Frontispiz
Frontispiz
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Kupfertitel
Vorbericht
I: Von dem Urspurng und Anfang der Kunst
4
„ menden Geist. In Egypten hingegen ist alles simpel und erhaben. In Egypten
…
„ in der Hand, um durch einzelne Verschönerungen zu ersetzen , was ihnen
…
Unrichtig ist es, dass in Egypten Alles simpel und erhaben sei, was die Werke
5
Es ist unläugbar, dass der Styl der Kindheit in allen Kunstwerken, welche eine
…
Diospolis oder Theben, nachsehen. Die Pforten dieses Tempels sind in
…
Er bemerkt nemlich , dass es prächtig, und nach Regeln erbaut, und in gewisser
6
sowoh'l, als der Arbeit, mit seiner Größe in Verhältniss flehe 4). Ueberdem
…
„ ten in sechs Feldern, über neun Fuss hoch, und zwölfe breit, geziert. — Das
7
der Geschichte, wenn er in der Simplicität der Pyramiden, die ersten und ältsten
…
in Rücksicht des Alterthums den zweiten Rang. Der achte von den Nachkom-
8
SALSETTE und ILLURE in Indien nichts nachgeben; und wie sehr irrt CAYLUS,
…
schen und indischen Pyramiden nicht, denn in ganz Indien befindet sich keine
9
in den Marmor zu graben, als man einen Block auf den andern setzte, oder
…
hervorzubringen. Dies aber war der Fall in Indien nicht. Tausend Jahre,
…
„ Meißel, in einen und ebendenselben Felsen gehauen sind, beweisen,
12
eine Gestalt, und ein Kind konnte eben so leicht in den Sand zeichnen, als
…
geschehen konnte. Sie hatte bei dem Umfange der Leichtigkeit in der Behand-
13
dem Arbeiter in jeglichem Falle zum Grunde, sie sei in seiner Vorstellung,
…
I5) ATHENAGOR. in leg. p. christ. pag. 16. im Sonnenschein zeichnete. K»t wuysutnu< wv
14
Ideal, weil sie ohne dem entworfenen Bilde zu schaden, Aenderungen in
…
sie seine Schönheit fühlt, aufhebt, und in die Arbeit des Künstlers überträgt?
…
wie gewiss niemand der diesen großen Meister kennt, in Abrede seyn wird, den
…
auf der Leinwand standen, den Grundsatz bestärkt gefunden: dass der Meister in
15
ter Aehnlichkeit in Thon zu bilden, als durch grade Linien oder Schattenriss« zu
…
der völlige Mangel an Gewohnheit in den Arbeiten, und an Werkzeugen, leitet
…
I8) PL IN. H, N. üb. 35. Cap. 12. $. 43. pag. 710.
16
vielleicht sehr verzeihlich, schuldig macht, auch jenen, dass er das Graben in
…
POLYGNOT, welcher ungefehr in der LXXIII Olympiade in dem Portikus
…
zuerst in der LXXXIII Olympiade zu mahlen anfing. Diese beiden
…
22) Plutarch. in Cimon. non proc.
17
Das Graben in Marmor setzt auch in jeder Hinsicht die Zeichenkunfl, und
…
Zeichenkunss: fähig ist. Der blofse Dilletant in der Kunst vermag sich zwar die
…
ein Auge zu denken, wie der Meifter der Kunft, vielweniger es in einem
…
entscheiden ankam; weil fie nicht nur in dem Irrthum fich sanden, als wären die
II: Bei welchem Volke ist der Ursprung der Kunst zu suchen
20
vätern, welche oberhalb der Catarakten herabkamen, und sich in Egypten
…
erhielten. Vereinigt man hiermit jene Stellen Philostrats, die wir in
…
Qstrst) 3)- „Nicht von euch," fährt er in einer andern Stelle gegen
…
1) Herodot. lib. 2. ab init. seq.- 3) P hilo strat. in vit. Apollon. lib. 6.
