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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 7.1886

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Nr. 4
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Bergmann, Ernst von: Inschriftliche Denkmäler der Sammlung ägyptischer Alterthümer des österr. Kaiserhauses
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https://doi.org/10.11588/diglit.12254#0193

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Inscheiftliciie Denkmàlee.

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1NSCHKIFTLICHE DENKMALEE

SAMMLUNG AGYPTISCHER ALTEETHÙMER DES ÔSTERE. KAISERHAUSES.

ton

E. v. Bergmakn. •

1. Anlâsslich dcr Orientreise des Kaisers Franz Joseph I. im Jalire 1869 niachte der
0steiTeichische Civilingenieur Herr Anton Lucovich dera Monarchen drei grosse Bundelsâulen
aus rothem Granit, welche er l>ei dem Bau eines Forts in Alexandrien gefunden batte, zum
^eschenk. Gegenwârtig dienen die 20 Fuss liohen Monolithe als Deckentrâger der beiden
a8'yptischen Sale des nenen Hofmuseums, déni sie zur besonderen Zierde gereichen. Der
^liaft dieser Siiulen besteht aus aeht Stengeln, welcbe oben mit fttnf Biindern zusammen-
?eschnurt sind, deren Enden auf dem obersten Tbeile des Scbaftes herabhangcn und zu
«nterst

mit einem eingravirten aufrechten Bliittchen verziert sind. Die auf den Stengeln
8ltzenden Knospen, an deren Ansatz sieh ebenfalls eingravirte Bliitter befinden, bilden das
^apitaD. Der Siiulenschaft ist an der Basis eingezogen aber nient von sculptirten Wurzelblâttern
Ulï>geben.

Aile drei Saulen sind in der Mitte des Scbaftes umlaufend mit Inschriften in zwei
?ieihen iibereinander derart geschmuckt, dass auf jedem der acbt Stengel zwei Inschriften,
lQl Ganzen also in jeder Reihe 16 Inschriften angebracht sind. Von den beiden im ersten
aale tieg Muséums auf'gestellten Saulen tragt die vordere nocb fast aile Inschriften der
°Wen Reihe, wahrend die untcre Reihe zum grossern Theile zerstort ist; die andere Siiule
^a8'egen bat ihren inschriftlichen Schinuek durch Abwitterung des Steines fast giinzlich ein-
§'eb)tisst. Am besten erhalten ist die im zweiten Saale befindliche dritte Siiule, welche nocb
16 Inschriften der obereu Reihe und l'2 Inschriften der unteren Reihe darbietet.
Nachstehend (S. 178) theile ich die Inschriften dieser dritten Siiule mit und zwar die der
Pereû Reihe in Giinze, jene der unteren Reihe, welche ausschliesslich von den beiden
0lllgsschildern Merienptah I. gebildet wird, aber bips tbeilweise und zwar nur an den
e^en, an welchen die regclmassige Aufeinanderfolge des Thron- und Namensschildes dièses
eiïschers alterirt erscheint.

Die Siiule trâgt demnach die Namen dreier Kiinige : Thotmes IV., Merienptah I. und
etl II. und ausserdem den Bannernamen ka îiey.t ur pehti, den sowohl Amenophis II. als
Uch Setnccht fiihrte, (1er hier aber wohl dem ersteren eignet, da Setnecht, welcher spiiter
ûie obgenannten Pharaonen regierte, sich kaum mit der Anbringung seines Banner-
ûatûens begniigt, sondern gewiss auch seine Konigsschilder an die Stelle jener seiner Vor-
: a%er gesetzt hiitte, wiihrend anderseits die Xameiisschilde Amenophis II. cben der Usur-
ll"ttûg der Siiule seitens seiner Nachfolger Thutmes IV. und Seti IL zum Opfer fielen.

Ob Amenophis II. die Siiule mit seinen Xamen und Titeln umlaufend verzierte, ver-
lg ich trotz wiederholter Untersuchung ihres Scbaftes nicht féstzustellen. Dass Thutmes IV.
^cht that, beweist der nocb vorhandene Bannername seines Vorgiingers; wie oft er aber

*) Einc derartige Saule in Denkm. I. 81 f.

lîecueil, VII.

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