Sotilossbrunnsn in Lnrx init äor
Status ciss Qraksn ^äolk von 8ur§
von LourbiUisr.
Oiteratur? und gar die keimiscken Oickter? die
alten und die jungen? . . . Dock ick will nickt
von der Qegenwart reden, denn da bin ick
Partei, ^ber für die Vergangenkeit müssen wir
die besckämende 1?kat8acke feststeilen, dafs das
Wuppertkal alle seins Oickter, die es geboren,
Qrunde gericktet Kat, als Künstler oder anck
als Menscken . . .
Leit ^ener Zeit, als ^ung-8tilling irn Ikale
wirkte, als durck den Oesuck des jungen Qoetke,
den der är^tlicke preund so ergöt^lick verewigt
Kat, ein Keller Oicktstrakl ans köcksten Höben
der Oicktkunst in die m^stiscken blebel des
Llkerfelder Qeisteslebens kel, ist das Verse-
rnacken eine enderniscke Krankkeit des Wupper-
tkales gewesen. Qewissenkafte Historiograpken
Kaden die Oiteraturgesckickte des Ikales ge-
sckrieben, priedrick Boeder dis an die Zeit
seiner eigenen Wirksamkeit keran, widert Herzog
dis 2N seiner Zeit desgleicken. Oie kistoriscken
Werke dieser deiden Oickter, die dockst lesens-
wert sind nnd auf die ick kierrnit nackdrücklick
verwiesen Kaden will, umfassen die deiden
Perioden des Wuppertkaler Qeisteslebens dis
auf die Mngste, die der Qegenwart angekört,
und deren l'räger nock mitten im keifsesten
Kampfe steken. Ick will deute nickt mit einem
8cbikfskata1og aufwarten; wer Qenaueres üder
die Entwicklung des Wuppertkaler Qeisteslebens
erfakren will, der nekme die genannten Mono-
grapkien 2ur Hand, ^us dieser Hansen Qeistes-
gesckickte nun kedt sick mit wärmerem Qlan^e
nur eine Zeit, die mit dem ^akre 1854 beginnt
und etwa mit Kitterskaus' lode im ^akre 1898
adsckkefst: die Olüteperiode der Wuppertkaler
Oicktung. In dieser Zeit erstand dem lkale
eine gan^e Qeneration von Poeten, deren Wirk-
samkeit üder die 8ckranken des lkales kinaus-
reickte und in ikren köcksten 8pit2en in die
grolse Oiteraturgesckickte, wie in die allgemeine
Zeitgesckickte des 19. ^akrkunderts kineinragt.
^.der auck nur kineinragt. Oenn wir wissen
es alle: destimmende Qeister, wirklicke pükrer
des Volkes in Kunst und Oeben Kat das Wupper-
tkal dem Vaterlande Kisker nickt desckert.
Ond das ist nickt Zufall, sondern grade^u die
8ckuld des Wuppertkales und seiner Eigenart.
Oss bergiscke Oand Kat tkatsäcklick eine ^n^akl
Qeister gekoren, in denen Kräfte 2um Höcksten
waren: aber der Qeist des Wuppertkals Kat sie
alle, alle niedergekalten. dkedergekalten mit
seinem lastenden, wucktenden, mäcktigen ^.r-
beitsgeiste, der die Ossen raucken, die Masckinen
faucken mackt und die kolden Olüten des
Qeistes 2um Welken dringt. Oas Wuppertkal
Kat seine sckwere, sckwielenkarte Hand auf
die Häupter seiner Kesten Kinder sm sckwersten
gelegt, und das in der Zeit, in der sick alles
Mensckengesckick entsckeidet, in der fugend, —
da Kaden sie fronen müssen um die Wette,
mit den andern Kindern des lkales, die nickt
den Orang der 8eknsuckt kannten —, und so
sind ikre Kesten Kräfte verrieben worden im
Kampfe mit dem Qeiste der Heimat, so sind
auck die bedeutendsten unter iknen Mittelwucks
geblieben — wenn sie nickt gar im Olüten-
stande verdorrten und eingingen . . .
Wenn dennock, unter so sckwerem Orucke,
eine gewisse Olüte der Wuppertkaler Oicktung
Kat gedeiken können, so ist das wokl vor allem
einem Manne rm danken, dessen tragiscke Qe-
stalt am Eingänge dieser Periode stekt. Oin
IVlann, von allen Qenien und Oämonen begabt,
ein Künstler, dem von allen Erfordernissen der
Meisters cd alt nur eines mangelte: das Mals, die
Qade, sick ?u desckränken und innerkald der
selbstgesteckten 8ckranken Höckstes 2U erreicken:
Kickard8aal. Or war Maler und Musiker,
8änger und Oickter, Anreger und Kritiker, von
allem etwas, nickts gan?, und so ward sein
grofser Qeist, sein reickes Wesen der Welt nur
von blutten als Oünger der 8eelen seiner preunde.
Or fafste im ^akre 1854 die Mgendlick empor-
strebenden Kräfte seines preundeskreises 2um
erstenmal ^u gemeinsamem Auftreten Zusammen
und gab das „^ldum aus dem Wupper-
tkale" keraus, an dem er sick selbst mit
Oiederkompositionen beteiligte und das alle die
tarnen umlalst, welcke dieser Blütezeit ikren
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