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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 5.1902/​1903

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Heft 1
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Geiger, Albert: Die Karlsruher Jubiläums-Kunstausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.45536#0018

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Vie Xarlsruker ^udi1ä.urn8-Luri8t3,u88te11urlA.
Von Albert Oeiger.

Oie bei spriessendem Orün, webenden Baknen,
leucktendem Den^kimmel ans der l'aufe gekoben
wnrde, die Karlsruker^ubiläums-Kunstausstellung,
8ie Kat 2nr 2eit, da icb für die „Bkeinlande" über
ibr Wesen nnd ibre ^rt berickten will, bereits
das Lckwabenalter kinter 8icb, nnd raube Berbst-
stürme nnd wirbelndes Blättertreiben urn ibren
sckmucken, von der Witterung nickt gan^ ver-
8ckont gebliebenen Bau maknen reckt eindring-
lick daran, daf8 bald die Ltunde gescklagen Kaken
wird, welcke die kier rnit Bleifs und Kenner-
gesckmack ^usammengetragenen Kunstwerke
nack allen Bimmelsricktungen verstreuen 8oll.
80 ist es gewissermassen ein Bpilog, den ick
sckreibe.
IVlan darf sick da ^nnäckst Beckensckaft
darüber geben, welcke Desicktspunkte für diese
Kunstausstellung, die erste von solcker -^us-
deknung in Karlsruke, rnafsgebend waren. Os
konnte rnancken nakekegen und wurde von ver-
sckiedenen Leiten erwartet, dass eine spe^iksck
badiscke Ausstellung gesckakfen würde, welcke
die vergangene und gegenwärtige Kunst unseres
Bandes sur ^nsckauung gekrackt kätte. Diese
Idee katte viel für sick und wäre unseren badiscken
Kultur- und Künstlerinteressen okns Zweitel in
rnancken Ltücken förderlick, für den Kunstfreund
auck durckaus nickt okne Interesse gewesen.

Wenn von diesem Qedanken dennock Abstand
genommen wurde, gesckak es aus woklerwogenen
Qründen. ^unäckst geziemte es der in den
weitesten Kreisen, auck über Oeutsckland kinaus
gewürdigten Bedeutung des Qrofsker^ogkcken
Jubiläums, den Kreis weiter und die ^llgemeinkeit
interessierender ?u kieken. Wie diese Beier
nickt Baden allein gekörte, so durfte auck die
Kunstausstellung, welcke ikr das idealste Oe'präge
verleiken sollte, sick nickt an die gelbroten Oren?-
pfäkle binden. Berner: Diese Ausstellung, welcke
Karlsruke als ^usstellungsstadt gewissermassen
inaugurieren sollte, konnte wiederum keine nur
badiscke sein: sie musste den Kreis weiter
spannen: In- und Ausland, deutscke und fremde
Kunst umfassen, wollte Karlsruke nickt Oefakr
laufen, als Veranstalterin einer rein internen
provinziellen Lacke von aulsenker überseken 2U
werden. Bs musste weiterkin Karlsruke auck
als lVlarkt für Kunstwerke erprobt werden. Und
endlick: die kulturelle und kunster^ieklicke Auf-
gabe der^usstellung konnte in einer umfassenderen
Lammlung von Kunstwerken internationalen
Lkarakters unendlick mekr berücksicktigt werden
denn in einer nur badiscken „retrospektiven".
^us diesen Qründen ergab sick mit logiscker
Notwendigkeit die tkatsäcklicke Oestaltung der
Ausstellung. Da ein tendensiös-künstleriscker,

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