i6 Geschichte
thörichte Leidenschaft würde gebracht haben, wenn
es nicht die ungemeine Freundschaft einer Anver-
wandtin verhinderte, deren Großmuth seit einem
Monate seinem Vermögen aufgeholfen, und ihm
sogar ein Glück verschafft hatte, das seinem größten
Ehrgeize genugthun könnte.
»Ec setzte hinzu, bcy seiner Ankunft zu London
wäre das seine erste Sorge gewesen, mich aufzusu-
chen. Indem er nun geglaubt hatte, ich wäre itzt
in Preußen oder Dänemark, so hätte er sich sehr
verwundert, mich anstatt des Grafen Overbury
zu einer Zeit zu sehen, da sich dieser Freund durch
ein Billet entschuldigte, daß er nicht hieher kommen,
und ihm eine kleine Gefälligkeit erzeigen könnte, da
er ihn doch selbst zu dec Sache, worinne er ihm
nützlich seyn sollte, überredet hätte.
„Mein lieber Jakob, sprach ich zu ihm, wenn
»jemand, der nicht mehr als zwo Stunden in LvN-
»don sich aufzuhalten hat, Ihnen einen Dienst er-
»weisen kann, so befehlen Sie nur. Ich werde
»mich für glücklich schätzen, Ihnen zu dienen." Er
sah mich abermals an, ward roth, und antwortete
mir, man könnte sich nicht ohn Unterschied aller sei-
ner Freunde zu gleichen Geschäfften gebrauchen.
Da ich den Grafen von OderbuN) als einen Men-
schen von Übeln Sitten kannte, so schloß ich aus
dieser Rede, ein Liebesverständniß müsse den Sic
Jakob an diesen Oct gebracht haben.
„Da ich ihn nicht stören wollte, so war ich im
Begriffe aufzustehn, und von ihm Abschied zu neh-
men, als eine Seitenthüce, derjenigen gegen über,
durch die ich eingetreten war, ziemlich schnell auf-
thörichte Leidenschaft würde gebracht haben, wenn
es nicht die ungemeine Freundschaft einer Anver-
wandtin verhinderte, deren Großmuth seit einem
Monate seinem Vermögen aufgeholfen, und ihm
sogar ein Glück verschafft hatte, das seinem größten
Ehrgeize genugthun könnte.
»Ec setzte hinzu, bcy seiner Ankunft zu London
wäre das seine erste Sorge gewesen, mich aufzusu-
chen. Indem er nun geglaubt hatte, ich wäre itzt
in Preußen oder Dänemark, so hätte er sich sehr
verwundert, mich anstatt des Grafen Overbury
zu einer Zeit zu sehen, da sich dieser Freund durch
ein Billet entschuldigte, daß er nicht hieher kommen,
und ihm eine kleine Gefälligkeit erzeigen könnte, da
er ihn doch selbst zu dec Sache, worinne er ihm
nützlich seyn sollte, überredet hätte.
„Mein lieber Jakob, sprach ich zu ihm, wenn
»jemand, der nicht mehr als zwo Stunden in LvN-
»don sich aufzuhalten hat, Ihnen einen Dienst er-
»weisen kann, so befehlen Sie nur. Ich werde
»mich für glücklich schätzen, Ihnen zu dienen." Er
sah mich abermals an, ward roth, und antwortete
mir, man könnte sich nicht ohn Unterschied aller sei-
ner Freunde zu gleichen Geschäfften gebrauchen.
Da ich den Grafen von OderbuN) als einen Men-
schen von Übeln Sitten kannte, so schloß ich aus
dieser Rede, ein Liebesverständniß müsse den Sic
Jakob an diesen Oct gebracht haben.
„Da ich ihn nicht stören wollte, so war ich im
Begriffe aufzustehn, und von ihm Abschied zu neh-
men, als eine Seitenthüce, derjenigen gegen über,
durch die ich eingetreten war, ziemlich schnell auf-