24
und sich nach einerlei Richtung bewegen, da sie denn nach 14g Tagen, in
…
Tagezahl eines indischen Jahres, in Tage verwandelt
…
beweiset sehr richtig, dass die Alten in ihren Berechnungen das Jahr zu "<so
…
weist das Beispiel der Mexicaner, welche in blossen Luslbarkeiten verbrachten. Ro-
26
a crealione mundi, quando in prineipio Deus creavit codum et terram, quinquits
…
weicht der hebräische und griechische Codex des alten Testaments in der
27
SoNNERAT I3), theilen die Jahre bis zur ersten Schöpfung, in welchen sie
…
welche jeder, der die Unsicherheit der Rechnungen, besonders in dem Zeitraum
…
sei. Kein Land in der Welt bietet so viele Schönheiten dar, als dieser Theil
28
menschlichen Geschlechts gewesen sei; wenn wir dieses nicht in noch vorhan-
…
und kam durch den in Jahrhunderten nicht allzumerklichen Anwachs des Meeres
29
ALEXANDER zuschreiben, die uralte Sage unter sich, dass er in der Zeit
…
Licht setzen kann. Kindheit des Geschmacks in den überladnen Verzierungen;
30
„ setzen einen durch ihre Dauerhaftigkeit und Umfang in Erstaunen; allein die
…
Geschmacks und der Ueberladung in den Werken der Kunst. Gemeiniglich
…
thürmten SteinmasTen von gewaltiger Grösse, wie die Britten, in verschiedenen
…
verwandt wäre. In den heissen Ländern bringt das Klima nicht nur einen,
III: Von der Zeichenkunst bei de Mexicanern und andern Völkern, zum Beweis ihres Alterthums
35
„die Hölle, die in dem Bedang erwähnt wird, nur ein blosses Schreckbild
…
Sprache der Wilden in C AN ADA und ganz AMERIKA.
36
partiale Revolutionen zuschreibt, in welchen hie und da Künste und Lehren
…
Die Indier, welche alle WisTenschaften in einer bilderreichen Sprache
37
Gedanken auszudrücken, und stellten in EINEM Bilde ganze und zusammen-
…
der Kunst alle in graden Linien geschahen, da doch die Natur mehr die
…
Anfangsgründe der Zeichenkunst weiter in nichts , als in der Kenntniss der
39
Versuche der Menschen, in ihrem Fortgange zur Entdeckung der Schreibekunss,
…
und geduldigen Versuchen kam man dahin, die Worte in die einfachen Töne
40
Tempeln in MEXIKO und CHOLULA macht, und nach den Zeichnungen,
…
geschlachtet wurden. Alle die andern berühmten Tempel in Neuspanien
41
ieibst in Rücksicht der Struktur den egyptischen beikamen ; von welchen
…
Nicht minder merkwürdig ist die Pyramide in dem niederländischen
…
>, PYi'ERSBERG, ist im Jahre 1746 in diesem FlusTe sehr hoch hinaufgefahren,
…
und keine Kenntnisse derselben besass; das in Hütten ohne Fenster, und woran
42
Die Künste waren aber in Mexiko nicht allein in dieser Art anzutreffen,
…
Sonne zu PACHAMAC, welcher mit dem Pallaste des In CA und einer Festung
43
welches die Kunst verstand, die SteinmasTen so genau zu bearbeiten, dass sie in
…
sechs dick; und doch, setzt er hinzu, gab es in der Festung zu CUSKO noch
IV: Von den Künsten im Egypten
47
Von den Künsten in Egyften.
…
unglaublich viele Hüifsmittel, und wendete sie mehr auf das Rohe, in die
48
Kunft, mischte sich in ihre Werke. Selbst da, wo sie WlNKELMANN
…
auf den Kauf versertigten, oder in die Tempel hieben, oder mahlten (wenn
49
Zeichnung der UmrisTe, und nicht über die graden Linien hinauskamen, in der
…
J) Plato de legib. dial 2. in opp. ex sna^m t'iufwit «7»ä, T« ^(mcinv «7«; yiysaWX,v*
50
gegen ein Volk zu rühmen, das in wenigen Olympiaden größere Fortschtitte
…
Glauben an die Erfindung der Mahlerei in Egypten mit Vergnügen, überzeugt,
51
wahr sind, wenn es den ersten bekannten Bewohnern der Erde, welche in Indien
…
Indien aus nach Weiten vordrangen, und sich in den Ebenen SlNEAR oder
…
Anfangsgründe voraussetzt), und folglich alle in INDIEN 3 ). Behauptungen
…
mir, so viel als möglich war, Nachrichten zu verschaften gesucht, und, was in
52
Genie der Menschen in Griechenland und andern Gegenden die Kunst veredelte,
…
Man kann mit so wenig Worten nichts Wahreres von den Künsten in
53
der Mumie hatte, welche neben demselben in der Ecke des Schrankes angelehnt
…
alle Mischung daliegen, und gleichsam in das Auge brennen; das ekelhafteste
…
Wohlstand in der Darstellung.
