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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 7.1903-1904

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Heft 5
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Bücher, Karl: Der Ursprung der Poesie und Musik
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https://doi.org/10.11588/diglit.19303#0257

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ver IlrspruriA äer koesis 11116 Nusik.

^us „^rbsit uiici kk^tkrnus".* Von Xarl Sücksr.

Iin ZLkre 1896 ersckien sin brosckürenksltes 6nck von
üein k,eip2iAsr blstionalölconoin Karl Lücksr, üss so^leick
üie ^rösste ^ukinerlcsLinlcsit errsAte, 8sin Inkslt war irn
l'itsl sls 8ckls§cvort ausAsclrüclct: ^rbeit unü lik^tkinus,
Ls wsr xswisserinLssen sins LulLlli^e LntclsclcunA, üis -
strenx ^snoininsn IcLuin ins?Lck ikres Kinüsrs xskörsnü —
von ikin xleick rnit xrosssrn I-'euer unü stLiIcsr LswsisIcrLlt
vor^sbrLckt wurüe. Ilnterüssssn kst üss 8uck ssine
üritts LuIIsZis erlsbt, ist sin Ssnü von 455 8sitsn Asworüsn
unü rnit siner k'ülle von Lsispislsn in wisssnscksltlicksr
Orünülicklcsit bsrsickert. blLinsntlick LU8 üsn ^rbsits^ssLn^en
üsr blsturvällcsr ist sin prscktvollss büstsrisl bsi^sbrsckt:
üsss übsrsll üie OruppsnLrbsit 2ur rk)ctkiniscksn OrünunA
strsbt, NLtürlick nickt, uin ir^enü sinsn sstkstiscksn kkn-
üruclc 2U sckLÜsn, sonüsrn UIN üis ^ulwsnüun^ von Xrslt
in i^bsrsinstiininunA untereinsnüsr unü rnit üsin Lrbsitsnüsn
Or^Lnisrnus 2u brinxen, üsr in üsr SpLnnun^ unü l.ösunA
üsr kluslceln, iin k'ulssckls^ ües Hsrsens, iin -Vtsrn üie
rkxtkiniscksn Orunüxssetse in sick trsxt.

Xsrl Lücksr WLr inskr sls k'Lckinsnn, unü so lükrts
ikn ssins Lntüsclcun^ rssck sn üie slts klstssllrs^s nsck
üsin Orsprun^ üsr Kunst ksrLn. kknü sr war inutix xsnu^,
Luck kisr sins ^ntwort su WLAsn. Oisse ^ntwort ist iin
Suck üss kcLpitel, üssssn ^büruclc uns ^üti^st srlsubt wurüe.

Osr susssrorüsntlicks Wsrt üisssr Letrscktun^ würüe
selbst üsnn bsstsksn blsibsn, wenn üie ursprünAlicksn
Lsriskunxen swiscksn -trbeit unü Xunst nickt wis üsr-
xsle^t vorksnüsn wsrsn. Osr Wsrt liext vielniskr üsrin,
ÜLSS wir, üis wir iininer nur von WsItsnscksuunA, K4ilisu,
8til, 'ksinpersinent unü ?srsönlicklcsit körtsn, üurck üiese
^rbsit wisüsr sinrnsl sul üen Kkxtkrnus sls üas Wsssn üer
Kunst verwisssn wsrüsn, WLkrsnü )SNS sckstrenswsrte
Oinsse nur xleickssin ikrsn liokstoll ÜLrstellsn. In üsin
^uFsnbliclc, wo üis Wissenscdslt üie rk)itkiniscken Oesstre
üsr Xunst Lls eins besonüsrs Wslt üsr k.o§i>c snsrksnnt, üsren
VsrkLItnisss nur init üsin Oelükl ^swoxsn, nickt init üsin
2irlcsl Zssinsssen werüen Icönnsn, wirü insn ikrs „unwisssn-
sckLltlicks" OHsnbLrunx üeinüti^sr unü willi^sr kinnekrnsn.
Oin ss sckls^wortlick snLuüeutsn: üie Wissensckslt rscknst
üis innsre Orünun^ üer Welt ksrsus, üis Kunst lsxt ÜLs
Oslükl üsvon ins kksrs unü in üis wsxsnüe kksnü.

Oer sulinsrlcssine l.sssr wirü sick IrL^en, ob üie pk)isio-
loxiscken VsrkLItnisse (üss Llutlsuls 2. 6., ob üsr Kkxtkinus
eines k.ieües ÜL^sß:sn scknsll oüsr nickt sinplunüsn wirü usw.)
nickt 2u weni^ initsprscksn? ^uck knüst sr üen klnter-
sckieü rwiscksn klstruin unü lik)itkinus visllsickt nickt scksrl
Aenux ^swskrt. büsn Icönnte üen etws so üeutlick rnscken:
lin -tnksnx wsr üer k<k)itkinu», üsr in Lllsr Sswexunx üis
nstürlicks Orünun^ ües OIsickAswicktss ist; unü erst, inüsrn
üsr büsnsck in üsr ^rbsit üss kketruni ILNÜ, ^swsnn er
sinsn klesssr, uin üss rkxtkiniscke 8p!el su einpünüsn unü
bswusst su xestsltsn.

-^ber ^siLÜs, üsss üisse Lstrscktunx; su solcksn Se-
üenlcsn kinlükrt, insckt sis lür üis Krlcenntnis üsr Kunst
wickti^er Lls 2wsn2ix Kunstxssckickten. Wsr über üie
k>roblsine üer Kunst, ü. k. Xstketilc 2U üenlcsn bs^innt, sollte
von üiessrn 8uck susxeken. 8.

