Arbeit des 17. Jahrhunderts in Regensburg, die durch jene Restau-
ration im 19. Jahrhundert fast spurlos verschwand.
1664 wurde die Permanenz des Reichstages in Regensburg erklärt.
Für die Stadt gewiß ein erfreuliches Ereignis, das aber wegen der
traurigen Lage des Reichstages wie des Reiches, ja auch der Stadt
Regensburg irgend bedeutendere Spuren nicht hinterließ. Die Haupt-
räume des Rathauses, in dem die Versammlung tagte, wie den großen
Saal und seine Nebenzimmer, oder das kurfürstliche Deputations-
zimmer, hatte das Mittelalter geschaffen und das 16. Jahrhundert um-
gestaltet; das 17. brachte dann noch allerlei Umbauten und fügte einen
stattlichen Erweiterungsbau hinzu.
Die Jahreszahl 1600 lesen wir an der spätgotischen Treppe vor dem
kurfürstlichen Deputationszimmer, 1661 an dem östlichen, 1722 an dem
südlichen Portal des sogenannten „Neuen Rathauses °, das damals öst-
lich an das alte Rathaus angebaut wurde. Alte Möbel erinnern noch
zuweilen an das Leben, das das 17. Jahrhundert diesen Räumen
brachte, wie im Versammlungssaal des alten Rathauses zwei hübsche
Stühle von 1664 und 1671. Ein beachtenswertes Kunstwerk des spä-
teren 17. Jahrhunderts sind auch in der Modellkammer die beiden in
Solnhoferstein geätzten Tafeln, davon die eine mit der Jahreszahl
1666 bezeichnet, derbere Nachfolger von Andreas Plieningers feinem
Werk von 1601.
Die bescheidenen öffentlichen Brunnen der Stadt, deren ältesten, den
Fischbrunnen, ein gefälliges Gitter des 16. Jahrhunderts umschließt
und deren reizvollster der Ziehbrunnen von 1610 am Windfang ist,
wurden 1656 durch den Brunnen mit der Justitia auf dem tzaidplatz
und 1680 durch jenen auf dem Domplatz vermehrt. Wie bei dem jüng-
sten Brunnen, dem auf dem Neupfarrplatz von 1721 bis 1722, freut
man sich immerhin über den Schmuck des Platzes, aber doch zeigen
sie selbst gegenüber einem so bescheidenen Werke wie dem Ziehbrunnen
von 1610 deutlich den starken Niedergang der Regensburger Kunst.
An die in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts begonnene, in
dessen zweiter Hälfte mehrfach mit Eifer fortgesetzte Erneuerung der
Kirchenausstattungen erinnern Kanzel und Altäre in St. Rupert,
die wohl im Zusammenhang mit der Restauration von St. Emmeram
entstanden. Lin Neubau der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
ist die Karmelitenkirche, deren Grundstein 1660 gelegt, an der noch
1678 gebaut wurde und die am Westportal die Jahreszahl 1673
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ration im 19. Jahrhundert fast spurlos verschwand.
1664 wurde die Permanenz des Reichstages in Regensburg erklärt.
Für die Stadt gewiß ein erfreuliches Ereignis, das aber wegen der
traurigen Lage des Reichstages wie des Reiches, ja auch der Stadt
Regensburg irgend bedeutendere Spuren nicht hinterließ. Die Haupt-
räume des Rathauses, in dem die Versammlung tagte, wie den großen
Saal und seine Nebenzimmer, oder das kurfürstliche Deputations-
zimmer, hatte das Mittelalter geschaffen und das 16. Jahrhundert um-
gestaltet; das 17. brachte dann noch allerlei Umbauten und fügte einen
stattlichen Erweiterungsbau hinzu.
Die Jahreszahl 1600 lesen wir an der spätgotischen Treppe vor dem
kurfürstlichen Deputationszimmer, 1661 an dem östlichen, 1722 an dem
südlichen Portal des sogenannten „Neuen Rathauses °, das damals öst-
lich an das alte Rathaus angebaut wurde. Alte Möbel erinnern noch
zuweilen an das Leben, das das 17. Jahrhundert diesen Räumen
brachte, wie im Versammlungssaal des alten Rathauses zwei hübsche
Stühle von 1664 und 1671. Ein beachtenswertes Kunstwerk des spä-
teren 17. Jahrhunderts sind auch in der Modellkammer die beiden in
Solnhoferstein geätzten Tafeln, davon die eine mit der Jahreszahl
1666 bezeichnet, derbere Nachfolger von Andreas Plieningers feinem
Werk von 1601.
Die bescheidenen öffentlichen Brunnen der Stadt, deren ältesten, den
Fischbrunnen, ein gefälliges Gitter des 16. Jahrhunderts umschließt
und deren reizvollster der Ziehbrunnen von 1610 am Windfang ist,
wurden 1656 durch den Brunnen mit der Justitia auf dem tzaidplatz
und 1680 durch jenen auf dem Domplatz vermehrt. Wie bei dem jüng-
sten Brunnen, dem auf dem Neupfarrplatz von 1721 bis 1722, freut
man sich immerhin über den Schmuck des Platzes, aber doch zeigen
sie selbst gegenüber einem so bescheidenen Werke wie dem Ziehbrunnen
von 1610 deutlich den starken Niedergang der Regensburger Kunst.
An die in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts begonnene, in
dessen zweiter Hälfte mehrfach mit Eifer fortgesetzte Erneuerung der
Kirchenausstattungen erinnern Kanzel und Altäre in St. Rupert,
die wohl im Zusammenhang mit der Restauration von St. Emmeram
entstanden. Lin Neubau der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts
ist die Karmelitenkirche, deren Grundstein 1660 gelegt, an der noch
1678 gebaut wurde und die am Westportal die Jahreszahl 1673
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