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Ramler, Karl Wilhelm; Haas, Franz; Weinrauch, Johann Caspar [Ill.]
Karl Wilhelm Ramlers Kurzgefaßte Mythologie oder Lehre von den fabelhaften Göttern, Halbgöttern und Helden des Alterthums: in zwey Theilen, nebst einen Anhang, welcher die Allegorie u. Register enthält — Wien, Prag: Haas, 1798 [VD18 11585722]

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https://doi.org/10.11588/diglit.62653#0325
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Wunderwerke nichts begreiffen konnte , ließ den
Wahrsager Tiresias rufen, der ihm das ganze Ge-
heimniß entdeckte. Zehn Monathe darauf gebar
Alkmene den Herkules, und den folgenden Tag
den Jphikles; (Jphiklus;) wovon der erste Jupi-
ters, der andere Amphitryons Sohn war.
Diesem Thebanischen Herkules werden die Tha-
Len vieler ältern zugeschrkeben, die den Ehrennah-
men Herkules gleichfalls geführet haben. Besonders
aber ist die Geschichte des Egyptischen Herkyles
ganz mit der seinigen vermischt worden.
Seine Thaten bestehen in seinen vielfältigen
Siegen über Tyrannen, Riesen und Ungeheuer.
Von dieser Ausrottung schädlicher Thiere und bö-
ser Menschen hat er deu Nahmen Alepikakos, V e r-
treiber des Bösen erhalten. Ja Einige habsn
ihn deswegen sinnbildlicher Weise als den Gott der
Tugend selbst vorgestellt, und die bezwungenen
Ungeheuer für Laster angenommen, welche die Tu-
gend besieget hat,
Die berühmtesten Thaten des Herkules sind die
zwölf Arbeiten, welche ihm Eurystheus, der Kö-
nig zu Mycene, auflegte. Die Ursache, woher die-
ser eine solche Gewalt über ihn bekommen hatte,
ist folgende. Als Jupiter Alkmenens nahe Nieder-
kunft erfahren hatte, sagte er zu den versammelten
Göttern, daß er demjenigen, der in dieser Nacht
vom Stamme des Perseus geboren werden würde,
die Herrschaft über alle von feinem Geschlecht ver-
leihen wolle. Juno versetzte hierauf, sie glaubte nicht
eher, daß dieses sein wirklicher Vorsatz sey, als
bis er es mit einem Eide bestattigt hätte. Jupiter,
der ihre Absicht nicht merkte, schwur beym Styr,
 
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