* *

*

Onsere Onter8uckun§ kat uns Xörperbevve§un§,
IVlusilc unä Oickwn§ in enZ8ter weck3el3eitißier
Verbinäung Aereixt. Wie 8inä 8ie ur^prünxlick
2U8Lrnrnen§eIcornrnen? Wnren üie^e ürei Lle-
rnente vorker, )eäe3 für 3ick unLibkänxiA vorn
onüeren 8ein Sonäerüu^ein lükrenä, wie in un^erer
keuti^en Xulturwelt, bereit8 vorknnäen unü er-
8ckeinen kier nur riufälliI rniteinLnüer verbunüen?
Oüer 8inü 8ie etwn slle clrei 2U8ninrnen ent-
8tLnüen unü nur 3päter üurck einen IonA83inen

Oikferen2ierung8pro2eü voneinonüer §etrennt
worüen? Onü wenn äie8 üer k'ull i3t, welcke^
von üen ürei Lleinenten bilüet in ikrer ur8prünZ-
licken Vereini§un§ üen Xern, nn üen üie nnüeren
8ick LN8ck1ieüen?

V?enn wir üie8e k'ruZen 2U beuntworten ver-
8ucken, 80 können wir von üer 1?nt8Lcke uu3-
§eken, üie nll^einein Lnerlcnnnt wirü, üsü närn-
lick ?oe8ie unä IVlu8ib ur8prünZ1ick nie Zetrennt
vorlcoininen. ?oe8ie i8t re§elin86i§ nuck Qe8ÄN§:
Wort unü Wei3e ent8teken 2uxleick initeinanüer-,
Kein3 I<3nn okne Ü38 nnüere be3teken. blun
wi38en wir bereit3, üsü Ü38 We^entlicke nn
äie8ein OoppelZebiläe, üein Oe^onZ, für üie
blLturvölker 8ein 8k^tkinu3 i8t. Woker 3tuinint
clie^er?

Xeine Lprscke, 8oweit ineine Lenntni38e
reicken, bnut für 8ick ikre Wörter unü Sütre
rk^tkin>3ck. Wo e3 clennock in üer Zewökn-
licken kecle einrnnl §e8ckiekt, i8t e8 bloüer
2ufull uncl ent^ekt nock in üer kie^el un^erer
^ufrnerli83inlcejt. L8 i8t ÜLruin 3ekr unwukr-
3ckeinlick, ÜLÜ nuf clein Wexe bloüer Lprack-
beobocktunA üie IVlen8cken cla^u Aelan^t 8ein
8oIIten, clie VVörter uncl Lilben nuck O^^ntitöt
ocler 1on8tärlce ru rne88en uncl 2U LÜKlen,
HebunZen unü 8enkun§en in Zleickein -Vb^tnnc!
^u orünen, Icur^ nack einern be^tirnrnten rk^tk-
rni8cken Oe8etr:e clie 8ecle 2u §e8tnlten. Ou
al8o clie poeti^cke Lprscke clen l?k^tkinu8 nickt
LU8 8ick 3elber ksben lcsnn, 80 inuü er ikr von
Luken 2u§ebrLckt worüen 8ein, unü kier lie^t
e8 uin 80 nüker, nn^unekrnen, cloü rkzrtkini^ck
xeZIieclerte XörperbewexunZen cler bilclLLinen
8eüe ÜL8 Qe8et2 ikre8 Verlaus^ rnitxeteilt kuben,
)e einclrinxlicker clie uinsL88encl3te l'at^ncken-
fe8t8teIIunZ UN8 ilsrLuf Kin§ewie8en knt, ÜLÜ uuf
clen Onter8tusen inen^cklicken L>L8ein3 8olcke
Sewexun^en rnit clein Oe^nn^e reAelrnökiA ver-
bunäen 8inü.

blickt )eüe ^rt cler rk^tkrni^cken Xörper-
bewexunx, clie bei blLturvöllcern rnit Oe83n§ be-
^leitet 2U 3ein pkeZt, i8t ?u üie8ern Oien8te
^leick 8^t xeejZnet. Sei einixen üer8elben, wie
nninentlick beirn lLnr:e uncl üen 6ewe§unx3-
8pie1en, i8t üer irk^tkrnu8 Sscke sreier Icün3t-
Ieri3cker Oe8tLltunx, 8teIIt Ll80 nickt8 8e8te8,
Kl3turnotwenc1ixe8 clar. 8ei oncleren ÜL^exen
8inä äie reitlicken IVlLÜverkäItnj38e xleickrnsüi^er
Lewexunx teckni^ck xe^eben; 8ie trn^en ikr
rk^tkini8cke8 Oe^et^ in 8ick. 83 3inü ÜL8 Lber
Allein clie /Vrbeit3bewe§unxen, ÜL3 Wort „^.rbeit"
in un8erern keuti^en 8inne ver8tLn<Ien. Oer
VVilüe, clcr ein 8tüclc 80I2 init cler 8ckLbrnu3ckeI
ßllätten, Oetreiclelcörner iin ^lör^er 8tLinpfen ocler
2wi8cken 2wei 8teinen ^u ^/lekl rerreiben inöckte,
kst Iceine WsKI, wie er 8eine Xörperbewc^un^en
xlieclern will: üie ^Vrbeit8LusALbe 8elb8t 8ckreibt

Vsrlax 8. O. ksubner, k-eiprix.

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