…
erheben, versehen war, diese Mittel so wenig zu gebrauchen verstand. In eben
54
gänzlich unbekannt war. Es blieb ihnen in dieser Hinsicht nichts anders übrig,
…
Schattirungen kannten; sondern alles in einerlei Farben, roth, gelb, oder
55
nicht minder in den Werken des MeisTels und Bildhauers. Auch hierin blieben
…
kennt (die dem Künstler nichts weniger als in dem ganzen Umfange der
…
Details der Natur in ein Ganzes; und wie soll die Idee des Künstlers auf etwas
…
CAYLUS, welche dem DlODOR in seiner Erzählung, wegen der Balsamirung
57
Ueberdem mögte ich in der ganzen Welt den Mann sehen, der, ohne verrückt
…
übrig liessen. Eben der grobe und kolossalische Geschmack, den sie in ihren
58
Ihre andere Bildsäulen in natürlicher, Pigmäen- und Miniaturgrösse waren
…
Sphinxen, und führt jenen in der Villa BORGHESE, von schwarzem Basalt,
…
als wenn man sie in die spätern Zeiten setzt. Ein Auge, das Proportion und
59
Die Egyptier verstanden, in Rücksicht des Details und einer verhältniss-
…
„ der Einbug der Nase, wie in der gemeinen Natur; der Backenknochen ist stark
…
HARPOKRATES des Doktor Mead I5), und den bekannten Kopf in der
60
sitzende in der Gallerie BARBERINI, einen Rock, der fich von oben nach
…
nackend dargeftellt. Dies leidet bei jener in der Villa AlBANI nur eine
…
In eben diefem Styl sind ihre halberhobne Arbeiten. Die Figuren ihrer
…
durch fich selbft Licht und Schatten erhalten, selbst dann, wann sie in einer
61
brennend aufgetragene Farbe in graden Linien fällt: so wird diese Wirkung nie
…
würde auch dann eher ins Wahrscheinliche fallen, wenn wir in ihren ssachen
…
Hüften herab ausdehnen. Man sehe hierüber weiter WlNKELMANN in der
62
in den Höhlen ihres Landes, ehe sie die Künste, entweder durch den Handel der
…
Mauren derselben in einer Dicke von 24 bis 30 Fuss, sb wie die Tempel ihrer
…
Der Syrinx der grossen Pyramide zu Memphis lief bis in die Pyramide des
…
der Erde in Felsen gehauen war 2 3). Die grossen unterirrdischen Palläste der
…
21) Paus an. in Attic. lib. I. cap. 42.
63
thebaischen Könige, über welchen, grosse Gemacher im Tage in Felsen gehauen
…
In diesem Trogloditen-Geschmack war der hohle Fels vor dem Tempel zu SAIS,
…
und machten also einen schiefen Effekt; denn das Auge liebt in Werken der
64
wol in fich Schönheiten der Architektur enthalten; ob aber das Ganze, aus den
…
So schlecht aber auch der Geschmack der Egyptier in der Form ihrer
65
Die Baukunst, die Bildhauerkunst, die Plaslik, selbst die Kunst in Steine
…
ihre Sprache und Gedanken in ihnen auszudrücken gewohnt waren, und die
66
grosses in dieser Kunst zu thun, sondern die Ausübung derselben würde überdem
…
grösstentheils auf die plastische Zeichenkunst, worin sie es in Rücksicht auf die
…
schon gemeldet ist, noch jetzt in ihrem ersten Glänze zu sehen sind,
…
aber zeigt nur, wieweit CAYLUS in Erforschung der Ingredienzien kam; von
67
„ erwartete, in keinem Stücke mit dem der Alten übereinilimmte."
