82
vorbei nach Baumgarten, endlich an Mön-
stetren vorbei gegen Dürr-Lauingen
lief. Sie beißt in den Saal - Büchern
und Gränz-Beschreibungen noch immer „die
Stein-Straße", ist aber wegen der auf den
Feldern ausgehobenen Kalksteine, welche die 2^
hohe Grundlage dieser ig-2<V breiten Römer-
Straße waren, in ihrem Zusammenhänge nicht
mehr, und nur noch in den Waldern und auf
dem uncultivirten Terrain, namentlich aber beim
Helmeringer Hof, bei Rieder, und bei
Baumgarten za erkennen; sie scheint sofort
als eine bloße INS äivorsoiis auf den östlichen
Anhöhen des Mindel - Thals an den itzigen
Orten Konzen berg, Haldenwang, Rö-
fingen, und Schcppach fortgelaufen zu
seyn, und zu Jettingen wieder auf die große
römische Heer-Straße von nach
eingeleitec zu haben ; (pergl. die Note
S. 42 in den Beiträgen für Kunst und Alter-
thum im O- D. Kr. igzo). Hiedurch wäre
dann auch die Fortsetzung oder vielmehr die
Verbindung des nach der Peutinger'schen Tafel
bei Domona endenden Straßen - Arms von ack
Tunam ablaufend in der Richtung nach
AULtci aufgefunden. 73)
73) Am fl g. Milchberg, am Vizinal-Wege von
Mönftetten nach Glött grub im April I8Zl der
Schmid Alois Christel zu Mdnstetten bei Ausrodung
einer Eiche I'tief unter der Erde ein 3" hohes und 2;"
breites mit einem Trink - Schnabel versehenes rothge-
branntes irdenes Gefäß aus, welches 16 Mailändische
Silber - Münzen von 6aica^c> mit 8t. Ambrosius
(Kslesro regierte 1466 -1476), und darunter 3 aus
ksvis mit 8t. 8)-i-»s, dann 1 Bischöflich Augsburgischen
Wrakteaten (mit einem Bischofs-Kopf mit der Insul,
.dem Stab, und, dem in eine Lilie endenden Scepter),
13 böhmische tstrossos mit dem UlMer-, Stadt Rürnber-
gischen-, und Bischöflich Augsburgischen Credit-Stem-
pelchen versehen, einige. 6i-ossi aber ungestempelt, (vergl.
in der Gesch. von Lauingen die Krossi pnngonses p. 93),
endlich 225 Stück Silber - und s. ». Schwarz - Pfenninge
enthielt. Unter den letzter» waren 68 von Herzog Hein-
rich dem Reichen in Landshut (geb. 15S3, gest. 1450),
mit einer Eiche (Baum) und dem treuen Hunde, und
mit der Ohikro des Herzogs bald mit einem Ning, bald
mit 2 Sternchen, (vergl. Groschen-Cabinet B. I V. 1'sb. 5.
lV. 39 und 40); dann 20 Amberger, 69 Landshuter,
12 Augsburger, 13 Salzburger, 16 Oestcpreicher, und
29 unkenntliche Silber-Pfenninge. Unter den 56 Münchner
Silber-Pfenningen mit dem Mönchs-Kopfe waren 4
Stücke mit L und 7 St. mit 4r allein, und 23 St.
6) Zu Dürr-Lauingen
welcher Ort auch- Thür-Lauingen gleich-
sam korts sä l-svivAgm geschrieben wird,
(Amman'sci.xe Carte bi. 26), werden römische
Forlifikativnen wieder auf einem „Kugelberg"
gesucht, wo eine alte Burg gestanden haben
soll, derer Mittelalterliche Besitzer aber Nie-
mand kennt, und woselbst daher wahrscheinlich
wieder ein römischer Wacht - und Wehr-Thurm
gestanden hat. nennt solche einzelne
Thürme bei.isolirter Lage „MonopgcnZium",
i. e. munilnenlurn ex r/ntt lur-xr
oonsistens. Die Sage läßt vor dieser Burg
einen j Stunde weit westlich gegen Mindel»
Allhei m in das Gemeinde - Wäldchen Kirch-
berg, wo nach vorhandenem Gemäuer zu ur-
rheilen, ehemals ein Kirchlein gestanden haben
soll, ziehenden unterirdischen Gang auslaufen.
Hier verschwindet die Spur der vom Helme-
ringer Hof an noch oft bemerkten römi-
schen Stein-Straße (oben bl. 5).
