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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 26.1916

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Heft 3
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Bombe, Walter: Das Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld
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https://doi.org/10.11588/diglit.26490#0085

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Abb. 1.

Das Kaiser-Wilhelm-Museum iu Crefeld.

Das Kaiser-Wilhelm-Museum in Crefeld.

ie die meisten der in neuerer Aeit begründeten
Museen hat auch die Crefelder Sammlung
lange als Unternehmen örtlicher Vereine be-
standen, ehe sie in städtische Verwaltung überging. Nach-
dem der Architekt Hugo Koch schon 1880 die Errichtung
eines Gewerbemuseums angeregt hatte, trat im März
1883 unter dem Vorsitz des damaligen Oberbürgermeisters
Küper ein vom Handwerkerverein sich abzweigender Mu-
seumsverein ins Leben, der noch in demselben Jahre in
mehreren Räumen der Stadthalle seine erste Ausstellung
von Gemälden und anderen Kunstwerken veranstaltete.
Durch Schenkungen und Erwerbungen gelangte der
Museumsverein rasch in den Besitz einer kleinen Samm-
lung alter und neuer Kunstwerke, Gipsabgüsse, Ausgra-
bungsfunde und Bücher. Im Jahre 1884 wurde dem
Verein von der Stadtverwaltung auf drei Jahre unent-
geltlich ein Schulgebäude am Westwall zur Benutzung
überlassen, und im September 1885 konnte das neue
Museum mit einer Leihausstellung von Kunstarbeiten
alter und neuer Aeit eröffnet werden. Zunächst wurde
die Vermehrung der Sammlungen römischer Altertümer,
namentlich der Ausgrabungsgegenstände aus der Gegend
Crefelds, eifrig betrieben, aber auch die Erwerbung guten
alten Hausrates niederrheinischen Ursprungs, rheinischer
Keramik und der eigenartig entwickelten bodenständigen
Bauerntöpferei nicht hintangesetzt. Der Werbetätigkeit

einzelner Mitglieder, vor allem den Bemühungen des
Herrn C. W. Crons, gelang es, dem Museum viele wuchtige
Stücke zu verschaffen. So entstand in hingebender, lang-
jähriger Tätigkeit des Vereins ein reichhaltiges, die Haupt-
gebiete des künstlerischen Schaffens umfassendes Museum.
Als am 9. Marz 1888 Kaiser Wilhelm I. gestorben
war, beschloß die Crefelder Stadtverwaltung, statt des
üblichen Reiterdenkmals ein den Werken des Friedens
und der Kunst geweihtes monumentales Haus, das
Kaiser-Wilhelm-Museum, zu errichten, als bleibende
Erinnerung an die Wohltaten, die das deutsche Vater-
land und die gewerbereiche Stadt Crefeld dem fried-
lichen Walten des Kaisers verdanken. Am Schlüsse des
Jahres waren von opferfreudigen Bürgern bereits
365 000 Mark gezeichnet, die Stadtverwaltung stellte den
Karlsplatz als Baustelle zur Verfügung, und im August
1891 wurde ein Preisausschreiben zur Erlangung von
Entwürfen veröffentlicht. Von den daraufhin einge-
gangenen 63 Entwürfen konnte jedoch keiner in allen
Teilen benutzt werden; so kam es, daß von der Bau-
kommission eine vereinfachte Skizze des Architekten
Hugo Koch zur Ausführung angenommen wurde. Am
22. März 1894 wurde der erste Spatenstich getan, Anfang
1896 war der Rohbau vollendet und im Sommer 1897
wurden auch die inneren Einrichtungen zu Ende geführt.
Die Bauleitung hatte der Stadtbaurat Burkart.


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