…
gut bestand, als aus Behandlungen in, oder mit Feuer) Materien, durch deren
…
geben, welche, obgleich in der blossen Sonne getrocknet, ihre gebrannten Steine
…
Der Firniss ist mit mehrerer Gleichheit in den Tinten aufgetragen, als man auf
V: Von der Kunst in den aeltesten Zeiten unter den Hetruriern und Griechen
71
würde. WlNKElMANN behauptet in seiner Geschichte der Kunst, aus einer
…
„ der andern Seite, obgleich viel später als in den Morgenländern, mit einer
…
„ sichtbar verehret, da man sie noch nicht in menschlicher Gestalt gebildet hatte,
…
kein Unterschied gewesen seyn. " Er wiederholt dieses in seinen Anmerkungen
72
Sie breiteten sich zuerst in der Gegend aus, welche nachher den Namen AT TIC A
…
LION vertrieben, und suchten Zufluchtsörter in./EsTlOTISJPHOCIS,B.<EÖ-
…
Deuc alion kam im neunten Jahre der Regierung des Cecrops in Athen,
73
in der Bibliothek zu OXFORD, so weit gieng, dass sie den Eheitand noch
…
„ itzt in ATTIKA verboten, und die Weiber sind verbunden bei dem Manne
74
tiefer in die Geschichte GRIECHENLANDS einzudringen, weil er sonsten auf
…
nicht in den Weg. Unstreitig erhielten die Phönizier ihre Künste von den
76
Bildsäulen in GRIECHENLAND, 400 Jahre vor dem trojanischen Kriege; den
…
Die Hetrurier, diess ist der Name unter welchem uns die Griechen, die in
…
den Hetruriern, die sich durch innerliche Ruhe und Freiheit bald in einem blü-
…
ihrer Künste waren, so sehr liebt, kann nicht in Abrede seyn, dass das älteste
77
Werke aus den ersten Zeiter. waren, wie jene der Phönizier und Egyptier, in
…
ohne alle Kenntniss der Falten in geraden Linien, wie WiNKELMANN lagt,
…
heit waren, 'welcher das Detail der Natur in widersinnigen und unnatürlich zu-
…
Kind in seinen ungebildeten Jahren. Von früher Jugend an gewöhnt er (ich,
…
auf seinen Füssen sitzt er in unthätiger Ruhe, dem grössten Gute aller ungebil-
78
Lebens einförmig hinweg, und in einander, wie ein Gewebe ohne Mannigfaltig-
…
nicht leicht aber in den freien Arbeiten. Daher enträ'thsele ich mir die Ursache,
VI: Erster Art zu Zeichnen. Linbarische Malerei
82
gleichbedeutende Ausdrücke, sondern auch einerlei Dinge waren, die sich in
…
er sie nicht ahndet, steht er in tiefem Erstaunen vor ihren Werken, und gesseht
…
begleitet, und. mehr davon sagt, als er in jedem andern Falle thun würde.
83
der P. HARDUIN, der erste Erfinder derselben, in seinem Commentar zur
…
in dem blossen Umriss des Schattens, und war roh, einfach, ohne alle Kennt-
…
auf folgten die Monochrommen, oder Gemälde in einerlei Farben. Erstere
84
Letztere, die Monochrommen, oder Gemälde in einerlei Farbe, erfand Cleo-
…
LYGNOT und TlMANTHES mahlten, nach ClCEKO und PLINIUS, in
…
nung thut, welches Candaules in der igten Olympiade mit Gold aufwog
85
MAS, und EüMARUS, welcher zuerst den Unterschied des Geschlechts in
…
vor PHIDIAS, wenn anders PLUTARCH, der ihn in die Jugendjahre des
…
gänge lebte. ClMON starb in der Sisten Olympiade zu ClTIUM, und blühte
86
die alte egyptische Manier, und das Steife in den Figuren dadurch glücklich zu
…
bauten das prächtige PARTHENION, oder den Tempel der Minerva. In
…
von CHOL ARGE durch das Gewölbe welches das Licht in den Tempel fallen
…
dienen, weil sie in ihrer ganzen Zusammensetzung und Verhältnissen die edelste
87
o-ettelle zu ruhen, gleichsam in die Steine des Bodens eingesenkt. In derselben
…
Zeugnisse eines Mannes wie Pi.INIUS glauben will, in das vierte Jahr der fünf
…
ihn bei Gemälden in einerlei, oder viererlei Farben nicht anzuwenden Gelegen-
88
Schriftsteller sagt, daß Zeuxis den Pinsel, welcher fchon Etwas in der
…
QuiNTILIAN, die mir diess alles in ein deutlicheres Licht setzte. Die erste
89
grosse Künstler dem PoiYGNOT nachgesetzt worden, ist: „ weil er nicht in
…
den eigentlichen Linien nur in so fern etwas zu thun, als die Alten sie bei der
92
„ denn da alle Farben in Oel verliehen, das iß, dunkler werden, fo bleibt die
…
„ Tinten; und diese sind in dem Ganymedes meisterhaft in einander geschmoli
93
einzigen Pinselstriche, auf den Grund, oder gar auf Thon, aufzutragen. In
…
„ guren in einer Zeichnung des Rapk^ieLS einen würdigen Platt haben würden.—
…
„ UN AB GESETZT gezogen seyn, welches in der Eigenschaft dieser Figuren
…
„ in der Kunst der Alten, — und in ihnen erscheint die grosse Fertigkeit und
94
In solche Labyrinthe des Wunderbaren und Unmöglichen verwickelt die
…
einzigen Pinselstriche, in minder denn einer Sekunde, ein ganzes RaphAELI-
…
Werke kaum eines Moments nöthig gehabt hätte. Man überdenke, ob man in
95
diese übermenschliche Fertigkeit besessen hätten. Schon ein einziger würde in
…
müssten den grössten Theil ihrer mechanischen Kunst, die in einer blossen Fer-
…
PHAELS würdig, auf Thon und glatte Wandgründe, in einem Momente zu
…
und andern Gemähide dieser Art, blosse Produkte des Pinsels seyen, liegt in
101
die Aken malen wollten; denn da sie in dem Anfange kein Werkzeug hatten,
…
Proportionen in welchen man es mit Oel oder Wasser aussösst, um es auch eben
…
„ nachsehen, was der seel. Herr Lambert in seiner Farbenpyramide darüber
102
Efsekt in den Lichtern machen; ein sehr schönes Stück auf Alabaster, welches
…
in allen Fällen allein gebrauchen, und das erstere bloss zum Gründen anwenden.