Vor etwa 15 Jahren fand die ledige Koch
an dieser „Stein-Straße" auf einem Acker-
nahe am Dorfe eine schwere Gold-Münze, ei»
s. g. „Regenbogen - Schüssclchen" 74), und der
mit L und bezeichnet, nämlich als von den Herzogen
Ernst d, und Wilhelm Hk. (1397-1438; vergl. das
Groschen-Cabinct I. e. Dsb. 5. 8i. 43 und 44), von
E r n st I. (st 1438), und Albrecht III. (st Ihtzo, ibiä.
'lab. H..bl. 50); vergl. hiezu Z, 33. in der Geschichte von
Lauingen, woselbst eines ähnlichen Fundes bei dem nahen
Helmstring er Hof erwähnt, und die Zeit der Ver-
wahrung jenes, gleichen. Schatzes, in die Zeit des Kriegs
zwisihem Kaiser Friedrich III., und dessen Feldherr»
Achilles, oder Albrecht v. Brandenburg mit Her-
zog Ludwig dem Reichen, welchen die in der Nach-
barschaft von letzter!» glücklich geschlagene Gienger-Schlacht
endigte, gesetzt worden ist. Durch die Mitwirkung-des
Patrimonial-Richters. Kanchero zu Jettingen und zu
Mönstetten wurde dieser Münzen-Fund um den Silber-
Werth der Münzen pr. 12 fl. 39 kr. für das Antiqua-
rium in Augsburg aqquirirt.
74) Dasselbe wurde 1831 von Ulrich Speinle in
Gundremmingen um den Gold-Werth pr. Ilfl. 12 kr.
und ein Fun^-Gcld zum römischen Antiquarium in Augs-
burg erworben. Die Beschreibung und Erklärung dieser
Reg en b 0 g en - S ch ü sse lch c n kommt in 6>»»tis p>. 21
u, fl, und in den Beiträgen für Kunst und Allerthum
Jahrg. 1831 p. 9- N. I V. vor. Als merkwürdig gehört
dann hieher auch noch die Erwähnung der i. I. 1812. bei
Gundremmingen in der Richtung zur römischeir.Do-
nau-Brücke bei Faimingen von einem Maulwurf-Fänger
vorbei nach Baumgarten, endlich an Mön-
stetren vorbei gegen Dürr-Lauingen
lief. Sie beißt in den Saal - Büchern
und Gränz-Beschreibungen noch immer „die
Stein-Straße", ist aber wegen der auf den
Feldern ausgehobenen Kalksteine, welche die 2^
hohe Grundlage dieser ig-2<V breiten Römer-
Straße waren, in ihrem Zusammenhänge nicht
mehr, und nur noch in den Waldern und auf
dem uncultivirten Terrain, namentlich aber beim
Helmeringer Hof, bei Rieder, und bei
Baumgarten za erkennen; sie scheint sofort
als eine bloße INS äivorsoiis auf den östlichen
Anhöhen des Mindel - Thals an den itzigen
Orten Konzen berg, Haldenwang, Rö-
fingen, und Schcppach fortgelaufen zu
seyn, und zu Jettingen wieder auf die große
römische Heer-Straße von nach
eingeleitec zu haben ; (pergl. die Note
S. 42 in den Beiträgen für Kunst und Alter-
thum im O- D. Kr. igzo). Hiedurch wäre
dann auch die Fortsetzung oder vielmehr die
Verbindung des nach der Peutinger'schen Tafel
bei Domona endenden Straßen - Arms von ack
Tunam ablaufend in der Richtung nach
AULtci aufgefunden. 73)
73) Am fl g. Milchberg, am Vizinal-Wege von
Mönftetten nach Glött grub im April I8Zl der
Schmid Alois Christel zu Mdnstetten bei Ausrodung
einer Eiche I'tief unter der Erde ein 3" hohes und 2;"
breites mit einem Trink - Schnabel versehenes rothge-
branntes irdenes Gefäß aus, welches 16 Mailändische
Silber - Münzen von 6aica^c> mit 8t. Ambrosius
(Kslesro regierte 1466 -1476), und darunter 3 aus
ksvis mit 8t. 8)-i-»s, dann 1 Bischöflich Augsburgischen
Wrakteaten (mit einem Bischofs-Kopf mit der Insul,
.dem Stab, und, dem in eine Lilie endenden Scepter),
13 böhmische tstrossos mit dem UlMer-, Stadt Rürnber-
gischen-, und Bischöflich Augsburgischen Credit-Stem-
pelchen versehen, einige. 6i-ossi aber ungestempelt, (vergl.
