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Tyrol getauscht, und demselben incorpcrirt, 1545
aber an die v. Baumgarten als damalige In-
haber von Hohen - Schwangau abgetreten, 1629 an
Bayern überlassen, und 1785 gegen das Patronats-
Recht in Waltenhofen und Niederhofen
wieder zum Bisthume zurückgetauscht wurde; 6) Key
Weiß ensee, daß Bischof S ibotto i. 1.1229 dem
Kloster St. Mang inFüßen die Kirche inWeißensee
geschenkt, und solche demselben incorporirt habe; e) b e y
Premm ((-cdrcmc), wovon S t e i n g a d e n selbst
eine Filiale war, daß Bischof Uda lsc a l k 1197 das
Patronats-Recht an das Kloster Steingaden dotirt habe;
t) b e y Waltenhofen, daß die von Bischof Mie-
ter g geweihte Kirche immer bey dem Kloster St.
Mang verblieben, 1206 aber gegen das Patronats-
Recht in Füßen getauscht worden fty; — und g) daß in
Pfronten, Hopfen, Roßhaupten u. s. w.,
die Patronats-Rechte sich immer originär als Bi-
schöflich vorfanden.
Das Höchst,'ft Augsburg war daher fortan be-
müht, die Schirmvogtey über das von demselben
ausgegangene uralte Benediktiner-Kloster St. Mang
in Füßen, über den dabcy entstandenen Ort
Füßen, und über des Klosters Besitzungen an sich
zu bringen.
So lange aber die Carolinger, und dann die
allemanischen Herzoge, und aus kaiserlicher Delega-
tion die mächtigen Welfen, deren uraltes Eigenthum
hier die nach Distrikten zugenannten Hauptorte klei-
ner benachbarter Gaue auf dem rechten Lech-User
umfassend, (Schongau, Peutengau, Amergau,
Schwangau, Trauchgau, die Erblande des alten
Welfs, welcher sich im Mißmuthe über die Caro-
ling'schen Lehendienste seiner Söhne in die wilde
Einsamkeit bey Ettal in der Nahe des Römer-Orts
ack OouelracaL zurückgezogen hatte), und auch in
den Gauen Keltenstein, dem Illergau, dem All-
gau und dem obern Theile des Augst - Gaues,
über Kaufbeuern, Memmingen, Ravensburg und
Buchhorn bis an den Bodensee reichend, ohne das
Calw'sche Erbe in Süd-Schwaben, fast allen Lan-
desbesitz in sich begriff, (v. Lang Vereinigung der
Bestandtheile des bayerischen Staats N. 88. „Erb-
lande des alten Herzogs Welfs" S. 174. u. f.),
und wo dann 1191 das Welsische Erbe an das
Haus Hohenstaufen überging: So war es bis
nach Abgang dieses sich in Schwaben noch höher
als die mächtigen Welfen geschwungenen herzoglichen
Auszüge aus den Beiträgen über die artist.
und kaiserlichen Hauses den Bischöfen vcn Augsburg
nicht, und erst nach C 0 nradins schändlicher Enthaup-
tung in Neapel, möglich, die Schirmvogtey über
St. Mang in Füßen, und das alte bischöfliche
Bcsitzthum daselbst und in dem itzigen Landgerichte
Füßen wieder zu erhalten. Hiernach sagt die in
N. L. VI. 488 verkommende pabstliche Bulle v. I.
1161 richtig „des Herzogs Welf Güter lagen im
Bisthume Augsburg", und in einer Urkunde
bey N e u g a rt v. I. 1188 heißt Welf eben so
richtig „der Vogt der Kirche zu Füßen."
2) In Lory's Uck.-Band zur Lechrain-Ge-
schichte kömmt nur in Eonradins Verpfändung
an seinen Onkel Herzog Ludwig von Bayern für
das Darleihen von 2000 M. S. 6llto. Augsburg.
