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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 25.1915

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Heft 6
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Graber, Hans: Alfred Heinrich Pellegrini
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https://doi.org/10.11588/diglit.26491#0201

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dckorativ sehr wirksame Fresken am Portal der Vitla Adt in Forbach (Lothringen) und am Stadttheatcr
in Heilbronn am Ncckar. Für eine Brunnennische des Stuttgarter Kunstgebä'udeS schuf er im Auftrag des
Erbauers Theodor Fischer den hier reproduzierten„Narziß", ein zart empsundenes, in der Form schr einfacheS
Werk, dem aber von kunstbanansischer Seite cin noch schlimmeres Schicksal zuteil wurde als den Künstlerbund-
fresken. In allcn diesen Wcrken zeigt stch. ein starker Stilwille, ein sicheres Gefühl sür die Bcdingungen
des WandbildcS. DieHaupterforderniffe eineS solchen, die einfache dekorative Form und die Beschränkung im
Räumlichen, also dic Vermeidung einer starken Raumillusion, sind streng beobachtet. Dies gilt auch von den
beiden Monumentalwerken des letzten IahreS. DaS eine ift die (hier abgebildete) „Kreuzigung", die der
Künftler für die Kirche deS „Dörfli" an der Schweizerischcn LandeSausstellung in Bern malte, cin Werk
von trecentiftischer Strenge, Einfachheit und AuSdruckSkraft. Pcllegrini ift in seiner Monumentalmalerei
sicher nicht ganz unbeeinflußt von der Wandkunft deS italienischen Trecento, was auch sehr begreislich ist,
hat doch keine Zeit die Bedingungen des Wandbildes in so klasstscher Weise erfüllt wie gerade daS Trecento.
DaS zweite Wcrk ist ein Konkurrenzentwurf für die Bemalung deS KirchleinS von St. Iakob bei Basel
zur Erinnerung an die Schlacht, die 1444 dort stattfand. DaS Gemälde stellt eine Episode auS diescm
Kampf dar und zeigt eine großzügige, dekorativ absolut sichcre Komposition. Es ist zur AuSführung
vorgeschlagcn. In der Farbe weist das Bild neue, graue und schwärzliche, Töne auf. Sie sind in letzter
Linie wohl von Picaffo und seiner Schule angcrcgt. Ein charakteristisches Beispiel für daS neue Kolorit
ift auch die hicr abgcbildcte, malerisch schr schöue Stuttgart-Landschaft. Auch daö Stilleben gchört in
diese Zeit.

Pellegrini zeichnet viel, und zwar nicht nur Vorstudien zu den Bildern. Er pfiegt vielmehr ftark
auch die selbständige Zeichnung, die landschaftliche wie die figürlichc. Er zeichnet einfach, gibt oft nur An-

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