Dr. Bode tut, meine ich, seht wohl daran, sich na-
mentlich mit den nordischen Künstlern abzugeben.
Diese versteht er, während die italienische Kunst sei-
ner Denk- und Gefühlsweise doch immer fremd blei-
ben wird. Scheint's Ihnen nicht auch so ? Auch ver-
langt das eindringlichere Verständnis der großen ita-
lienischen Meister einen viel größeren Aufwand von
Zeit und Studien als dies einem so viel beschäftigten
Manne wie Dr. Bode gegönnt ist. G. M.
Soeben hat Bode sein Urteil in die Londoner Waag-
schale geworfen. In Paris hat er eben, wie er sagt, die
dortige Vierge auxRochers genau sich angesehn und
glaubt, LEONARDO könne an diesem Atelierbild gear-
beitet haben, aber das echte habe Burton gekauft. Heil
ihm für diesen Trost aus Bodes Mund! (Als mich
kürzlich Sir H. Layard, der ja beim Ankauf eine aktive
Rolle spielte, direkt frug, ob ich das hiesige Bild für
echt halte, zog ich es vor, mich für dumm zu stellen,
als könnte man das noch nicht recht wissen.)
Ich habe mir diesmal ein besonderes Vergnügen
daraus gemacht, als Lermoliefhaner vor ihm [Bode]
mich zu bekennen und ihm zu zeigen, warum die An-
betung des Christkindes in Holford House von GAU-
DENZio sein muß, was für den Meister charakteristisch
ist; warum ein Bild, das er für LuiNi hielt, vielmehr
G. PEDRINI ist usw.
Soeben lese ich in der die aufregende No-
tiz, im Hotel Drouot sei eben unter anderem verkauft
worden: A drawing of much more importance was a
beautiful study by LEONARDO DA ViNCi for the head
of the angel in the picture La Vierge aux Rochers, the
outline drawn with the pen, in red and shaded, mea-
suring iy cent. high by 12 cent. wide. This drawing
which an English collector purchased for 1 6$o frcs.,
possesses a special interest for us, since the picture,
2^
mentlich mit den nordischen Künstlern abzugeben.
Diese versteht er, während die italienische Kunst sei-
ner Denk- und Gefühlsweise doch immer fremd blei-
ben wird. Scheint's Ihnen nicht auch so ? Auch ver-
langt das eindringlichere Verständnis der großen ita-
lienischen Meister einen viel größeren Aufwand von
Zeit und Studien als dies einem so viel beschäftigten
Manne wie Dr. Bode gegönnt ist. G. M.
Soeben hat Bode sein Urteil in die Londoner Waag-
schale geworfen. In Paris hat er eben, wie er sagt, die
dortige Vierge auxRochers genau sich angesehn und
glaubt, LEONARDO könne an diesem Atelierbild gear-
beitet haben, aber das echte habe Burton gekauft. Heil
ihm für diesen Trost aus Bodes Mund! (Als mich
kürzlich Sir H. Layard, der ja beim Ankauf eine aktive
Rolle spielte, direkt frug, ob ich das hiesige Bild für
echt halte, zog ich es vor, mich für dumm zu stellen,
als könnte man das noch nicht recht wissen.)
Ich habe mir diesmal ein besonderes Vergnügen
daraus gemacht, als Lermoliefhaner vor ihm [Bode]
mich zu bekennen und ihm zu zeigen, warum die An-
betung des Christkindes in Holford House von GAU-
DENZio sein muß, was für den Meister charakteristisch
ist; warum ein Bild, das er für LuiNi hielt, vielmehr
G. PEDRINI ist usw.
Soeben lese ich in der die aufregende No-
tiz, im Hotel Drouot sei eben unter anderem verkauft
worden: A drawing of much more importance was a
beautiful study by LEONARDO DA ViNCi for the head
of the angel in the picture La Vierge aux Rochers, the
outline drawn with the pen, in red and shaded, mea-
suring iy cent. high by 12 cent. wide. This drawing
which an English collector purchased for 1 6$o frcs.,
possesses a special interest for us, since the picture,
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