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phus zu seinen Jünglingsjahren gekommen war,
und seine Mutter aufsuchen wollte, wies ihn das
Orakel zum Teuthras, dem Könige in Mysien, die-
ser König ward zu der Zeit von einem Feinde an-
gegriffen. Telephus leistete ihm Beystand, und der
König gab ihm zur Belohnung seine Pflegetochter
Auge. Allein als Telephus das Hochzeitbett bestei-
gen wollte, erklärte sich Auge feyerlich, daß kein
Sterblicher sie berühren sollte. Sie ergriff so gar ein
Schwert, mit der Drohung ihm das Leben zu neh-
men : als plötzlich ein großer Drache zwischen bepde
hinfuhr, und sie von einander schied. Auge ließ vor
Schrecken das Schwert fallen, und als Telephus sie
mit Gewalt angreifen wollte, rief sie ihren Lieb-
haber, den Herkules, um Hülfe an. Telephus er-
kannte an diesem Ausruf seine Mutter, und bath sie
um Verzeihung seines Jrrthums. Er bekam hierauf
des Königs eigene Tochter Argiope zur Gemahlinn,
und nach dessen Tode die Herrschaft über Mysien.
Einige Zeit nachher ward Telephus bey einem Ge-
fecht am Ufer Mysiens, wo die Griechen unerkannt
landen wollten, vom Achilles in die Hüfte verwundet-
Der Schmerz nöthigte ihn, das Orakel um Rath
zu fragen. Diefes gab ihm den Rath, bey dem
Spieße, der ihn verwundet habe, Hülfe zu suchen.
Telephus ging also zum Achilles, von welchem er
auch durch etwas Rost und Eisen, welches man
von dem Spieße abfchabte, glücklich geheilet ward.
Er mußte im Alter sein Reich verlassen und ins
Elend wandern, ja so gar betteln. Von seinem
Unglück haben die alten Dichter Trauerspiele ge-
schrieben, die aber verloren gegangen sind.
phus zu seinen Jünglingsjahren gekommen war,
und seine Mutter aufsuchen wollte, wies ihn das
Orakel zum Teuthras, dem Könige in Mysien, die-
ser König ward zu der Zeit von einem Feinde an-
gegriffen. Telephus leistete ihm Beystand, und der
König gab ihm zur Belohnung seine Pflegetochter
Auge. Allein als Telephus das Hochzeitbett bestei-
gen wollte, erklärte sich Auge feyerlich, daß kein
Sterblicher sie berühren sollte. Sie ergriff so gar ein
Schwert, mit der Drohung ihm das Leben zu neh-
men : als plötzlich ein großer Drache zwischen bepde
hinfuhr, und sie von einander schied. Auge ließ vor
Schrecken das Schwert fallen, und als Telephus sie
mit Gewalt angreifen wollte, rief sie ihren Lieb-
haber, den Herkules, um Hülfe an. Telephus er-
kannte an diesem Ausruf seine Mutter, und bath sie
um Verzeihung seines Jrrthums. Er bekam hierauf
des Königs eigene Tochter Argiope zur Gemahlinn,
und nach dessen Tode die Herrschaft über Mysien.
Einige Zeit nachher ward Telephus bey einem Ge-
fecht am Ufer Mysiens, wo die Griechen unerkannt
landen wollten, vom Achilles in die Hüfte verwundet-
Der Schmerz nöthigte ihn, das Orakel um Rath
zu fragen. Diefes gab ihm den Rath, bey dem
Spieße, der ihn verwundet habe, Hülfe zu suchen.
Telephus ging also zum Achilles, von welchem er
auch durch etwas Rost und Eisen, welches man
von dem Spieße abfchabte, glücklich geheilet ward.
Er mußte im Alter sein Reich verlassen und ins
Elend wandern, ja so gar betteln. Von seinem
Unglück haben die alten Dichter Trauerspiele ge-
schrieben, die aber verloren gegangen sind.