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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 7.1903-1904

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Heft 3
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Hermann Obrist und seine Brunnen, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.19303#0179

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in tönenäen k'oi'rnen sick 3N82nbreiten, ist nnn
einrnnl äL3 Wesen äer IVlusib. — IVlein ei§enster
Vor-uZ ist, clsll ick stets clen Oickter, clessen
lexte ick Icornponiere, ckLrLkterisiere, inäivicZnnIi-
siere. Ick setxe Heine Znnx nnclers nls Qoetke.
IVleinen Heinelieäern kört rnsn Aleick sn, clnk
es Heine ist. 8ei Lcknbert, obxeseken von
einiZen, wo er nnck cknrsbterisiert, sn§t rnnn
nnr irnrner: öns ist Lcknbert. Lr örsrnntisiert
xn sekr, §ibt örsrnntisck nnsAefnkrte Lilöer,
nlles stekt bei ikin nnter äern Qesetx cler ärn-
rnotiscken?ortsckreitnnA, x. 8. seine wunöervollen
Ossisn-Xornpositionen, nnf clie nock Iceiner ver-
kkllen ist, weil rnsn sie nickt bennt. Qnc!
vieles sckreibt er so kin. Onrnrn wirkt kente
in cler kistoriscken 2eit, wo )eäer ^ . . . wisck
von §ro6en IVlönnern vor§exei§t nncl §eörnclrt
wircl, sein Ltncüurn nickt Znt, weil rnnn nickt
sckeiclet. -^ber er ist wnnclerbnr. 80 ein
Lcknbertscker lon, clas ist ein lon, cler nns-
kält, cler 8srbe kLt.

lextwieäerkolnnZen. — Ick clrncbe clen
l'ext einfnck nncl clentlick nus, clLll rnnn's luklt
uncl verstekt. O38 ist M öns Lcköne, clnll clie
Worte cler ^lusilr xnr sckärfsten Lestirnrntkeit
verkelken. Ick verrneicle es Zrunclsätxlick, 8ätxe
xwei-, öreilnnl xn wieclerkolen. Wns rnnn rnit
einern IVInIe nickt orclentlick nnsclrncken knnn,
83§t rn3n beirn xweiten IVlnIe erst reckt nickt.
Ltwas nnöeres ist's, wenn stnrlce, leiöenscknlt-
licke 8te1Ien einrnnl eine bleine XVieclerkolnnx
foröern.

8e§Ieitun§. — In rneinen Qieclern xibt clie
Lexleitnnx clie Qaxe, öie Lllxerneine blntur-
nrnZebnnA, öie IVleloclie clss Qeknkl cler 8erson nncl
nur clies. — Ons Wesentlicke rneiner 8e§Iei-
tnnxen ist, clsll ick slle vier 8tirnrnen clnrck-
fükre: 8opr3n, ^Vlt, lenor nnc! 836. V/I3N soll
sie 3lle kören, clnll sie Ü3 sincl. Wenn ick ein
Qiecl fertix knbe, seke ick )eäe einxelne 8tirnrne
nock einrnnl öurck, ob sie Ü3 ist nncl rickti^
ist, nncl wenn 3N einer 8teIIe in einer 8tirnrne
etwns nickt Kl3ppt, ist §ewöknlick clie §3nxe
8telle nock nickt, wie sie sein soll. — 8eine
S3^t in einern Qecückte seines ,,8orn3nxero":
In rneinen Qieöern xekt eine 8ckäne, nncl wer
§ute ^VnZen k3t, Ii3nn sie sckreiten seken. In
rneinen Qieclern blinZt in 3llen 8tirnrnen IVleloclie,
nncl wer xute Okren k3t, b3nn sie sin^en kören.
^ber clie Okren rnnssen Ü3 sein nnä fein sein.
^eäer kört's nickt!

8ckwer sincl rneine 8ex1eitunxen nickt: wenn
ick sie knbe spielen lrönnen, bönnen sie nickt
sckwer sein, clenn ick bin nie ein 8e1c1 3nk clern
Xl^vier xewesen. ^Vber 3ns 83ck nncl 8ön<1e1
knd ick spielen lernen. Oncl wer rneine 8ncken
spielen will, rnull vorker 8nck uncl 8öncle1
spielen. — Oie breiten Qrilke, clie weiten ^Vlr-
boröe rnit ilen 8p3nnnn§en, clnll rnnn cüe nickt
§reiken bnnn, weill ick wokl. IVlnn brnuckt sie
3nck nickt 2u xreiken, ä3 rn3n sie werken Irnnn,

