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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 31.1909

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Nr. 3-4
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Hoffmann-Kutschke, Artur: Iranisches
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https://doi.org/10.11588/diglit.12678#0158

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Da rïun aber « die 2 Reihen » der Achamaniden sicher sind und Dareios nicht ein
Usurpator ist, wie Winckler, Rost und Andrkas (vgl. meine Broschùre, S. 22,
darùber, mit den dort angefûhrten, warmcn Worten Marquarts und Prâskks gegen
« Winckler1 und Genossen ») meinen, so kann diwitdparnam nur « zweifach » heissen.
Bartholomaes Deutung ist also aus sachlichen Grtinden falsch; ûber ihre sprachliche
Berechtigung auch nur ein Wort tu verlieren, halte ici) daher fur unnôtig2. Ich stellte
nun in dem Artikel Iranisches in Recueil de Travaux, 1908, diwitdparnam zu plenus
und oi-Àojc und môchte mich hier genauer ausdrùcken. So wie plenus eine Bildung zu
pie- « fullen » (Tz>iJ.--ïrrlJ.i) ist, die -na Suiïix enthalt, wâhrend ~lrryr^ ein -ra SufTix hat,
so bat -parnam (in duvitâ-parnam) eine Ableitung mit -na von -Àa-, -aX-, germ./a/-,
îiXo- in 8t-7tXa(jio<: (+ paltio : -tjo! Suffix), St-iraXxoç {-to!), 3:--Xoo? (+ plo-vo : vol), sim-plex
(+ /)/<?co : co!). Aile dièse Ausdrùcke heissen « (zwei-) /ac/i, -fàltig » und gehôren zu der
Wurzel « pla-pal » : falten. Das germaniscbe (got.) ainfalths (vgl. 8i-tcxXt-oç !) enthalt
auch \/-pal. Zur Stùtze dieser meiner Erklârung erwâhne ich noch, dass ich, erst als
ich -parnam zu {sim)plecs, â--),oo;, gestellt hatte, bei Brugmann, Grundr. der vergl.
Sprachwiss. (Band II, 1, 1909, S. 70, 71, in Lehrê von den Wortformen und ihrem
Gebrauche) fand, dass auch er sim-plec und à-uXou? sowie o'.--ly.v.oç als mit -qo (= /ra),
-uo und -//o Suffix abgèleitet ansieht; vgl. auch das treffliche Etymolog.Wôrterbucli
der deutschen Sprache von Fr. Kluge, Strassburg, 1909, unter -fait, S. 125. Auch
Wackernagkl in Akzentstudien (Nachrichten der K. Gesellschaft der Wiss. zu
Gôttingen, Philol.-histor. Klasse, 1906, S. 60, 61, Anm.) sagt betrefîs duvitâparnam
«... cla eine andere Ubersetzung als « in 2 Linien » durch den Zusammenhang aus-
geschlossen ist. Bartholomaes neuerliclier Versuch, sich mit der Ubersetzung « nach
einander » zu helfen, scheitert ausser an don exegetischen Schwierigkeiten an den
Bedenken gegen ein indo-iranisches dvitâ ,der zweite'... ». —■ Bartholomaes Deu-
tungsversuch ist eben genau so verfehlt wie seine Lesungen Izitav (statt Izela), Gan-
dutava, Tigris (in Bagistan V), etc., und wie die Erklarungen von Zaratiiusciitra,
« alte Kamele habend», Kanibujija, U(n)padara{n)ma, das er Upadarrna liest, und
anderen Namen; vgl. dazu meine Broschùre Die altpersischen Keilinschriften. . .,
1909, S. 21, 23/24, 25, 27 (betreffs « avajam casmar), wortiber Bartholomae im
Altiran. Wôrterb., Sp. 170, vgl. Sp. 577, sagt : « Die Bedeutung des Satzchens bleibt
unklar »), 28/29, 32.

Dass sich Bartholomae in den Indogerman. Forsclig., 1908, S. 325, auch an-
heischig macht, das (Àquivalént des altpers. duvitâparnam) elam. samakmar deuten zu
kônnen, als « ex ordine » (!), sei nur der Curiositât wegen erwâhnt.

1. Anm. : Zu Wincklers Leistungen auf nicht semitischem Gebiete erwâhne ich nur, dass in Hei.molts
Wclttjesc/tichto, III. B. betreSs Iran sehr viel — und grade das Wicbtigsle verfehlt ist, so dass Luipoldt in
der Histor. Vierteljahrsschrijt... », 1908, S. V2'J, recht bat, wenn er sagt : «Auch dadurch verscherzt sich
Winckler einen Teil seiuer Wirkung, dass or durch seine grosse Belesenheit cér/ûlirt usird, ûber Dinge su
rcden, die seinem eigentlichen Arbeitsgebiete ferner liegen. »

2. Anm. : Aus/uhrlichcr ûber aile dièse Fragen haudelt meine im Juni 1909 erschienene Dissertation
« Die altpersischen Keilinschriften des Grosskônigs Dcïrajaieausc/i I. bei Behistun » (auch bei Kohlhammer,
Stuttgart erschienen) die den persischen text, Excurse ùber Zohraœûstras Lebcn.<;-eit (gegen Ed. Meyer), Dia-
lecte, sowie einen ausfùhrlichereu (sprachlichen) Kommentar als die Broschùre gleichen Titels enthalt.
 
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