in der Gesch. von Lauingen die Krossi pnngonses p. 93),
endlich 225 Stück Silber - und s. ». Schwarz - Pfenninge
enthielt. Unter den letzter» waren 68 von Herzog Hein-
rich dem Reichen in Landshut (geb. 15S3, gest. 1450),
mit einer Eiche (Baum) und dem treuen Hunde, und
mit der Ohikro des Herzogs bald mit einem Ning, bald
mit 2 Sternchen, (vergl. Groschen-Cabinet B. I V. 1'sb. 5.
lV. 39 und 40); dann 20 Amberger, 69 Landshuter,
12 Augsburger, 13 Salzburger, 16 Oestcpreicher, und
29 unkenntliche Silber-Pfenninge. Unter den 56 Münchner
Silber-Pfenningen mit dem Mönchs-Kopfe waren 4
Stücke mit L und 7 St. mit 4r allein, und 23 St.
6) Zu Dürr-Lauingen
welcher Ort auch- Thür-Lauingen gleich-
sam korts sä l-svivAgm geschrieben wird,
(Amman'sci.xe Carte bi. 26), werden römische
Forlifikativnen wieder auf einem „Kugelberg"
gesucht, wo eine alte Burg gestanden haben
soll, derer Mittelalterliche Besitzer aber Nie-
mand kennt, und woselbst daher wahrscheinlich
wieder ein römischer Wacht - und Wehr-Thurm
gestanden hat. nennt solche einzelne
Thürme bei.isolirter Lage „MonopgcnZium",
i. e. munilnenlurn ex r/ntt lur-xr
oonsistens. Die Sage läßt vor dieser Burg
einen j Stunde weit westlich gegen Mindel»
Allhei m in das Gemeinde - Wäldchen Kirch-
berg, wo nach vorhandenem Gemäuer zu ur-
rheilen, ehemals ein Kirchlein gestanden haben
soll, ziehenden unterirdischen Gang auslaufen.
Hier verschwindet die Spur der vom Helme-
ringer Hof an noch oft bemerkten römi-
schen Stein-Straße (oben bl. 5).
Vor etwa 15 Jahren fand die ledige Koch
an dieser „Stein-Straße" auf einem Acker-
nahe am Dorfe eine schwere Gold-Münze, ei»
s. g. „Regenbogen - Schüssclchen" 74), und der
mit L und bezeichnet, nämlich als von den Herzogen
Ernst d, und Wilhelm Hk. (1397-1438; vergl. das
Groschen-Cabinct I. e. Dsb. 5. 8i. 43 und 44), von
E r n st I. (st 1438), und Albrecht III. (st Ihtzo, ibiä.
'lab. H..bl. 50); vergl. hiezu Z, 33. in der Geschichte von
Lauingen, woselbst eines ähnlichen Fundes bei dem nahen
Helmstring er Hof erwähnt, und die Zeit der Ver-
wahrung jenes, gleichen. Schatzes, in die Zeit des Kriegs
zwisihem Kaiser Friedrich III., und dessen Feldherr»
Achilles, oder Albrecht v. Brandenburg mit Her-
zog Ludwig dem Reichen, welchen die in der Nach-
barschaft von letzter!» glücklich geschlagene Gienger-Schlacht
endigte, gesetzt worden ist. Durch die Mitwirkung-des
Patrimonial-Richters. Kanchero zu Jettingen und zu
Mönstetten wurde dieser Münzen-Fund um den Silber-
Werth der Münzen pr. 12 fl. 39 kr. für das Antiqua-
rium in Augsburg aqquirirt.
74) Dasselbe wurde 1831 von Ulrich Speinle in
Gundremmingen um den Gold-Werth pr. Ilfl. 12 kr.
und ein Fun^-Gcld zum römischen Antiquarium in Augs-
burg erworben. Die Beschreibung und Erklärung dieser
Reg en b 0 g en - S ch ü sse lch c n kommt in 6>»»tis p>. 21
u, fl, und in den Beiträgen für Kunst und Allerthum
Jahrg. 1831 p. 9- N. I V. vor. Als merkwürdig gehört
dann hieher auch noch die Erwähnung der i. I. 1812. bei
Gundremmingen in der Richtung zur römischeir.Do-
nau-Brücke bei Faimingen von einem Maulwurf-Fänger