Friedrich Keller! Landschaft (1871).
Friedrich Kelier.
ußergewöhnlich spät war eS Friedrich Keller beschieden, eine selten starke und nrsprnngliche
Kunstbegabung in sreicr ungehcmmter Betätigung entfalten zu können. Seine Iugendentwicklnna
erzählt die altc, oft so herbe und doch immer wieder so schöne Geschichte von dcr unbesiegbar
Kunstsehnsucht des wahrhaft Begabten, von dem unwiderstehlichen SchaffenSdrang dcS wahrha,t
Produktiven, die selbst über dic ungünftigsten LebenSumstände schließlich doch triumphieren.
Als daS jüngfte von zehn Kindern eines Bauern und WeingärtnerS ift Keller am 18. Februar I84O
in Neckarweihingen bei Ludwigsburg geboren. Iahrelang mußte er als DekorationSmaler sein Brot
verdiencn, bis er endlich im Alter von 27 Iahren das Ziel seiner Wünsche, die Kunstschule, cr-
reichte. Unter Ruftige und Neher lernte er von 1867 an in Stuttgart; 1871 zog er nach München,
wohin ihm scin Studicngenosse Zügel vorangeeilt war.
In der Produktion dcr ersten Münchner Iahrc dokumentiert sich KellcrS starke malerische
Begabung am eindrucksvollften und überzeugendsten. Zunächst in einer Reihe von Landschaftsftudien,
die in ihrer frischen, energischen, rein durch Mitrel der Farbe wirkenden Malerei dem allgemeinen
Niveau der Zeit weit vorauöeilen, vielleicht eben deöhalb, weil sich Keller um die zeitgenössische
Landschaftömalerei und die neuen Wege, die dort allmählich sich anbahnten, so gut wie nicht
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Friedrich Kelier.
ußergewöhnlich spät war eS Friedrich Keller beschieden, eine selten starke und nrsprnngliche
Kunstbegabung in sreicr ungehcmmter Betätigung entfalten zu können. Seine Iugendentwicklnna
erzählt die altc, oft so herbe und doch immer wieder so schöne Geschichte von dcr unbesiegbar
Kunstsehnsucht des wahrhaft Begabten, von dem unwiderstehlichen SchaffenSdrang dcS wahrha,t
Produktiven, die selbst über dic ungünftigsten LebenSumstände schließlich doch triumphieren.
Als daS jüngfte von zehn Kindern eines Bauern und WeingärtnerS ift Keller am 18. Februar I84O
in Neckarweihingen bei Ludwigsburg geboren. Iahrelang mußte er als DekorationSmaler sein Brot
verdiencn, bis er endlich im Alter von 27 Iahren das Ziel seiner Wünsche, die Kunstschule, cr-
reichte. Unter Ruftige und Neher lernte er von 1867 an in Stuttgart; 1871 zog er nach München,
wohin ihm scin Studicngenosse Zügel vorangeeilt war.
In der Produktion dcr ersten Münchner Iahrc dokumentiert sich KellcrS starke malerische
Begabung am eindrucksvollften und überzeugendsten. Zunächst in einer Reihe von Landschaftsftudien,
die in ihrer frischen, energischen, rein durch Mitrel der Farbe wirkenden Malerei dem allgemeinen
Niveau der Zeit weit vorauöeilen, vielleicht eben deöhalb, weil sich Keller um die zeitgenössische
Landschaftömalerei und die neuen Wege, die dort allmählich sich anbahnten, so gut wie nicht
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