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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 13.1907

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Heft 5
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https://doi.org/10.11588/diglit.26231#0178

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Monatliche

des Verbandes der Kunstfreunde

Mitteilungen

in den Ländern am Rhein.

Mai 1907.

ie Einladungen

zu unserm Frühliugsfeft sind ergangen; die
Anmeldungen werden nach Einlauf erledigt.
Die Teilnehmerkarte enthält sechs Abschnitte, die zu den
einzelnen Veranstaltungen berechtigen. Anmeldungen
zum Übernachten sind mit event. Wünschen an unser
Mannhcimer Vorftandsmitglied Hcrrn l'r. Beringer,
Mannbeim 0 7 Nr. 6, zu richten, der für gute und
preiswcrte Unterkunft sorgt. Anmeldungen, die schon
an den Unterzeichneten kamen, sind dortbin überwiesen
worden.

Unterdessen ift die ^Jubiläums-Ausstellung eröffnet
worden, und hier darf scbon einem künftigen Bericbt
vorweg genommen werden, daß sic überaus sehenswcrt
und anregend ift, im gartenbaulichen Teil wic in der
Kunfthalle: „Das Bild im Raum" war hier das
Thema und man kann wohl sagen, daß — was die
dekorative Wirkung anbelangt — hier alles übertroffen
wird, was derart in Deutschland bislang versucht wurde.
Raum für Raum ift mit ausnehmender Sorgfalt, zum
Teil mit ungewöhnlicher Pracht arrangiert, und so etwas
wie der Billingsche Kuppelraum (glatte Marmor-
säulen mit Durchblicken auf lichte bildgeschmückte Wände
nach allcn Seiten) ift so außerordentlich, daß dieser
Raum allein die Reise lohnt. So bietet die Ausstellung
eine Anziehung auch denen, die vielleicht einem Früblings-
feft zuliebe eine größere Reise scheuen. Daß aber dieseö
Feft auch glanzvoll wird, daran wird nach allen Kräften
gearbeitet. Scbon liegen zahlreiche Anmeldungen vor
auch von auswärtigen Freunden unsereS Verbandes,
so daß wir die Hoffnung haben dürfen, wie damals zu
unserer Rheinfahrt im fröhlichen Kreis einen guten
Teil der Männer zu vereinigen, die in der künftlerischen
und literarischen Bewegung unserer Tage von Be-
deutung sind.

Der Schwetzinger Garten ist ein Zauberbild, eine
„Gartenbau - Ausftellung" sondergleichen. Vr. Rudolf
Sillib, Universitäts-Bibliothekar in Heidelberg, der in der
.vorliegenden Nummer der „Rheinlande" über das Natur-
theater in Schwetzingen berichtet, hat gerade in diesen
Tagen ein feines Werk über „Schloß nnd Garten" in
Lchwetzingen herausgegeben, mit vielen Abbildungen und

Plänen, ein überauö lehrreiches und amüsant lesbares
Buch, das seine historische Gewiffenhaftigkeit in einem
lebendigen Vortragsftil glücklich verbirgt.

Es wird gegen Einsendung von 2,2O Mk. jedem,
der es bei dem Unterzeichneten beftellt, sofort von
der Geschäftsftelle zugesandt. Doch soll es auch im
Park selbst zum Ladenpreis von 2 Mk. von uns feil-
gehalten werden. Es wird ein schönes Erinnerungs-
zeichen sein.

Alle Freunde moderner Dichtung werden es gern
hören, daß am 27. Mai abends Richard Debmel — der
übrigens auch an unserm Fest teilnimmt — aus Ein-
ladung der Stadt seine neue Dichtung „Gotteönacht"
vorlesen wird. Der Besuch dieser Vorlesung steht unsern
Mitgliedern frei. Richard Dehinel ist als Sprecher
seiner Dichtungen ein so ungewöbnlicher Genuß, daß
wir unsern Mitgliedern mit dieser Abmachung zu dienen
glaubten. Daß Derartiges sich in der Stadt begibt,
wo Schiller für die Welt entdeckt wurde, ist auch eine
würdige Aufnahme der Tradition.

Um die Teilnahme an unserm Feft auch noch dem
letzten Entschluß möglich zu machen, wird am Samstag
den 25. Mai von 6 bis 8 Uhr und am 26. Mai von
12 bis 2 Uhr im Parkhotel (neben der Ausstellung) unsere
Geschäftsstelle eingericbtet werden, so daß dort noch Teil-
nehmerkarten zu kausen sind. Doch bitten wir dringend,
diese letzte Gelegenheit nur für den Notfall in Anspruch
zu nehmen, da bei einein starken Andrang natürlich die
Erledigung in letzter Stunde fraglich wird.

Und nun laden wir noch einmal herzlich ein, zu
kommen. Ein schönes Feft mit bedeutenden und artigen
Menschen zu feiern, ist ein seltener Genuß. Und An-
gesicht zu Angesicht eincm der verehrten Meister der
Kunft zu sein, hat vielleicht auch etwaö mit ihrer Kunft
zu tun. Wer unsere Rheinfahrt mit erlebte, weiß, wie
herzlich und ungezwungen sich die Aussprache geftaltete;
und wer es noch nicht weiß, der komme, es zu erleben.
Wir, die wir an die Bildung dieses Vereins so viel Arbeit
setzen, freuen uns, unsere Freunde zu kennen. Eigent-
lich sollten wir uns alle kennen, dann wäre es ein
rechter Verband.

Der Schriftführer des Verbandes
W. Schäfer.
 
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