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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 26.1916

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Heft 7/8
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Schäfer, Wilhelm: Der Maler Fritz Widmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.26490#0256

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Fritz Widmann.

In der Sierra Moreüa.

Der Maler Fritz Widmann

dessen lustige Bilderfolge zum Don Quichote des
Cervantes in den vorstehenden Ausführungen eine so
eingehende Darstellung erfahrt, gehört ursprünglich
zum Kreis der bernischen Künstler, dessen Mittelpunkt
trotz seines Genfer Wohnsitzes Ferdinand Hodler ist.
Als Sohn des bekannten Schriftstellers und Dichters
I. V. Widmann war er dem Meister schon zu einer
Zeit nahegetreten, da dieser noch nicht als eine Mode
des Kunsthandels in Geltung stand. Gleich seinem
Vater viel zu beweglich, sich an ein Programm zu bin-
den, ging er schon früh nach Zürich, das seiner Natur
einen andern Widerhall bot als das beharrliche Bern.

Hier trat er dem eingebürgerten Schwaben Württem-
berger, namentlich aber Sturzenegger, dem kommenden
Meister von Schaffhausen, freundschaftlich naher, und
dieser Wechsel gab seiner Malerei ihr Gepräge: von den
Bernern brachte er die handwerkliche Art nut, die Gegen-
stände zeichnerisch zu umschreiben, und von Sturzenegger
die Tonigkeit der Farbe. So wirken seine Bilder gegen die
dekorative Farbigkeit der Berner weich in der Farbe
und gegen die diskrete Zeichnung Sturzeneggers hart
in Kontur, um gerade in diesem Kompromiß doch wieder
etwas Besonderes zu sein: etwas, das seine Vorzüge
weniger in stilistischen Eigenschaften als in einer gewissen

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