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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Editor]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Editor]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 15.1893

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Nr. 1-2
DOI article:
Müller, Wilhelm Max: Eine Hieroglyphe
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https://doi.org/10.11588/diglit.12260#0040
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34

EINE HIEROGLYPHE

«N. N. erreicbt1 die Himmelshôhen. » Dièse schon von Maspero (Rec. Trav., 5, 26;
AZ., 84, 86) bemerkten Varianten fur khcw oder kiww sicbern die matbematisclie
Gleichung : ^ =^$;

Die Varianten (f^^^î^ Mrnrè 494 = /S)^}^^ )w-w]-w-r-t P. 260
sinde beide Mort zu lesen. Die zweite will deutlich sein und mit zwei SiLbenzeichen ',w
ausdrùcken. Vergleiçhe dazu das oben ùber die Umstellung der Halbvokale bei Silbcn-
zeicben Bemerkte.

Das Wort Wnis, 205, 508; Tti, 80, 322; Ppiï, 215;

i?ec. Trav., 4,125 (irrig mannlicb, ohne t LD., III, 9), etc. «Opfer» bedcutete ursprùng-
lich «Spende, Dargebrachtes ', Dargereicbtes», denn es kommt oft mit dem Wort
«Arm» (:êi) verbunden vor, wrf, /3l%~a Piehl, Pet. Ét., 56: LD., III, 13,

8, etc., lies iu)(*f)t- et « Armspende, was der Arm reicht» von der bekannten Wurzel
f^^i-J] 'w «ausstrecken» (besonders die Hand), ursprùnglicli «lang machen».
Daraus ergiebt sich dafl aile Vermengungen mit anderen Wurzeln und Biklungen3 irrig
sind. Ùbrigens scbeint LD., III, 234c einephonetische Schreibungzu versuclien : ^

Ich weifi nicht, ob dies anders zu erklâren ist, wie miteincr Verschreibung

i i i

(3

:-> kcic', in welcbcr die zwei Halbvokale vertauscht wurclen. LD., II, 28,

iii

schreibt 'Ç^'^^ ^ ^ Uo-\wï) «Armspende», setzt also dem Zeichen ^\ seinen

vollen plionetisclien Wert nach.

So ist aucli die spàte Bildung <^3> :f'w (mannlicb ! v. Bergmann, B. v.

Durchw. d. Eicirjk. Z., 60, S. 42) ganz verschieden. Ihre eigentliche Bedeutung kann

erst bestimmt werden, wenn wir wissen, was lf>î Q (?) Senuhyt, 115 (Br. W., S. 214)

bedeutet *. Die spiite, ofïenbar von der alten ganz verscliiedene Verwendung fur « Mablzeit »

scbeint auf der Verwecbselung mit einem Wort "%\ _ (v. Bergmann, 1. L aus

° (Tî <i=* r\ fi
Dendera) jflw zu berulien, denn was ist der Unterscliied von u, v\ , -o fur einen

Hierogrammaten der Rômerzeit! Letzteres Wort ist gut und ait. Totb., 172, 36, wird

dem Toten versprochen : « dir werden bereitet (srtw nk)

Mahlzei ten (?) auf deinen Fùfien m der Unterwelt. » Dièses poetische Wort >fî scbeint
vervvandt mit f>w = >fw (s. u.) «Gewalt, Anseben», entweder «gewaltige Mablzeit»
oder wabrscheinlicber « Spende des Ansebens wegen, ein Essen, wie es eine Respekts-
person erbiilt ».

So kommen wir zu den von Piehl bebandelten Varianten. Er vergleicbt Proc.
5Je.4.,ll,224,ausKarnak,54 J^/^^TTi l(gr0f' au Ansehen>>' ^sr('') f'w und DKI '

(1) Wir môchteu die Umschreibung v fur die Falle vorschlagen, wo <czr> nicht als r sondern als > aualog

dem Hamza der arabischen Schrift steht, d. h. fur konsonantisches M, mit dem es oft wechselt oder (spâter)

verbunden wird. Die tbeoretisch richtige Umschreibung wâre r, aber dieselbe wùrde zu zahllosen Druck-
fehlern fùhren.

(2) Wie es scheint, nur im Plural mit kollektivem Sinn vorkommend.

(3) Vor allem die Verwechselung mit ^^^> _ ^ US* «dekprieren, auszeichncn ». (Br. W. S., 517.)

(4) Vergleiçhe Tû, 339, '/lie, wofùr irrig 'jïwAio geschrieben ist.

(5) Man hùte sich,/;«: «màchtig» und )w «lang, weit* (uiemals «reich, voll») zu verwechseln.
 
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