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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 8.1904

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Heft 7
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Verbandsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.19988#0011

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verbandsnachrichten.

Ls erivies sich als nötig, möglichst bald unsere
Vereinsgabe für dieses Iahr zu erwerben. Um in
einer raschen Wahl sicher zu gehen, hatte der ge-
schästssührende Vorstand mit dem Uarlsruher
Lünstlerbund, dessen künstlerische Leistungen in der
sarbigen Lithographie bekannt sind, ein Preisaus-
schreiben vereinbart, wonach dem besten Blatt, das
von den Nitgliedern des Bundes eingereicht würde,
durch unsern Rarlsruher Runstausschuß ein Preis
von sOOO Nark zugesprochen werden sollte. Zu dieser
Preisbewerbung hatte eine Vorjury des Rarlsruher
Uünstlerbundes 35 Blätter ausgewählt, die dann
unter Nennung des Namens der endgültigen Iury
unterbreitet wurde. Diese Iury tagte am sL. Närz
d. I. unter dem Vorsitz des Ninisterialrats Dr.
Böhm in Narlsruhe und bestand außer dem Vor-
sitzenden aus den Herren Prosessor Ludwig Dill,
prosessor Sranz Hein, Professor Gustav Bchönleber
und prosessor Hans Thoma. Der Preis wurde
einstimmig einem Blatt von Narl Biese „Abend-
srieden" zugesprochen, einer ungemein schönen
Arbeit. Über ein verschneites Hügelland sällt der
erste Vpalglanz des aufgehenden Nondes. Das
Blatt wird möglichst bald gedruckt und den Nit-
gliedern zugestellt.

A)ie schon im vorigen tzest mitgeteilt wurde,
hat sich erfreulicherweise neben Ztuttgart auch sür
Varmstadt die Notwendigkeit eines Runstausschusses
ergeben, der den Verhältnissen Darmstadts ent-
sprechend dem Runstgewerbe besondere Ausmerk-
samkeit schenken würde. Da die Linrichtung eines
neuen Runstausschusses von der Eeneral-Ver-
sammlung beschlossen werden muß, hat der ge-
schäftssührende Vorstand eine außerordentliche
General-Versammlung einberusen, deren Linladung
sich auf der ersten inneren Ümschlagsseite dieses
Hestes beßndet. Am s. Nai ist die Lrösfnung der
großen Düsseldorfer Ausstellung (vom s. bis 3. Nai
insbesondere die große Vrchideenschau), so daß wir
am 2. Nai auf die Teilnahme mancher auswärtigen
Nitglieder hosfen können.

In derselben Versammlung soll des weiteren
beraten werden, ob nicht auch die deutsche Lchweiz
zu den Ländern am Ahein zu rechnen sei? Line
Übersicht unserer dann vollendeten Linrichtung
und der versügbaren Mttel des Verbandes sür
dieses Iahr wird einer späteren Beratung des Ee-
samt-Vorstandes und der Runstausschüsse Trund-
lage zu Beschlüssen über die Verwendung sein.

Diese Versammlung der Vorstands- und der
Runstausschüsse wird voraussichtlich am 30- Nai
in Darmstadt stattsinden. Lie wird vor allem eine
Aussprache der Rünstler herbeisühren, wie der
Verband wirklich in geschmackbildender und kunst-
sördernder Arbeit tätig sein kann, ohne daß er
Eesahr läust, mehr den Halbtalenten als den wirk-
lichen Begabungen zu dienen. Terade eigenartige
Persönlichkeiten von seinem Geschmack, Rünstler wie
Runstfreunde, sind leicht geneigt, sich vor dem Mß-
stand der landläußgen Runstausfassung scheu zurück-
zuziehen, weil sie sich vereinzelt und dadurch un-

mächtig fühlen. In unserer Lntwicklung bisher
ist es ein schöner Lrsolg, daß manche von ihnen
gern unserem Verband beitraten. Ls wird nnn
daraus ankommen, unsere Runstpflege so den
ernstesten Ansprüchen gerecht zu machen, daß jenes
Mßtrauen gegen Runstvereine wie gegen alle
ösfentliche Runstpflege für uns ganz beseitigt wird.
lDenn erst dadurch, daß solche Persönlichkeiten das
innere Leben unseres verbandes ausmachen, von
dem Vertrauen einer großen Gemeinschaft.getragen,
gewinnen wir sür die Runst und den Runstsinn
unserer Länder am Rhein jenen inneren Wert, der
allein den Aufwand gryßer Mttel rechtsertigt.
Hierzu jeden Lchritt sorglich zu prüfen, ist wohl
eine würdige Tagesordnung sür einc Zusammen-
kunft so außerordentlicher persönlichkeiten, wie sie
in Darmstadt gedacht ist.

Gb zugleich aus dieser gemeinsamen Beratung
sich eine lebhaftere Rameradschast zwischen den
Rünstlerschasten in Ltuttgart, Darmstadt, Rarlsruhe,
ßrankfurt und Düsseldors entwickeln wird: das
käme aus die Neigung der Rünstlerschasten an, in
einer solchen durch den gemeinsamen Boden wohl
begründeten Gemeinschast jene Abhängigkeit von
Berlin oder Nünchen auszugeben, die unsere Länder
am'Rhein zu verlorenen Runstprovinzen macht, ob-
wohl mit gar nicht vielen Ausnahmen die Rünstler,
in denen das ausgeprägte Deutschtum eine künst-
lerische Sorm von internationaler Teltung gewonnen
hat, hier zu hause oder heimisch sind.

Um möglichst Mßverständnissen und Mißstim-
mungen vorzubeugen, heben wir noch einmal aus
unserer Linrichtung folgende Punkte heraus:

Iedes Nitglied erhält für seinen Beitrag ohue
jede weitere Zahlung a) sosort je nach Lr-
scheinen die s2 Nummern der Verbandszeitschrift
von Ianuar zu Ianuar laufend, b) eine
Vereinsgabe, in diesem Iahr die große sarbige
Lithographie „Abendsri eden" von Rarl
Biese, deren Druck wir möglichst beschleunigen,
o) gilt die Nitgliedskarte, deren Nummer ein-
getragen ist, als Los. Die Verlosung ßndet
erst am Lnde des Iahres statt.

Die Verbandszeitschrist erscheint in den ersten
Tagen jedes Nonats. Zie muß also durch
die Post bis spätestens zum (5. des Nonats
in den Händen der Mtglieder sein. Die Be-
stellung durch den Buchhandel pslegt etwas
länger zu dauern.

Der Iahrgang der Zeitschrist lief srüher von
Vktober zu Gktober, wird aber in diesem Iahr
mit (5 tzeften bis zum Ianuar durchgeführt.
Den Mtgliedern fteht tzeft ^ bis f5 zu.

Die Nummern f bis 3 können gegen Lin-
sendung von 3 Nark an den Verlag nach-
bezogen werden.

Alle anderen Aahlungen gehen an die Bergisch-
Närkische Bank.
 
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