1266. IX. Usl. Xov. (Urk. Xl.) von Schwabisch-
(Donau-) Wörth, Möhring/' Peutengau, Schon-
gau, Ammergau, auch Füßen (b"u^en) vor. In
den übrigen Pfandfchafts- und Donations - Urkunden
6llto. Augsburg IX. lisl. iXov. 1266, Vcionu VI.
lisl. Innusnii 1267, und VeronsX. Ian. 12Ü7,
so wie in der Thcilungs - Urkunde zwischen den Her-
zogen Ludwig und Heinrich clüo. Aufhaufen
IV. kisl. Xov. 1269, und in des Kaisers NudolfK
Bestätigung der Conradinifchen Donationen ä6o.
Hagenau Ual. NglNii 1275 wird Füßen nicht
mehr erwähnt (Urk. XII. - XV!. I. c.); cs schei-
nen also auch wegen Füßen dieselben Anstände
obgewaltet zu haben, wie solche wegen Lauingen
16 und 21 in „der Geschichte von Lauingen" an-
geführt worden sind. Wenigstens ist Herzog Lud-
wig nicht im Besitze der Vogtey über Füßen mit
Augehörde beurkundet, und die ersten deutschen Kaiser
und römischen Könige nach dem Awischenreiche schei-
nen nach dem Hohenstaufen'schen Haus - Systeme
die Kloster-Advokatien wieder zum Reiche, und zur
kaiserlichen Selbstübung, oder willkürlichen Wieder^
Verleihung an sich gezogen zu haben.
z) Unter Kaiser Heinrich VlI. gelang es end-
lich dem Bischof Friedrich (von Faimingen) zu
Augsburg zu dem Besitze dieser V 0 gtey über Füßen
zu gelangen. Er hatte diesem Kaiser aus dem Hause
Lützelburg (Luxenburg) zu seinem ü I. 1510 über
den Nont <Wni8 unternommenen Römer - Augtz
gegen Entschädigung,und Schadens-Ersatz 10 Helrne
mit 10 Hand-Pferden (llceem I^extnsuiog cum
toüücm rülcstik) für 1 Jahr und 0 Monate auf
C
und histor. Denkw. des O. D. Kr. 1829^
Tyrol getauscht, und demselben incorpcrirt, 1545
aber an die v. Baumgarten als damalige In-
haber von Hohen - Schwangau abgetreten, 1629 an
Bayern überlassen, und 1785 gegen das Patronats-
Recht in Waltenhofen und Niederhofen
wieder zum Bisthume zurückgetauscht wurde; 6) Key
Weiß ensee, daß Bischof S ibotto i. 1.1229 dem
Kloster St. Mang inFüßen die Kirche inWeißensee
geschenkt, und solche demselben incorporirt habe; e) b e y
Premm ((-cdrcmc), wovon S t e i n g a d e n selbst
eine Filiale war, daß Bischof Uda lsc a l k 1197 das
Patronats-Recht an das Kloster Steingaden dotirt habe;
t) b e y Waltenhofen, daß die von Bischof Mie-
ter g geweihte Kirche immer bey dem Kloster St.
Mang verblieben, 1206 aber gegen das Patronats-
Recht in Füßen getauscht worden fty; — und g) daß in
Pfronten, Hopfen, Roßhaupten u. s. w.,
die Patronats-Rechte sich immer originär als Bi-
schöflich vorfanden.
Das Höchst,'ft Augsburg war daher fortan be-
müht, die Schirmvogtey über das von demselben
ausgegangene uralte Benediktiner-Kloster St. Mang
in Füßen, über den dabcy entstandenen Ort
Füßen, und über des Klosters Besitzungen an sich
zu bringen.
