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Abel, Jakob Friedrich; Reischach, Wilhelm Ludwig von [Hrsg.]
Philosophische Säze über die Religionen des Alterthums — Stuttgart, [1780] [VD18 90422015]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27929#0004
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merksamkeit auf jene Wirkungen hlnzuziehen, Heils unfern Geist über-
haupt vor diese Wahrheiten zu gewinnen.

6.
Der Glaube, daß das, was so lange wir wissen, immer dauere
auch in Zukunft dauern werde, verbunden mit eben diesen Neigungen
des Herzens, zeugte die Ueberzeugung von der Fortdauer nach dem
Tode.
7.
Sagen, die durch zufällige Umstände veranlaßt und durch eben
jene Neigungen glaubwürdig wurden, unterstüzten noch mehr diese
Meinungen.
8.
Anbetung der Menschen, die in der That bisweilen auch erhabe-
ner und wohlthätiger vor die Menschheit gewesen seyn mögen, als sich
die Alte ihre Götter dachten, bevölkerten den Olymp der Heyden noch
mehr.
9.
Es konnte nicht fehlen, daß zu diesen Begriffen noch viele neue,
theils von den Eigenschaften und Handlungen der Welt-Ursache, theils
von dem Zustand nach dem Tod hinzutraten.

10.
Alle Völker modificirten diese Begriffe nicht blos nach der Ver-
schiedenheit ihres Charaeters, sondern auch nach National-Begeben-
heiten und andern Umständen.
11.
Aus dem obigen Ursprung dieses Religion-Systems folgen auch
nothwendig manche allgemeine Fehler desselbigen, die Vielgötterei, die
Vorstellung der Götter mit menschlichen Unvollkommenheiten und be-
sonders als mächtiger und furchtbarer nicht sowol gütiger Wesen rc.
12.
Aus dembesondern National-Caracter, National-Begebenhei-
ten und Umstände« fügten noch besondere Fehler. Man sehe die Schil-
derung der Götter und des Elysiums in Griechenland, Aegypten und
Phönizien.
 
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