nickt rnit clern §3nxen ^rrn, sonclern 3ns clern
83nöAeIenlr, runä irn 8o§en, leicktkin feöerncl;
clnnn weräen sie weick, sonst bleibt's kölxern
nncl lrlin^t nickt. 80 wie cler 83lbier nncl cler
8tnclent beirn 8eckten rnit clern HnnclAelenlr 3r-
beitet. IVlnn rnull Öbunxen cloxn rnocken, clnnn
ist's binäerleickt. — 83s Ll^vier rnull nnter clen
Hänclen sinxen. Dnrurn rnull rn3n sick rnit clen
8in§ern in cüe l'nsten einsnn^en. 80 nnck sick
2N kinstreicken, wie es cüe lecknilr cles 3lten
8nck W3r; nickt nnr ärnusscklo^en uncl nickt
so scknell loslnssen.

IVlein Xlnvierstil ist eine Verbinclun§ cles
strenZen 8ti1s von 83nc1e1 uncl besonclers 8e-
bnstion 8nck rnit clern rnoöernen instrnrnentnlen
8til. 833 ist sein Qrnnäwesen. IVI3N k3t sick
nock nickt clrnrn bebnrnrnert uncl wnröe über
^nrn3llnn§ sckreien, wenn ick 33xen wollte: so
ist es. 8ie 83cke ist 3ber wert, verkolZt 2N
werüen; rnnn rnüllte xeiZen, welcke nenen Wen-
ännxen, Leirne n. s. w. kier stecken.

Vortr3A cler Qiecler. — IVIon bnnn in cüe
üiecler nickt 3Ües kineinsckreiben. 83s 8este
nncl 8einste rnull irn Qekükl cles 8ön§ers üexen,
Ü3ll es Ü3äurck keinnslrornrnt. — Line ^önxerin
83nx eins rneiner 8ieäer irn ^lnkt §en3n N3ck
äen blotenwerten so, clnll es §3N2 kölxern wnräe.
H.ls ick ikr S3§te: „^Vnk cüe §nten 1?3lcttei1s
rnüssen ^Vlrxente bornrnen, änclurck verlönxert
sick cüe erste blote; cüe xweite, nnsckeinencl
xleicklnnAe, verbürxt sick, unä änclurck wirä clns
Qnnxe erst 1ebencü§," riek sie erst3nnt: „^.ber Ü3S
stekt M §3r nickt cln!" 8reilick stnncl es nickt ä3,
rn3n Ic3nn nickt 3Ües kineinsckreiben, 3ber äer
8ün§er rnull es clock rnerlren. 80 3nck lrleine
1?3lrt-8esckleuni§nnAen nncl -Verxöxernnxen.

In clern 8ieäe: „8ie 8eiäe ist brnnn" (op. 17
blr. 6), Ü38 so 3b§esnn§en ist, 3ls kötte ick weiter
lcein 8ieä xernnckt 3ls äies, rnnckte eine 8önAerin,
cüe 8ckülerin einer „8erükrntkeit" (so nennen sie
sick kente; so 'ne 3lte Opernsünxerin, 'ne äurnrne
Qnns), kol^enäe 8einkeit. 8ei äen Worten: „Wek
über clen 8erbst nncl äie ^rnrnvolle 2eit!" einer
pkrnse, cüe sckwellenü nnsteiZt, setrte sie
„Zrnrnvoll", äen ä^nnrniscken Qipkelpnnlrt äer
rnelocliscken 8kr3se, irn 8i3nissirno ein, nrn cüe
Innerlickbeit cles Qrnrnvollen 3N82uc1rücIren. 833
ist vor§etr3§en in äer keuti^en Xornpositions-
innnier, wo nickt rnekr äer 8tirnlnunxsAek3lt irn
§3nxen erknllt wirä, sonäern )ec1es Wort einxeln
xenotxückti^t wirä.

8er 83u cles 8einescken 8isäes „I3 clu bist
elenä" (op. 7 blr. 6). — 8ie beiäen sprecken 2u-
S3inrnen. 8r setxt ein, sie 3ntwortet, rnrn
8cklull sin^en sie beiäe. 8ie xäklen sick ikre
8ckleckti§lreiten 3n clen 8inZern ker, Ü3s siekt
IN3N 3N cler Qüeäernnß;, äer wieclerlrekrenclen
nuksteiAenclen 8tirnrne. 83s 3l1es k3b ick selbst
^3i nickt xewnllt, 633 k3t rnir erst 8r. 8ck.
3ns Wien ^esckrieben. T^ber es ist so, uncl ick
wullte nickts Ü3von bisker.

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