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ys Erlangek Real s Zektung."
Wien bereits z Werbpläze angewiesen worden. — Schon
im May oderJumus sott in Ungarn ein Landtag gehalten
werden. Ern Londner Blatt erzählt, daß der k. k. bevoll-
mächtigte Minister inMailand von der dortigenMunicipal-
versammlung im Namen des Kaisers eine Subsidie von an-
derthalb Millionen Gulden für den künftigen Feldzug ver-
langt , aber von dem Präsidenten auf eine vorher von der
Versammlung gefaßten Resolution, die Erklärung erhalten
habe, daß das Land äusser Stand sey, mehr als die gewöhn-
liche Kontribution zu zahlen. Hierauf sey der Adel in
400 Wagen zu dem Generalgouverneur der österreichischen
Lombardei, Erzherzog Ferdinand, gefahren, und habe Ihm
diese Resolution nebst einer Addresse, worin die Gründe an-
geführt und dieUmstände desVolks geschildert waren, über-
geben. Der Erzherzog empfieng den Adel mit seiner ge-
wohnten Leutseligkeit, und versprach, die Resolution nebst
der Addresse seinem Bruder, dem Äarser, zu überschicken —
Nach einem Hofberichr vom zoffen Jänner näherten sich
rooo Türken der kroatischen Kordonskette, thaten aber kei-
nen Schaden, äusser daß sie 2 Mann verwundeten, und
nach einem zstündrgenGefecht wurden sie mit em em Verlust
von 20 Lodcen und mehrer» Verwunderen zurückgejagt.
Zn den katholischen Niederlanden sind die Gemüther sehr uns
einig- und man sieht rmmer mehr ein, daß dort nicht das Volk,
Nicht die Nasion, sondern der Priester - und Advvkatengerß
die Revolution -«gefangen habe. Eine Parthei will dre alte
Verfassung erhalten wissen, und die andere will nach Art der
Franzosen daran bessern. Der Pabst soll an der- Erzbischof von
Mechetn geschrieben und rha ermahnt haben, Gott zu geben,
tvaS Gottes ist, und dem Karser wieder zu geben, was des Kais
serS tst. — Der Fürst von Ligne soll an ferne Grmahltu geschries
den haben: Da ich mich fast an der Gprze der Armee befinde,
vnd seit s Jahren immer beträchtliche Korps mernen Befehlen
«»vertraut sind; so sehen Sie selbst ein, daß meine Laufbahn
«Ungünstig ist, als daß ich den Dienst verlassen sollte. Ich
werde weder etn Ueberläufer noch ein Undankbarer seyn z und
dreß würde selbst meiner Nazion nicht gefallen. Ich werde nie
gegen sie dienen, aber auch nre imt ihr gegen den Kaiser. Aber
dem Lande werde ich dienen bis auf meinen lezten Blutstropfen
gegen alle europäische Mächte. — Die patriotischen Blätter
zweifeln nun nicht mehr daran, -aß mehrere Höfe nächstens die
Unabhängigkeit der katholischen Niederlande förmlich anerken,
»en und unterstä^ n werden. Als einen Beweis davon führen
N an, daß am um Jänner bei dekKries-kanrlei in Brüssel eins
 
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