dem Bezirke der Kämme-
rer, und der nachgefolgten Besitzer von Wellen-
burg zugerheilt, und das Dorfgericht zu
.Anhausen wird I.Z77 in der Verkaufs-Urkunde
der Herrschaft Wellenburg von Hartmann
Ohnsorg, und Ludwig Pitterich an Rüdger
den Langenmantel noch unter den bischöflichen
Lehens - Zugehörden aufgeführt, (oben 8.11.27);
für die von Hartmann O h n so rg an die Dom-
Herren Burkhard v. Tettingen und Heinrich
v. Knöringen 1372 mit der Vogtci und mit
Vogt-Rechtenals Allod verkauften5Höfe und9Söl-
den zu Anhausen ist der Weiler Wald berg
dem Bisthume zu Lehen aufgetragcn worden;
(idiäein). — Die Kirche zu Anhausen mit
Widdum, und großer Augehörde überließ der da-
malige Domprobst, und spätere Erzbischof zu
Salzburg Eberhard unter dem Bischof Udal-
scalk (Graf v. Eschenloh) zwischen den Jah-
ren 1184 bis 1202 dem Domkapitel in Augs-
burg, und Bischof Sifried in Augsburg incer-
porirte solche, mit Bestättigung des Pabstcs Ho-
nors Ul- dem D. C. — IZ41 besaß Heinrich
von Burgau 1 Hof und 1 Sölde, und 1384
Berthold Rebhun, und Christoph Chorherr
Bürger in Augsburg 3 Höfe zu Anhausen. —
1385 allodifizirten die 3 Gebrüder Conrad und
Haupt Ritter, und Heinrich Marschälle v. Pap-
pen heim zu Biberbach, dem Erhard Langen-
mantel in Augsburg einen Domkapitel'schen Af-
terlehenbaren Hof, und 4 Sölden mit Consens
dieses Capitels. — 2 Jahre später verkaufte Er-
hard Langenmantel dieses Allod um 80fl. an
den Domkapitular Heinrich v. Knöringen, und
dieser 1408 um I6o fl. an den Augsburger Bür-
ger Hans Endorfer. — Dieser Endorfer er-
kaufte 1452 von Hans Ohnsorg, Bürger in
Landsberg weitere Güter daselbst um 93 fl. rh. —
1475 wurde Georg Endorfer von dem Bischof
Johann in Augsburg mit dem Dvrfge-
richt, Zwing und Bann, und der Vogtei
über einige Güter zu Anhaufen belehnt. —
Solche Belehnungen erfolgten 1479 für Achaz,
1507 für Stephan, und 1520 für Georg En-
dorfer, Bürger in Augsburg.— Dieser letztere
verkaufte seine Besitzungen zu Anhausen 1524
um 3400 fl. an den Dom-Scolaster Veit Nider-
thor (der für einen Portner'schen Abstam-
ling gehalten wird'; die Urkunde nennt als ver-
kaufte Objekte „sein Haus, Gericht, Zwing und
Bann, die Taferne, den Ziegelftadel, Sölden
und Zugehörden." Durch eine besondere Urkunde
verzichteten die Hausfrau Anna Hörwart und
Stephan Endorfer auf ihre dießfälligen An-
sprüche. — In dem Burgauischen Feuerstätte-
Gulden - Verzeichnisse sind 1492 zu Anhausen
folgende Orts - Besitzer vorgetragen: das Dom-
