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Riemer, Johannes
Der verliebte Solande, und die gegenliebende Floramene: Das ist: hellpolierter Liebes-Spiegel, Darinn sich ein noch ungeübter Liebhaber wolbesehen, all sein Thun und Lassen darnach anstellen, sich bey den holdseeligen Frauen-Zimmer beliebt machen, und zu einer glückseeligen, wolbegüterten und vornehmen Mariage gelangen könne — [S.l.], 1709 [VD18 14316161]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27265#0134
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,26 S (o) N
Die Liebe ist bewaffnet.
Ihre Hafferzustraffen/
Ihre Gewalt zu erweisen/
Ihre Feinde zu zerschmeissen.
Die Liebe ist eine Begierde.
Das Schönste und Beste zu erwehlen/
Die Welt zu erhalten/
Der Feindseligen Anklage nicht zu ver<
nehmen.
Solanöe ließ diese Obschrifft seinGe-
mürh/ welches über Castretten angefan-
gen zu brennen/ gantzlich gedämpffet/ und
so begierig er der Zeit zu ihr zu kommen /
erwartet / so geschwinde fieng er an sich
-u ändern/und beschloß ftstiglich / davon
zu bleiben.
Wer nur den Leib liebet/ dessen De/
gierden sind leiblich/ sinnlich und sünd-
lich: Wer nur den Verstand und den
Geist liebet/ dessen Liebe ist geistlich und
verständig: Wer aber den Geist und den
Leib/ ob gleich befindlicher Schönheit lie-
bet/ dessen Liebe ist menschlich. Das er-
ste ist eine schandbare Tugend. Das an-
dere eine rühmliche Untugend. Das dritte
eine menschliche Eisenschaffk. Weil So-
 
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