Riemer, Johannes: Der verliebte Solande, und die gegenliebende Floramene: Das ist: hellpolierter Liebes-Spiegel, Darinn sich ein noch ungeübter Liebhaber wolbesehen, all sein Thun und Lassen darnach anstellen, sich bey den holdseeligen Frauen-Zimmer beliebt machen, und zu einer glückseeligen, wolbegüterten und vornehmen Mariage gelangen könne ([S.l.], 1709) [VD18 14316161]

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lichkeiten immer noch davon getragen /
und daß er dcßwegen dermaleins mit bef
serm Giück/ bey vorfallender Gelegenheit
feinen Ehestand antretten könte. Allein«
in dieser Gemüths^Beruhigung erschien
nen ihm 6. verkleidete Kerlcn/deren Ange»
sicht in Masquen verstecket/ die Hande
aber mit Dolchen bewaffnet wäre. Ein je-
der trug darbey eine Laterne / so er nach
Belieben Helle und tunckel machen kunte;
Zu Solandens Stuben hatten sie einen
Nacht-Schlüssel/ so/ daß sie ihm schneller
aufdemHalse waren/als er vermeinte/
durch die verschlossene Thür sich zu schü-
tzen. Der erste gebot ihm/ sich nicht zu
regcn/oder er wolle ihm den ans Hertz gei
setzten Dolchen in Leib drücken. Die
übrigen umringten ihn / daß er an keine
Gegenwebr dencken konte. Letzlichm
tratt der Castretten ihrLaqueywiederum
hervor/ und übergab ihm diejen kurtzen
Brieff:
Unbeständiger Liebhaber.
^^Je Liebe ist eifferig/ wie ein Opft
OMr. Dannmhero hat derselben
Bündnuß die Krafft eines Eydes.
Wie