104
ersten Blick schon in die Augen leuchtet.
…
LESSING, in seinen Noten (u) vom Alter der Oelmalerei aus demTüEO-
…
Wachses in WasTer aufgelöset, oder des Wachsgummi1s, indem sie dadurch zwar
105
Winkel MANN bestärigt in seinem Sendsehreiben über die herkulanische
…
von HercuLANUM in einem Dintenfasse sich vorfand, und einem dicken
107
Seife, gewaschen, damit sie die Schlichte und Kleister verliehre, welche sie in
…
jedoch gelinde, damit es nicht in Hitze komme, um nur das etwa noch Unebene
…
gerade und scharf seyn, und an beiden Enden gerundet in die Höhe gehen,
…
ist die Rede von einem Stücke Leinexpand in der Grösse eines Bogens Papier.
VII: Monochrommen- und Polychrommenmalerei
112
ganz schwarzen trocknen Farbe versetzt hatte, und zeichnete in diesem dünnen
…
CAL AU, um das Verfahren der Alten in ein helleres Licht zu setzen, ver-
…
Die diesem Capitel vorgedruckte Figur stellt die ersten Versuche in Mono-
113
blickte. In dieser Art hintergehen die Verkäufer dieser Gefässe in Italien den
…
zeichen liegt in der Unwissenheit der Betrieger, die den alten hetrurischen Styl
…
rechten Hand, wenn man durch die Thüre in das Zimmer tritt, ssiehet, und wenn
…
grammen behandelt werden, gehören „die gemalte Männer an der Wand, in rother
114
hellen Punkt in die Gegend des Auges, oder trieb vielmehr mit dem Grisfel die
…
nannten schwarzen Kunst, mit dem Schabeisen aus dem Licht in den Schatten
…
in dem Kupfer vorgestellt werden konnte.
115
Aehnlichkeit in gewisTen Behandlungsarten mit einander gemein haben, befuge
…
Art, indem es eine Masse voraussetzt, durch und in welche gemalt wurde.
…
PLINIUS erwähnt, dass sie nemlich bei ihrer Art, in einer zähen MasTe zu
117
In diesem Kopfe ist der Austrag der punifchen Maße von der Stirne zum
…
deutlich ergiebt sich die Bemerkung, dafs die linearischen Werke, in Darsteilung
…
wie mit einem Grabftichel; theils in die Tiefen des Grundes, durch die Masle
118
fleht. Freunde der Kunst werden leicht wahrnehmen, wie sie in einer Manier
…
bei den Haaren eine Krümmung in die andere greife, die feinern sowohl als
…
schrasKrten linearischen Zeichnung, in einerlei Farbe, neben und über einander.
…
„ Ohne uns in die Menge der Farbenarten einzulassen, wollen wir nur
119
„ heutigen sowohl, als in der Folge, diejenigen der Alten anführen, deren
…
„ dieselben nur in enkaustische, das heisst gebrannte Kalkerde giessen durften.
…
„ Die genaueste Mischung dieser vier Farben hat Herr LAMBERT in seiner
121
aus dem Wusle der gedruckten und geschriebenen, und ganz in Unordnung
…
„ Wer mit obenerwähnten Farben in Oel malen will, darf sie ebenfalls nur
122
•, in allem Betrachte unschätzbare Kunst, worin die Meister derselben itzt so
…
„ Wirklichkeit gebracht, und durch eine geringe Kunst der Ausführung in ein
…
„ Werks, dasselbe mit einem guten Lackölfirniss, dergleichen man in allen
126
„ dass sie als Lichter hervortreten, so fällt der Glanz des Lichtes vorzüglich in
…
„ malten" 9). Hieraus lässt sich das Gemälde des Pausias i0) erklären, in
127
stand, dass man, obgleich das ganze Gemälde in schwarzer Farbe war, dennoch
…
In quo Jiverß niteant cum mille colores,
…
kommen wäre; und dass die Maler in der Zeichnung mensehlicher Köpfe, die
…
Ammonius von der linearischen Malerei, in einen Grund, welcher die Züge
…
1I~) Ovid. Metamorph. VI. ver£ 65. I2) Ammon. in X categ, Aristot.
