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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 23.1913

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Storck, Willy F.: Bühne und Bild
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https://doi.org/10.11588/diglit.26493#0149
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Abb. 1. Fritz Erler-München: Domszene aus Goethes „Faust".


Bühne und Bild.'

G

oethe hat über
die Aufgaben
des Theaters

manche kluge Gedan-
ken ausgesprochen, die
uns heute durch ihre
weitschauende Aktua-
lität in Erstaunen
setzen. Er hat den
Anteil der bildenden

Künste zur Ausbildung
des Bühnenwesens
vorahnend klar um-
schrieben. Er hat
auch, wie man weiß,
sich um die praktischen
Aufgaben der Bühne
in Weimar emsig be-

* Vom 5. Januar
bis 1. März fand in
Mannheim eine Ausstel-
lung moderner Theater-
kunst statt, die der Freie
Bund zur Einbürgerung
der bildenden Kunst in
den Raumen der Kunst-
halle veranstaltete. Büh-
nenbildentwürfe, Figu-
rinen, Modelle, Theater-
plakate und architektoni-
sche Entwürfe gaben ei-
nen Überblick über die
Lage der gesamten mo-
dernen Theaterkunst.

Abb. 2. Edward Gordon Craig-London.
(Besitzer der Original-Zeichnung: iVlrs. Sturgeß.)


kümmert; allein, was
uns an Bühnenent-
würfen seiner Zeit
überkommen ist, etwa
die Kartons B. von
Rehers zum „Götz",
„Tasso" und der
„Iphigenie", oder die
Entwürfe I. von Fin-
dahls zu Schillers
„Räubern" und „Ka-
bale und Liebe" —
es steht weitab von
unserer heutigen Auf-
fassung des -Zusam-
menwirkens von Büh-
ne und Kunst. Ein-
zig in Schinkels phan-
tasievollen und raum-
klaren Dekorationen
zu der märchenhaften
Pracht der „Aauber-
flöte" (Abb. 3), zur
„Undine", zum „Fer-
dinand Cortez" strömt
uns ein Hauch dieses
neuen zeitgemäßen
Geistes entgegen. Es
führt eine Linie von
Goethe hin zu dem
Architekten Schinkel,
die beide in Sachen

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