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Reischauer, Heinrich Friedrich
Vernünftige und schriftmässige Gedanken und Regeln Von der Geistlichen Beredsamkeit — Lemgo, 1744 [VD18 13142836]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34565#0029
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von der geistlichen Beredsamkeit. n
Gottes-Gelahrheit, so viel wissen muß, als
zur Erlangung seines Endzwecks nöhtig ist.
§. 2.
Man kan aber keinem Prediger gewisse M-mà
Schranken in diesen Wissenschaften setzen, die Nsamkur
er nicht überschreiten dürfe. Er lernet täglich besiMm r
zu, und so viel es nur seine Kräfte, Gelegen-
heit, Zeit, Ort, und andere Umstände zulassen;
soviel befleissiget er sich auch, daß er neuen
Wachsrhum und Licht überkommen möge, die
Geheimnisse göttlicher Wahrheiten tiefer einzu-
sehen und zu ergründen. Er lernet niemahlen
gänzlich aus, und es bleibet bey allem seinen
Fleiß, beständig mehr zurück und übrig was
er nicht kan, als was er kan. Die Tiefen der
Weisheit GOttes, sind hier ganz unerschöpf-
lich und unergründlich.
§. Z.
Es muß aber ein Prediger m Erlernung Ordnung w
dieser Wissenschaften, eine gewisse Ordnung 8 Mss-m
und Klugheit beobachten. Einige Erkäntniß l^t«r.
ist mehr nohtwendig, mehr nützlich, als die
andere, einige ist allen nohtwendig und nütz-
lich, einige aber nicht. Einige Erkäntniß
ist bey ihm gleichsam wesentlich, andere aber
kan zur Noht wegbleiben, einige dienet nur zu
grösserer Bequemlichkeit und Zierde. Wel-
ches alles denn verursachet, daß ein Prediger,
das nohtwendige, dem nicht so notwendigen,
das nützliche, dem nicht so nützlichen, das
wesentliche, dem nicht so wesentlichen, in Er-
 
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