VIII: Enkaustik
131
lich eine mildere Meinung, indem er sagt: „ So redet man nicht von einem in
…
„ genommen, nichts angezeigt haben würde, das in Ansehung einer Ausübung
132
behandeln. Unstreitig liegt dieses in den grossen Missveiständnissen der Behand-
…
Kohlbecken, und dergleichen Dingen mehr denket, so wie in der Gewohnheit
…
Neue und die Veränderungen in den Handgrisfen der Künste angenehm zu
133
schätzenswürdigen KenntnisTen seiner Kunst, dieser Art in einigen Decken-Stük-
…
„ däucht, in der Art, wo die Farben, ohne Zusatz von Oelen und Firnislen,
…
, um mich bei ihm wegen der Anwendung dieses Wachses in den Farben zu
…
!) Diess ist ein Irrthum. Diese Stücke wurden beide ganz in der Calauischsn
134
., CALAU in mündlicher Beschreibung seiner Erfindung war. Ich ersahe aber
…
„ seine Kraft in etwas verlohr, und unter den Coccionellen und Kraplack nicht,
…
„ Farbe mit der in Wasser aufgelössten Wächsmasse und dem Oele zugleich auf
135
„ dass erftlich die Farben etwas veniger nachgelben; dass man vorzüglich in
…
„ am mehresten sich dem Verfahren der Alten in der Idee genähert, wie nemlich
137
wohl gar verdrangen wollen, in grossem Maasse unser Mitleid verdienen. Sie
…
schon so viel gesagt haben, und noch sagen werden, mit diesen Oelen, nur in
…
so mehr, da die enkaustische Behandlung den, in der gehörigen Anwendung
138
i, antiquitus genera consiat, cera, et in ebore cesiro, id eß viriculo, dorne claßes
…
„ debat altius imprimebaturque tabula fubditis ignibus 4). — Altera {in ebore)
139
Tafel, in eine enkaustische MasTe zu zeichnen, bediente, so unrichtig ist die
…
welchem WlNKELMANN ausdrücklich sagt: dass er nicht in den Thon gegra-
…
schweere Hand erfordert haben, welche den Ausdruck ihrer Härte in das Gemälde
…
dieser Erklärungsart in einen grossen Widerspruch, wenn er sagt: „Phnius
140
„ neten und ftudirten. In der That, da die Theile diefes Holzes sehr dicht find,
…
„ leichter die faljchen Züge aus^idöschen. Aber wenn man auch bei diefen In-
141
angiebt, in der Anwendung unmöglich, welches der erste der beste Versuch
…
brannten Umrisse, welche einer sanft abfliessenden Rundnng der Ertremitäten in
143
wendet. Ich bin in dem Besitze eines Bildnisses unsers höchstseligen Königes,
…
malerei besteht nicht nur in der grössern Dauer, Schönheit und Richtigkeit der
144
Hnearischen Zeichnung, und der Farbenmischung, sondern auch in der grössern
…
Art, reden. Er erfand nemlich eine plastische Masse, in welcher stch halber-
…
in eine zähe Masse. Hierzu mischt man einen Zusatz von feinem eleodorischen
IX: Kurze Parallel zwischen der Kunst der Alten und Neuen
148
greift auch der Eindruck der letztern nicht in die Seele; stellt kein so deutliches,
…
wirkt : sie heben Geh gewöhnlich unter einander in Summen von Verschieden-
…
Künstler und Dilettanten theilten sich bisher in ihrem Urtheile, über den
149
kam noch, dass der Gelehrte schon in den Schulen von jenen grossen Meister-
…
und einer ewigen Vergessenheit ausstellte. So tyrannisirte der Credit, in welchen
…
einen antiquen Cameo, in der italienischen Fabrique verfertigt, und macht seine
150
Wir sind zwar nicht in Abrede, dass die Bildhauerkunst der Griechen einen
…
er? In diesem Stücke blieben sie überhaupt hinter diesem Meisler zurück, und
…
eine Perücke auf den Kopf setzte, indessen er ihn in römischem Kostume kleidete;
151
in CHARRIN G-CROSS zu LONDON, und anderer; BERNINl's Con-
…
SCHLÜTERS zurück, welches wohl unstreitig das schönste ist, was in dieser
…
Haar vom Kopfe herabläuft, und ungezwungen in den Nacken spielt.
