Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 1.1900-1901

DOI Heft:
Heft 4 (Januar 1901)
DOI Artikel:
Behrens, Peter: Die Lebensmesse von Richard Dehmel als festliches Spiel
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19638#0205

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Oie O6den8ni6886 von Kied^rä O6dm6l*

3I3 ke8tIiLtie8 8pie1
äLr^ele^t von ?eter 8e1rren8.

icksrä Oskmsls eriiLdens OisdtnnA „Line Qebensrnesse" ist eins ärLreLtisebe 8cbüpsun§,
ärLMLtiscb in üelir 8ti1, äen icb in lneiner 8cbri5t „k'este ües Qebens lincl üsr Xnnst"

erärtsrt babs. Oort vsrsncbts icb 2N 2ei§sn, änss es nn üer 2eit ist, üns Ibenter lvieäer

böber 2in beAreiien: nn 8teIIe ües 1?be3ters, üns nnsern 1_InterbLltnn§en clisnt, unä rnsist

nns Losten xrosser csrarnLtiscber Werbs client, eine 8tütts sür clie beiliZsts Lnnst 2N scbnssen, sür

clsn Lnlt cles scbünen Qebens. Hisr v/ill icb Leixen, clnss lvir irn 8tanc1e sincl, clies scböns blsne
2U entbisten, nnü nn einsrn Lsispiel nnsvveisen, wis cliess bäcbste Icnltnrells Lnnst 2N üenben ist.

Oebrnels Werlc, wie icb es ssbe, unü vvie äer Oicbter selbst es vor ^Vnxen bntts beirn 8cbnssen,
ist ^srnüe clis Oicbtun§, clie nllseits )ene Iclee einer böberen Ornrnntnr§ie rnnnifestiert, clie erste
8cböpsnnA solcbsn nsnen Lübnenstils. Ls cvircl bier nicbt ein „trnZiscber Honkblct" verbnnclelt,
nicbt ein persönbcber 2nsn11 rnit ssinsr I>ösnn§ xn einsin feinen 8cbncbspie1 äss 8cbicbsn1s vsr-
3ll§erneinert; nns wircl nicbt LNAeinntet, einen trot^ nller OnwLbrscbeinIicblreiten WLbrscbeinlick
§ernLcbten VorZnn^ ties rnitrnfüblen, in einer LnfAebnnscbten Qescbicbts Aleicbsnln eine ^VIIeZorie
clss Qebens 2N erblicben. Oie clrLinLtiscks VVirbnn^ clieser OicbtnnZ bernkt in clsin kb^tbrnns
cles Ll1§srnsinsten Qebsns selber, in clern nnlnittelbLrsn -Vnsclrnclc cles 3cbiclcsnls clnrcb t^piscbs
8itnntionen, in cler bnrrnoniscben VerscbbnAnn^ b§ürlicber Qebenslinien, burr: in clsr I^orrn, in
cler vorn 8tan<lpnnlrt äes bilclenclen Xünstlers nns ernpknnclenen nncl srsunclensn I^orrn. Lin clnrck
clie k'orni äer Lnnst r:nr 8es1e clrinAenöes 8;nnbo1: Vitn concentintL, non elscentrLtL! —

Icb babe scbon in insiner 8cbrist (bei Oisclsricks) §ssn§t: clis 6übns sei irn bnulicben QebLnben
nns innerste 8nrnrn1nn§ nn§els§t, eins Lübne knr rebesLrti^e WirlcnnA. Ons Relies ist cler rnLrlcLntsste,
öer bon^sntrierenösts ^Vnsörnclr öer Qinie, cler bswe§ten wie cler bswexenclsn Qinie: cler 6ewe§un§,
clie beirn OrLlna ^IIss ist. Oieser Oicbter bnt obnwissen clieser Tsbeorie, Lls reiner Lünstler eben,
ein VVerb sür solcben Qübnenstil ^ebilclst nncl irn Vertrnnsn nns seins 2sit nicbt önrcb ReAie-
bslnerlcunAen öns OrLlNL ünsserlicb xekenn^eicbnet. Ibrn xnlt nls clns OrLinLtiscbe clie Lornposition
ösr rbzitbiniscbsn k'i^uren ^ur wnnclelnclen bilcllrünstleriscken k'orrn.

Ls ist scbon viel Zersöet nncl ^escbrieben woröen nber clns Verbültnis cler 8ckänbeit ^nr
Lnltnr, nncl es wirö ancb wobl nocb clLS Wort §esnxt weräen, öns obne wissenscbsstlicbe Qebsrcle
irn 8ti1 nnserer 2eit erblinxt. Ons nber wa§' ick bent sckon Isnt 2N SLAen: Line Lnltnr 2si§t ibre
Höke in öer boken Xnnst, nnö öiese ist nnr clurcb Lünstler 2n errinZsn, clie so bünstlerisck
ernpbnclen, önss ikre eiZne XnnstnnssLssnnA ein IVliternpkinclen Lller Lünste einbe§reist. Qncl wie
rnsn Lllentbnlbsn siebt, ÜLss si^btbLrlicb nnr clie bilclenclsn Lünste — ^Vrcbitsbtnr, 8bn1ptnr nnc!
v/lnlerei — clsrn bveben neus I^orlnen bsscbsren, so ist wnkrbLsti§ clss OrnrnL, clns seineni VVssen
nncb 8^rnbo1 cles b,ebens ist, in erster Qinie clnrcb äis bilclsncle Lunst 2U einer böckstsn Oksen-
bnrunA bestirnrnt. Lrst wenn nncb clie tünsnclen Lünste — Oicbtnn§ nncl Mnsik — sicb clieser
sorrnbiläneriscben 6estinirnnn§, clieser köcbsten OebensbeclinAnnA nller Lnnst, wieöer volllcorninen
bewnsst Aeworclen sincl, werclen wir wieöer einen reinen Qübnenstil erleben. Oncl wir werclen
ikn erleben.

Ourck rneins krübersn I)Lr1e§nn§en über ein ÜLNS kur solcbe Qebensspisle wirö blsr sein, ÜLss
clie ein2slnen Lünste in äiesen I?änrnen, )eäe ikrer Qnttnn§ NLcb, tbLtsäcblicb rein r:nrn ^nsörnclc
Icornlnen; clLss nicbt, wie nns cler nlten 6übne, wosür Ln^rentk clns bests Qeispiel ist, plnstiscke
IVlLlerei, Aernnlte /Vrckitelctnr, illnstrLtive IVlnsilc nncl ^VKnlicbes in stilwiclriAsr Verc^nicbnnA bkatnr
ocler Lnnst vortänscben. In cliesern 3inne sasse icb clie reliesnrti§e OLrstellnnA eines 3tnclces,

* Obwokl IticbLrcl Osbinel rur 2sit in DsiclsIbsrA wobnt, «ollsn wir ibn nickt stWL sls „rksiniscbsn Oicktsr" vorkükrsn.
8sine ILnZsst xeürnclcts „Osbsnsrnssss" üisnt Hsrrn ?rok. Ostsr Sekrsns kisr Isäi^lick 2ur OsrlsbunZ: ssinsr I'ksstsr-Iüesn.

28
 
Annotationen