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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 21.1911

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Heft 8
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Halm, August Otto: Über die Variation
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Bab, Julius: Roter Rheinwein
DOI Artikel:
Hoff, Roderich von den: Morgen am Rhein
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https://doi.org/10.11588/diglit.26495#0314

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Übet bte iBatiation.

fptedfjen Pon SBäife, intern SSatet; fie wiffen nic^t, ba§
eg $Botan iß, bet aig 3Baife untet ben ÜRenftßen ge-
weiit ßatte. Det ßußotet abet fwtt bag $Rotip bet
SBai^aüa, bet @bttetbutg beg iBotan, et weiß aifo
meßt aig bie Qiefcftwifiet, et übetfießt ben ßufammen^
tjang bet Dinge.
Dag genannte ÜBai^aütßema etwedt butd) feinen iBau,
butcß bie Spmmettie, buteß bie 3itt, wie eg ftcfj petjüngt,
wie eg abfcffüeßt unb geftönt witb, ben 6inbtucf einet
ebien unb ^ocßßtebenben SKttjjiteKut. 6g ttitt ^uetß im
SRfteingotb nac)f bet S^ene beg ÜKbeticf) unb bet SRßein-
testet auf, unb eg ifi feßt metfwütbig, wie eg potbeteitet
witb. ÜKbetidfg SBetbung wutbe pon ben SRfteintocfjtetn
Petßb^nt, in feinet 3But batübet ^at et bie Siebe Pet-
fiutßt, tfat bag 6io!b ben unadjtfamen ^)ütettnnen, ben
SRßeintocßtetn enttiffen unb witb eg ^u bem SRing fcßmte:
ben, wettet ifjm bie SRacßt übet bie 3Beit Petieiften foü;
benn bag (gelb ffat ßaubetftaft, wenn eg %um SRing ge-
fotmt ifi, fo iautet bie Soge, unb ben SRing fann nut et
fdfunieben, bet bie Siebe petfiueßt ßot. gn bem SRing
liegt bie bofe unb tptannifdje $Rocßt, bie Sucijt nocß ißt,
bet (Sebonfe an ben SRing beßettfcßt ben SHbetidj, bet
ftcß tacken wiü, unb bag muftfaiifcße 3Rotip füt ben SRing
beßettfcßt bemgemöß ben Scßiufj biefet S^ene. SBon bem
etfien Deü beg ÜBoißoÜmotipg (beg ÜBaißoHtßemog, wutbe
man beffet fagen) untetfdßeibet fttß nun abet bag SRing-
motip beg ÜKbettiß nicßt meßt, aig etneiBotiante ficßpon
bem Utbitb untetfcßeibet. 6g ifi auf einet anbetn ^)at^
monie aufgebaut, ßebt fttß aug einem büßetn @tunb; bie
^otntonie bleibt fielen, wäßtenb beg gaüeng unb
Steigeng bet ÜReiobie, eg ift nocß ein ßafbgettdumteg,
geßoitiofeg, ein untetitbifcßeg Dafein, abet bie SBinbung
bet SReiobte beutet ein ßßwüieg iBegeßten an. Det
6ßotoftet bet ^attnonie, bet fcßietcßenbe SRßptßmug gibt
ißm etwog Unßetmücßeg unb Dtoßenbeg. Diefelbe SReiobie
abet, mit einet Keinen tßptßmtßßen Anbetung, ifi a!g
ÜBaißoHtßemo ebef unb fcßon, bie ^atmonie fügt ftcß bet
SReiobte, SRuße, Sicßetßeit unb (Beßottung ßettfcßen in
ißt. Det SRtng abet wie outß bie SBotßoÜo, gibt ung
ÜBognet %u petßeßen, bienen bemfeiben iEMÜen nocß
SRocßt; nut ttitt biefet 3Biüe bei iEotan, in bem 65ottet-
bafein petebeit, offne Scßeu, unb mit gutem Qiemiffen
auf. gticfa tabett fpötet ißten 6iemoßi $Boton übet
feine SBetocßtung bet jpdugücßfeit unb feine tußeiofe
^tettfcßfucßt: „Docß bu bei bem iBo^nbau fannfi auf
fSe^t unb 3BaH atiein; ^)ettfcf)aft unb StRac^t folt et btt
mefften; nut tafifofetn Stutm ^u ettegen, etfianb
btt bte tagenbe S3utg": Dieg ifi nut bte iBefiätigung
beffen, wag bet ßuffotet fc^on wei^, wag iffm bie
SBetwanbtft^aft beg SRing= unb beg fHMffaHmotwg ft^on
gefagt (fat.
Die Übetlettung beg etfieten %um ^weiten ifi not^ ge^
nauet %u bettacftten, bie 3fuffteHung bet ^atmonie, weiche
in immet fidftete Legionen fü^tt, ifi oon ffoffet Sc^om
^eit; beggfeic^en nimmt bie guitienbe gigut, weiche bag
bewegte 6tement fcf)itbett, an bet SBetänbetung teti;
fie wttb tmmet htftiget, feiertet, oom geulten befteit.
— Dagfetbe 3Rotio wet§ iSagnet fo um^ubtlben, ba^ et
eg an anbetet SteHe ^ut Sc^ifbetung beg fcfttecMidfen
Stutmg im Utwalb mit ebenfo tteffiic^et SBitiung be^
nu^en fann, wie et eg fpätet, wiebetum butcft eine leiste