So lange aber die Carolinger, und dann die
allemanischen Herzoge, und aus kaiserlicher Delega-
tion die mächtigen Welfen, deren uraltes Eigenthum
hier die nach Distrikten zugenannten Hauptorte klei-
ner benachbarter Gaue auf dem rechten Lech-User
umfassend, (Schongau, Peutengau, Amergau,
Schwangau, Trauchgau, die Erblande des alten
Welfs, welcher sich im Mißmuthe über die Caro-
ling'schen Lehendienste seiner Söhne in die wilde
Einsamkeit bey Ettal in der Nahe des Römer-Orts
ack OouelracaL zurückgezogen hatte), und auch in
den Gauen Keltenstein, dem Illergau, dem All-
gau und dem obern Theile des Augst - Gaues,
über Kaufbeuern, Memmingen, Ravensburg und
Buchhorn bis an den Bodensee reichend, ohne das
Calw'sche Erbe in Süd-Schwaben, fast allen Lan-
desbesitz in sich begriff, (v. Lang Vereinigung der
Bestandtheile des bayerischen Staats N. 88. „Erb-
lande des alten Herzogs Welfs" S. 174. u. f.),
und wo dann 1191 das Welsische Erbe an das
Haus Hohenstaufen überging: So war es bis
nach Abgang dieses sich in Schwaben noch höher
als die mächtigen Welfen geschwungenen herzoglichen
Auszüge aus den Beiträgen über die artist.
und kaiserlichen Hauses den Bischöfen vcn Augsburg
nicht, und erst nach C 0 nradins schändlicher Enthaup-
tung in Neapel, möglich, die Schirmvogtey über
St. Mang in Füßen, und das alte bischöfliche
Bcsitzthum daselbst und in dem itzigen Landgerichte
Füßen wieder zu erhalten. Hiernach sagt die in
N. L. VI. 488 verkommende pabstliche Bulle v. I.
1161 richtig „des Herzogs Welf Güter lagen im
Bisthume Augsburg", und in einer Urkunde
bey N e u g a rt v. I. 1188 heißt Welf eben so
richtig „der Vogt der Kirche zu Füßen."
2) In Lory's Uck.-Band zur Lechrain-Ge-
schichte kömmt nur in Eonradins Verpfändung
an seinen Onkel Herzog Ludwig von Bayern für
das Darleihen von 2000 M. S. 6llto. Augsburg.
1266. IX. Usl. Xov. (Urk. Xl.) von Schwabisch-
(Donau-) Wörth, Möhring/' Peutengau, Schon-
gau, Ammergau, auch Füßen (b"u^en) vor. In
den übrigen Pfandfchafts- und Donations - Urkunden
6llto. Augsburg IX. lisl. iXov. 1266, Vcionu VI.
lisl. Innusnii 1267, und VeronsX. Ian. 12Ü7,
so wie in der Thcilungs - Urkunde zwischen den Her-
zogen Ludwig und Heinrich clüo. Aufhaufen
IV. kisl. Xov. 1269, und in des Kaisers NudolfK
Bestätigung der Conradinifchen Donationen ä6o.
Hagenau Ual. NglNii 1275 wird Füßen nicht
mehr erwähnt (Urk. XII. - XV!. I. c.); cs schei-
nen also auch wegen Füßen dieselben Anstände
obgewaltet zu haben, wie solche wegen Lauingen
16 und 21 in „der Geschichte von Lauingen" an-
geführt worden sind. Wenigstens ist Herzog Lud-
wig nicht im Besitze der Vogtey über Füßen mit
Augehörde beurkundet, und die ersten deutschen Kaiser
und römischen Könige nach dem Awischenreiche schei-
nen nach dem Hohenstaufen'schen Haus - Systeme
die Kloster-Advokatien wieder zum Reiche, und zur
kaiserlichen Selbstübung, oder willkürlichen Wieder^
Verleihung an sich gezogen zu haben.
z) Unter Kaiser Heinrich VlI. gelang es end-
lich dem Bischof Friedrich (von Faimingen) zu
Augsburg zu dem Besitze dieser V 0 gtey über Füßen
zu gelangen. Er hatte diesem Kaiser aus dem Hause
Lützelburg (Luxenburg) zu seinem ü I. 1510 über
den Nont <Wni8 unternommenen Römer - Augtz
gegen Entschädigung,und Schadens-Ersatz 10 Helrne
mit 10 Hand-Pferden (llceem I^extnsuiog cum
toüücm rülcstik) für 1 Jahr und 0 Monate auf
C
und histor. Denkw. des O. D. Kr. 1829^