kapitel in Augsburg mit 16 Feuerstätten, das
Kloster St. Ulrich mit 2, Achaz Endorfer
mit 8, Leonhard Lang (zu Wellenburg) mit 3,
St. Jörgen in Augsburg mit 2, und Ulrich
Schmucker mit 3 F. St. (Binnen 338 Jahren
ist also der Ort, ungeachtet der vielen Kriegs-
Jahre und Verheerungen in den letzten Jahrhun-
dcrlen dennoch fast um die Hälfte, nämlich von
34 Häusern auf 60 angewachsen.) — 1524 ver-
pfändete der erwähnte Dom-Scolaster Nider-
tb or für ein Darlehen von 2000fl. dem Bischof
Christo p b seinen Anth eil an Anha u sen, und
schenkte solchen sodann dem Domkapitel in
Augsburg mit der Verbindlichkeit der Auslösung
jener Schuld. — Das Dom kapitel kaufte und
tauschte auch die übrigen Orts - Anthcile zusammen,
nämlich den Mayerhofund 2 Sölden, welchen
1406 Conrad Schmid, Bürger und Weber in
Augsburg von den Christoph Chvrherr'schen
Erben um 114 fl. alt-rhein. als bischöfliches Le-
hen agguirirt, und die Familie dieses Schmid
bis 1530 an verschiedene Besitzer verbeständet
hatte (1492 an Ulrich Schmucker), von dieser
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in welch'lelftermOrte eine eigene Kirche mit Kirchhof
undTaufstciu und mit Pfarrlichen Gerechtsamen vor-
handen ist, und der gemeinschaftliche Pfarrer mit
dem Gottesdienste abwechfeln muß; — einen Ba-
derei-Vertrag v. I. 1456;— einen Fischens-Ver-
trag v. I. 1483; — einen Vertrag wegen der
Ehehafts - Schmitte v. I. 1501; — und viele Ver-
trage wegen Waide, Wegen und Stegen ft a.
Anhausen,
Sitz des gemeinschaftlichen Pfarrers, 60 Haupt-
rmd 20 Neben-Gebäude, 67 Familien und 313
Bewohner enthaltend.
Bei An Haufen stand eine auch in der Chronik
des Klosters Ober-Schönefeld verkommende
alte Ritter-ÄZurg, deren Inhaber von Aunahau-
se n zubenannt wurden, und zu den Bischöflichen
Vasallen und Dienst-Mannen gehörten. Volemsn
erscheint in der Donations-Urkunde
für das Collegiat-Stift St. Peter am Perlach zu
Augsburg v. I. 1067 unter den Zeugen; (vergl.
Urk. m. der beigegebenen Urk. Saml.). Weiter
sind zwischen 1126 bis 1179 SiZebow cks
, und LNN. 1239 Heinrichs et Xiclun-
AUS Ue beurkundet; (l^I. L. XXII.
44 und 72, und VI. 252 und 524.) — Unter
den erledigten Lehen-Gütern, welche der Cellerar
Wern Herr von St. Moritz um 40 Talente
mit Bischöflicher Bewilligung in der Nachbarschaft
für das Klöster St. Jörgen in Augsburg zu-
sammenkaufte (1154 — 1180), war auch 1 Hof
mit seiner Sölde (msnsus) zu Annen Hausen.
Nach dem 30jährigen Kriege wurde solcher zur
Schuldentilgung an das Domkapitel in A. verkauft.