…
die sterbenden Augen zum Kopfe herausdrängt, und der in wildem Geschrei zum
…
henden schauderhaft überläuft, dass ihn nur das in seinem ganzen weiten Um-
152
Kapitel vorgedruckten Zeichnung eines sterbenden, ob SCHLÜTER etwas in
…
Kunfiwerke Schlüters werden unsere Leser in der vortrefflichen Beschrei-
153
die der Versendungskosten nicht würdig ist, hat einen Werth in den Augen
…
säulen eine kalte und harte Manier in die Malerei überträgt, wie man an
…
peitsehte mit Recht das Uebertriebene in der Nachahmung der Antique, beson-
…
in seiner Werken an vielen Orten sagt.
…
könnte, nirgends geschieht den neuern Künstlern mehr Unrecht, als in den
154
Marmortafeln sind, wie er sagt, in Ansehung der Profile,, von mittelmässiger
…
legen, und unsere Meister nicht in die Würde wiedereinsetzen, welche sie ver-
155
auch dieses unstreitig. ZEUXIS fand unter allen Mädgen in AGRIGENT (dem
…
Schönheiten der Natur, welche in ein Objekt zusammengetragen werden. Un-
…
XXXVI. $ 2. pag. 692. Cicero de in- $.12. pag. 696.
156
ihm nicht möglich, die Grenzen der Natur in Rücksicht des Details zu über-
…
unfähig seyn, gleichfalls das Detail in ein schönes Ganzes zu ordnen? Sollten sie
…
Schulen, von den Zeiten RAPHAELS grossen Theiles abgiengen, wie in der
157
NEAPEL; er sludirte aber die CARACCI zu flüchtig; und gieng endlich in
…
bei seinem Heliodor in dem Tempel zu Jerusalem, u. dergl. als Zu-
…
griffe seiner Gemälde in St. PeteR zu Rom, wo Gott der Vater mit der Hand
…
berühmten Künlllers C AS AN o VA, welcher in Uebereinstimmung.mit Mengs,
158
wöhnlich seine Vorliebe für Griechenland und die Alten, in den Irrthum, den
…
MANN erkannte es sogleih dafür, brach in Verwunderung und Lob über das
…
besonders der Reise des Ulysses in die Hölle: so finden wir so wenig Bezie-
159
aufbewahrte, schweben mehr in der Luft, nach Art der chinesischen Stücke,
…
reugen, wie wenig sie davon verstanden, die Figuren anders als in geraden
…
Hier könnten wir zwar den Alten wahre Grösse in der Behandlung des Details
…
Nachtheilegereichen. Man halte gegen diese Stücke, TlKTORETS Gemälde in
160
weil des Guten in der Malerei zu ihrer Zeit nur wenig war, der Beschreibung
…
von welchen nichts in der Natur vorhanden sey. SULZER, desfen Philoso-
…
Er zeige in seinem Ideale das Ueberirrdische, welches in keinem, auch nicht dem
161
selben in ein Ganzes erwarten, um sich dem Erstaunen des Kenners darzustellen.
…
menssuss von lauter Wahrheiten im Detail, ein Ganzes in der Einbildung und auf
…
wird es loben, sobald es unnatürlich wird? In der Gestalt? dann ist es kein Blatt
…
etwas zur Hervorbringung des Ganzen beirrägt, in der Natur wirklich vorhanden
…
chen, Bombast; und nur das richtige Zusammeneinigen einzelner Schönheiten in
Maßstab/Farbkeil
Massstab/ Farbkeil
find leider in keinem Fache zahlreicher, als jn der Gefchichte der Kunft.
( lö )
können, und zwar mit allem Recht, welches man doch wol nur im Scherze sagen,
und nie im Ernste zugeben wird.
