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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 5.1902/​1903

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Heft 2
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Schäfer, Wilhelm: Rheinbrücken, [1]: Beiträge zum modernen Stil
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https://doi.org/10.11588/diglit.45536#0068

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^.bb. i. LisslibalinbrÜLke über äsn R.tisin bsi Worms.


bheinbrücken.
Loiträgo rum modernen 5til von w. Schäfer.

Ich beginne mit einigen Zähen aus Hermann
Muth efius.„Ztilarchitektur und Laukunft"*, Z.4Z:
„Niemand wird sich dem befreienden und mäch-
tigen Lindruck entliehen können, den die modernen
weitgewölbten Lifendächer unserer Lahnhöfe
machen. Diese Kinder einer neuen Zeit und einer
neuen Nsthetik gehören ebensogut in das 6ebiet
der Kunst wie die Kirche und das Museum, ja
niemand kann etwas dagegen haben, selbst reinen
Ingenieurbauten wie der kühngeschwungenen
Lifendrücke ein künstlerisches Interesse adiuge-
winnen und in ihnen eine Lutzerung menschlichen
Kunstschaffens lu erblicken."
kann etwas bezeichnender fein für unfere
ästhetische Befangenheit vor den Lifenbauten, als
* Verlag Schimmelpfeng, Mülheim a. d. Ruhr 1902.

diese Zaghaften Worte in einem sonst energischen
und vor den Ztiiarchitekten ketzerischen Luch?
wie überall hindern uns auch in der Architektur
die eingelernten begriffe, die Schönheit dieser
tngenieurbauten, die wir alle fühlen, einiugestehen.
wir richten unsere sehnenden Micke immer noch,
verdrossen an unserer eingebildeten Kleinheit, nach
Vergangenheiten, die sich in monumentalen Lauten
verewigten, und können, in den öesetzen dieser
Lauten befangen, nicht froh werden an der Schön-
heit und 6rötze unserer eigenen Werke, in denen
wir längst würdig sind, jenen beilutreten.
Datz wir so fern davon find, einen Ingenieur-
bau ästhetisch an/uerkennen, obwohl wir feine
Konstruktion bewundern, ist nicht ohne Komik,
weil doch jede der vergangenen Ztilepochen von
einer völlig neuen Konstruktion ausging, wir

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