Später war der Ort dem Bezirke der Kämme-
rer, und der nachgefolgten Besitzer von Wellen-
burg zugerheilt, und das Dorfgericht zu
.Anhausen wird I.Z77 in der Verkaufs-Urkunde
der Herrschaft Wellenburg von Hartmann
Ohnsorg, und Ludwig Pitterich an Rüdger
den Langenmantel noch unter den bischöflichen
Lehens - Zugehörden aufgeführt, (oben 8.11.27);
für die von Hartmann O h n so rg an die Dom-
Herren Burkhard v. Tettingen und Heinrich
v. Knöringen 1372 mit der Vogtci und mit
Vogt-Rechtenals Allod verkauften5Höfe und9Söl-
den zu Anhausen ist der Weiler Wald berg
dem Bisthume zu Lehen aufgetragcn worden;
(idiäein). — Die Kirche zu Anhausen mit
Widdum, und großer Augehörde überließ der da-
malige Domprobst, und spätere Erzbischof zu
Salzburg Eberhard unter dem Bischof Udal-
scalk (Graf v. Eschenloh) zwischen den Jah-
ren 1184 bis 1202 dem Domkapitel in Augs-
burg, und Bischof Sifried in Augsburg incer-
porirte solche, mit Bestättigung des Pabstcs Ho-
nors Ul- dem D. C. — IZ41 besaß Heinrich
von Burgau 1 Hof und 1 Sölde, und 1384
Berthold Rebhun, und Christoph Chorherr
Bürger in Augsburg 3 Höfe zu Anhausen. —
1385 allodifizirten die 3 Gebrüder Conrad und
Haupt Ritter, und Heinrich Marschälle v. Pap-
pen heim zu Biberbach, dem Erhard Langen-
mantel in Augsburg einen Domkapitel'schen Af-
terlehenbaren Hof, und 4 Sölden mit Consens
dieses Capitels. — 2 Jahre später verkaufte Er-
hard Langenmantel dieses Allod um 80fl. an
den Domkapitular Heinrich v. Knöringen, und
dieser 1408 um I6o fl. an den Augsburger Bür-
ger Hans Endorfer. — Dieser Endorfer er-
kaufte 1452 von Hans Ohnsorg, Bürger in
Landsberg weitere Güter daselbst um 93 fl. rh. —
1475 wurde Georg Endorfer von dem Bischof
Johann in Augsburg mit dem Dvrfge-
richt, Zwing und Bann, und der Vogtei
über einige Güter zu Anhaufen belehnt. —
Solche Belehnungen erfolgten 1479 für Achaz,
1507 für Stephan, und 1520 für Georg En-
dorfer, Bürger in Augsburg.— Dieser letztere
verkaufte seine Besitzungen zu Anhausen 1524
um 3400 fl. an den Dom-Scolaster Veit Nider-
thor (der für einen Portner'schen Abstam-
ling gehalten wird'; die Urkunde nennt als ver-
kaufte Objekte „sein Haus, Gericht, Zwing und
Bann, die Taferne, den Ziegelftadel, Sölden
und Zugehörden." Durch eine besondere Urkunde
verzichteten die Hausfrau Anna Hörwart und
Stephan Endorfer auf ihre dießfälligen An-
sprüche. — In dem Burgauischen Feuerstätte-
Gulden - Verzeichnisse sind 1492 zu Anhausen
folgende Orts - Besitzer vorgetragen: das Dom-
kapitel in Augsburg mit 16 Feuerstätten, das
Kloster St. Ulrich mit 2, Achaz Endorfer
mit 8, Leonhard Lang (zu Wellenburg) mit 3,
St. Jörgen in Augsburg mit 2, und Ulrich
Schmucker mit 3 F. St. (Binnen 338 Jahren
ist also der Ort, ungeachtet der vielen Kriegs-
Jahre und Verheerungen in den letzten Jahrhun-
dcrlen dennoch fast um die Hälfte, nämlich von
34 Häusern auf 60 angewachsen.) — 1524 ver-
pfändete der erwähnte Dom-Scolaster Nider-
tb or für ein Darlehen von 2000fl. dem Bischof
Christo p b seinen Anth eil an Anha u sen, und
schenkte solchen sodann dem Domkapitel in
Augsburg mit der Verbindlichkeit der Auslösung
jener Schuld. — Das Dom kapitel kaufte und
tauschte auch die übrigen Orts - Anthcile zusammen,
nämlich den Mayerhofund 2 Sölden, welchen
1406 Conrad Schmid, Bürger und Weber in
Augsburg von den Christoph Chvrherr'schen
Erben um 114 fl. alt-rhein. als bischöfliches Le-
hen agguirirt, und die Familie dieses Schmid
bis 1530 an verschiedene Besitzer verbeständet
hatte (1492 an Ulrich Schmucker), von dieser
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