93etanbetung, ^u bem etfteuiic^en unb wiflfommenen
iStaufen beg gtüßfinggwinbg mifbett. Dtefe wenigen
33eifpiefe fc^on taffen ben gtoffen Gewinn a^nen, ben
Siidtatb ÜBagnet aug feinen @efe§en %tefjt, iaffen eg
a^nen, ba^ it)m gan^ neue 6tobetungen füt bie mufifa:
fift^en gotmen, ßiet alfo füt bte SSatiation ^u machen
befiimmt ifi; inbem et biefe ifjtet Sefbfi^ettfic^feit be=^
taubt, gibt et ifft bod^ ^ugfeic^ ein (Gebiet gto^tet 3Sitf-
famfeit; ja bet einfeitige S3ewunbetet feinet ^unfi witb
fagen, ba^ et ifft etfi ^ut iBetfiänbü^fett, bamit 3U einet
ooHen 6tifien^, ^u einet Heimat unb ^um ^etmatted^t
petffolfen ^at. 3f. ^taim.
9tt)dn)mn*
Sa^ bu ben gefben unb lufj ben 6ftampagnet,
tötet SRfjeinwein fei betn (Settänf!
Sa§ bu bie fietgenbe DoH^eit ben anbetn,
ttinf bit bein iBfut %u! Sfeibe gebenf!
gü^fe ben SRaufcfj betnet fieigenben jitäfte
taufenb mai taufenb maf taufenb gu fdjon,
um fic^ oet^üeft oot btt feibet ^u bte^n; —
fei bu bet 33aum, beffen tteibenbe Safte
^eÜ in ben teucfjtenben iBiüten ^u fe^n.
Dtinf unb fei fcfwn!
Dtinf unb fei fcfjbn! unb fei füßnet unb fteiet!
Safj bu ben anbetn tfw fut^eg Qieieuc^t —
abet bet SRaufdj beinet fc^affenben geiet
fet btt oom 3item bet 6migfeit feucht.
Dtinf btt bein Sßtut ^u!
ßu ^teienbem $8anbetn
febett unb fpannt fic^ bit jebeg 6feienf —
ia^ bu ben fcfjaumenben ÜBa^nfinn ben anbetn.
SRotet SR^einwetn fei bein (jfettanf!
SuüugiBab.
am
Übet ben 33etgen üegt noc^ bet ietdfte, weiche SRebei,
bet wte tmmet neuet SRaucft aug ben unetmefjitdfen
SBaibetn empot^ufietgen fc^etnt. %bet bte ^itc^en am
Ufet fiefjen fc^on Kat gegen bie SRotgeniuft, unb übet bag
glatte Scfjiefetbad? bet neuen giün^t bag fjalbpetfiecfte
Sonneniicftt. Dagfeibe Sic^t, bag in ben bieigtauen
iSeHen fpieienb immet unb immet wiebet auftauc^t;
unb bann in einen meifjen 2Bolfenfdf)atten, bann in bag
bunKe 3fbbüb eineg Ufetbaumeg ^tneinftiec^t unb bocij
^inübetgieitet. — SRut gan^ fetn, an einet Steinmoie
beg anbeten Ufetg, toüen immet^u, o^ne baff 6nbe
obet Anfang ^u etfennen, bie Keinen SicijtbttHnnten aufg
Sanb %u, aig woüten fie tu ben gtauen Dufi, bet pon
ben fSiefen fc^immett, beg ewigen Spieleg mübe, felig
fjineintaudfen. ÜRobettcfj pon ben ^<off.

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