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Ramler, Karl Wilhelm; Haas, Franz; Weinrauch, Johann Caspar [Ill.]
Karl Wilhelm Ramlers Kurzgefaßte Mythologie oder Lehre von den fabelhaften Göttern, Halbgöttern und Helden des Alterthums: in zwey Theilen, nebst einen Anhang, welcher die Allegorie u. Register enthält — Wien, Prag: Haas, 1798 [VD18 11585722]

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https://doi.org/10.11588/diglit.62653#0119
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—k—! §7
starb plötzlich, weil sie nach ihrer Niederkunft zu
zeitig auf die Jagd gegangen war. Ihr Vater
stürzte sich aus Betrübniß hierüber vom Parnaß,
ward aber mitten im Falle vom Apollo in einen
Aaren verwandelt.
Als sich Alpheus, ein Flußgott und großer
Liebhaber der Jagd, in Dianen verliebt hatte,
und sie verfolgte, versteckte sie sich unter die Nym-
phen des Landes, und schwärzte sich nebst ihnen
das Gesicht mit Erde, so daß sie von ihrem Ver-
folger nicht erkannt werden konnte.
Als eben dieser Alpheus die Nymphe Aretusa
Verfolgte, umgab Diana dieselbe mit einer Wolke,
und als Alpheus nicht von der Stelle weichen woll-
te, verwandelte sie solche in eine Quelle. Worauf
Alpheus seine Flußgestalt gleichfalls annahm, sein
Gewässer mit dem ihrigen zu vermischen.
Als der Jager Orion, ein Riese, den man für
einen Sohn Zieptuns Hal!, ihr Gewalt anthun
wollte, erschoß sie ihn mit einem Pfeile.
Als die Riesen Otus und Ephialtes, jener sie
selbst und dieser die Juno, mit Gewalt zur Ehe
begehrten, verwandelte sie sich in einen Hirsch,
und lief zwischen beyde Brüder, und indem, bey-
de diesen Hirsch mit Pfeilen erlegen wollten, mach-
te sie, daß einer den andern erschoß.
Als Tmolus, ein König in Lydien, die Arri-
phe eine ihrer Nymphen, welche sich vor seinen
Verfolgungen in ihren Tempel geflüchtet hatte,
am Fuß ihres Altars schändete, und die Nymphe
sich aus Verzweiflung hierüber mit einem Stricke
das Leben nahm, ließ Diana einen wilden Stier
auf den Thater los gehen, der ihn mit den Hör-
 
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