PlINIUS begeht unter den vielen Fehlern, deren er sich allenthalben,
vielleicht sehr verzeihlich, schuldig macht, auch jenen, dass er das Graben in
Steine oder Marmor älter macht, als die Mahlerei I9) (Pictura), welche bei
ihm auch die Zeichenkunil einschliesst, da die Mahler der x\lten, wie wir im
Verfolge sehen werden, in der ersten Zeit der Kunst, und bis zur Erfindung des
Pinsels, und lange nachher noch, ihre Gemälde mehr linearisch behandelten
und zeichneten, als mahlten; wenn wir nemlich dieses Wort nach dem jetzigen
Sprachgebrauche annehmen. Durch einen seltsamen Widerspruch schreibt er
den Anfang der Bildhauerkunst und Mahlerei dem PHIDIAS zu 20); welchem
Vorgeben nicht nur er selbst im 35ten Buche, sondern auch QüINTILIan 2r)
widerspricht, da der Monogrammen- Monochromen- und Polychromenmahler
POLYGNOT, welcher ungefehr in der LXXIII Olympiade in dem Portikus
PLESIAN AKTION die Trojanerinnen 22), und schon vorher zu DEIl'HOS
verschiedene Werke mit der grösten Vollkommenheit mahlte, Ardices von
COB.INTH und TEIEPHANES von SlCYON, deren Alter nicht mit
Gewissheit angegeben werden kann, älter waren als PHIDIAS , welcher
zuerst in der LXXXIII Olympiade zu mahlen anfing. Diese beiden
letztern nennt PLINIUS selbst als Erfinder dieser Kunst 23), nachdem er
I9) PL IN. lib. 36. cap. 5. pag. 725. Non
omittendum hanc artem tanto vetußiorem slöße
quam Piduram, aut Statuariam, quarum utra-
que cum Phidia capit, LXXXIII Olympiade.
i0; L. c. &c cap. VIII. $. XXXIV. p. 689.
ix) Qu INT IL. üb. 12. cap. 10. Primi,
quorum quidem opera non vetustatis modo gra-
tia visenda sunt, clari piäores suijje dkuntur
Polygnotus atque Aglaophon &c.
22) Plutarch. in Cimon. non proc.
ab init.
13) PL in. lib. 35. cap. 3. $. V. pag. 682.
Inventam linearem dicunt a Ph'docle Aegyptio,
vel Cleanthe Corinthio, primi exercuere Ardices
Corinthius & Telephanes Sicyonius ßne ullo
eüamnum colore, jam tarnen spargentes lineas
intus.
können, und zwar mit allem Recht, welches man doch wol nur im Scherze sagen,
und nie im Ernste zugeben wird.
PlINIUS begeht unter den vielen Fehlern, deren er sich allenthalben,
vielleicht sehr verzeihlich, schuldig macht, auch jenen, dass er das Graben in
Steine oder Marmor älter macht, als die Mahlerei I9) (Pictura), welche bei
ihm auch die Zeichenkunil einschliesst, da die Mahler der x\lten, wie wir im
Verfolge sehen werden, in der ersten Zeit der Kunst, und bis zur Erfindung des
Pinsels, und lange nachher noch, ihre Gemälde mehr linearisch behandelten
und zeichneten, als mahlten; wenn wir nemlich dieses Wort nach dem jetzigen
Sprachgebrauche annehmen. Durch einen seltsamen Widerspruch schreibt er
den Anfang der Bildhauerkunst und Mahlerei dem PHIDIAS zu 20); welchem
Vorgeben nicht nur er selbst im 35ten Buche, sondern auch QüINTILIan 2r)
widerspricht, da der Monogrammen- Monochromen- und Polychromenmahler
POLYGNOT, welcher ungefehr in der LXXIII Olympiade in dem Portikus
PLESIAN AKTION die Trojanerinnen 22), und schon vorher zu DEIl'HOS
verschiedene Werke mit der grösten Vollkommenheit mahlte, Ardices von
COB.INTH und TEIEPHANES von SlCYON, deren Alter nicht mit
Gewissheit angegeben werden kann, älter waren als PHIDIAS , welcher
zuerst in der LXXXIII Olympiade zu mahlen anfing. Diese beiden
letztern nennt PLINIUS selbst als Erfinder dieser Kunst 23), nachdem er
I9) PL IN. lib. 36. cap. 5. pag. 725. Non
omittendum hanc artem tanto vetußiorem slöße
quam Piduram, aut Statuariam, quarum utra-
que cum Phidia capit, LXXXIII Olympiade.
i0; L. c. &c cap. VIII. $. XXXIV. p. 689.
ix) Qu INT IL. üb. 12. cap. 10. Primi,
quorum quidem opera non vetustatis modo gra-
tia visenda sunt, clari piäores suijje dkuntur
Polygnotus atque Aglaophon &c.
22) Plutarch. in Cimon. non proc.
ab init.
13) PL in. lib. 35. cap. 3. $. V. pag. 682.
Inventam linearem dicunt a Ph'docle Aegyptio,
vel Cleanthe Corinthio, primi exercuere Ardices
Corinthius & Telephanes Sicyonius ßne ullo
eüamnum colore, jam tarnen spargentes lineas
intus.