Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Rinne, Christoph
Odagsen und Großenrode, Ldkr. Northeim: jungsteinzeitliche Kollektivgräber im südlichen Leinetal — Rahden/​Westf.: Leidorf, 2003

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.67240#0142
License: Creative Commons - Attribution - ShareAlike
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Beiträge zur Archäologie in Niedersachsen 5

139

Verfüllung zu erkennen ist. Am nördlichen Rand des Profils sind die
Bef. 81, Bef. 80 und Bef. 66 vom anstehenden Löss gut abzugrenzen,
zwischen ihnen ist jedoch keine Grenze zu erkennen. Die linke Hälfte
der Grube ist mit kleinen und mittelgroßen Sandsteinplatten dicht
verfüllt, die rechte Hälfte weist zahlreich HK und RL auf.
PWESS6N (Taf. 15)
Oberfläche 130,65. Das Profil zeigt die westliche Grabungskante von
Schnitt 6 Nord. Das Profil schneidet die nördlich Hälfte der Kammer,
die hier jedoch - im Profil deutlich zu erkennen - bis auf die Grabgrube
gestört ist (Bef. 50). Die Grabgrube ist als große, humos verfüllte Grube
mit planer Sohle gut zu erkennen. Ihre nördliche Grenze liegt bei ca.
-10,20 m Süd, wobei die Kammergrenze durch den großen Sandstein
80 cm weiter südlich markiert wird. Die Pfostengrube unter dem großen
Sandstein könnte demnach Bestandteil der Kammerkonstruktion sein.
Das Kammerinnere ist bis auf die Grabgrubensohle gestört, nahezu alle
Kalksteine der Pflasterhorizonte sind entnommen worden. Nördlich der
Grabgrube schließt sich ein humos verfüllter Grubenkomplex (Bef. 78)
an, in dem mehrere große Kalksteinplatten liegen. Unter dem Gruben-
komplex Bef. 78 liegt eine Grube mit höherem Lössanteil (V1/2), aus
der eventuell der Fund FNr. 8118 stammt.
PWESS8N (Taf. 15)
Oberfläche 130,72. Das Profil zeigt die westliche Grabungsgrenze von
Schnitt 8 Nord. Das Profil zeigt unter dem ca. 20 cm mächtigen,
modernen Pflughorizont einen graubraunen Horizont mit auffällig
wellig verlaufender Untergrenze, eventuell Reste eines mittelalterlichen
Wölbackers? In diesem Horizont liegen, von humosem Bodenmaterial
umschlossen, einige Sandsteine (Bef. 13). Unter dem Wölbacker(?)
folgt der anstehende Löss.
PWESTS4 (Taf. 15)
Oberfläche 130,55. Das Profil zeigt die westliche Grabungsgrenze von
Schnitt 4 nördlich der Kammer, zwischen -12 m und -14 m Süd. Nach-
dem im Winter 1983/84 das Profil (PGESS4W) abgerutscht war, wurde
es um 20 cm zurückverlegt und neu dokumentiert. Das Profil zeigt
einen Schnitt durch den Grubenkomplex Bef. 9, der auf der Grabung als
Ah-Horizont angesprochen worden ist. Die großen Kalksteinplatten, der
Knochen und der Leichenbrand zeigen, dass es sich um eine Grube
handelt, die mit Material aus der Grabkammer verfüllt worden ist.
10.1.2 Katalog der Befunde
Einzelne Hinweise aus den Tagebüchern, wie "Verfärbung", "Konzent-
ration" oder eingehende Beschreibungen von Sachverhalten, wurden
exzerpiert und als Befund durchgehend numeriert. Weitere Befund-
nummern ergaben sich aus dem Studium der Pläne und Profile. In
einem nachfolgenden Schritt wurde versucht, alle identischen Befunde
zusammenzufässen. Alle wesentlichen Informationen der Grabungsdo-
kumentation sind nachfolgend in geraffter Form zusammengestellt.
Wesentliche Befunde sind auf einem eigenen Plan eingetragen (Taf. 9).
Abkürzungen: ev.: eventuell, ident.: identisch, PL Planum, S: Schnitt
Bef. 1 Grabgrube
Ident./Zugehörige Befunde: 64
Datierung: Jungneol.
Die Grabgrube ließ sich in der Regel gut vom anstehenden Löss ab-
grenzen. Die Grabgrube wurde vielfach gestört und ist dabei bis an
ihren Rand - also negativ - ausgenommen worden. Vereinzelt blieb ein
schmaler Streifen der humosen Grabgrube erhalten und wurde auf der
Grabung als Graben angesprochen (Bef. 64)
Bef. 64 Reste einer kleinen, grabenartigen Verfärbung (7.9.83). Reste
der Grabgrube.
Lage: S1, PI. 6 (-70 cm), Südteil
Liegt unter dem Trockenmauerrest Bef. 32/Bef. 33.
Bef. 2 Grubenkomplex.
Großer, nicht näher zu differenzierender Grubenkomplex nordöstlich
des Grabes.
Ident./Zugehörige Befunde: 7, 24, 39, 40, 59, 60, 65?, 66, 79, 81
Lage: SL PL 1, unmittelbar nördlich des Grabes, 14 - 15.5 m Süd.
"Halbrunde Grube mit schräg stehenden Steinen. Liegt nördlich außer-
halb des Grabes."
Bef. 7 (1981) "Verfärbung 1": großer Grubenkomplex, geht in Bef. 79,
Bef. 66, Bef. 80 und Bef. 81 über, bzw. löst sich in diese Befunde in
den tieferen Plana auf.
Lage: S3, 13.0 - 17.5 m Süd.
Profil: TVE05S3
Funde: 1561
"Steine in Schwarzerde. Wird in Längsrichtung geschnitten. Bei -61 cm
zeigt sich ein Pfostenloch (?) im anstehenden Löss."

Bef. 24 (7.7.82) "Verfärbung 10":
Lage: Sl, PL 3,
Profil: PVE10S3
"Wird geschnitten und in den wichtigen Partien gezeichnet (7.7.82).
Nach der Entnahme der großen Steine ist das "Pfostenloch" noch max.
10 cm tief."
Bef. 39 "Verfärbung 13" (26.8.82). In Planum 1 noch Bef. 7.
Lage: S3, PL 4
Profil: "Diagonalschnitt. Photographiert und letztes Pfostenloch ge-
zeichnet."
Bef. 40 "Verfärbung 5"
Lage: S3
Profil: Zeichnung Profd A-A'
Bef. 59 "Verfärbung 7" (7.9.83)
Lage: S5 Nord, am Steg S3/S5
"Bei -60 cm noch nicht zu differenzieren; löst sich bei -68 cm in 2
Pfosten auf" (Bef. 59, Bef. 60). "Dazwischen eine kleine, dunkle Struk-
tur" (Tiergang?). N-Profil nicht gezeichnet, Photodokumentation. "Wird
abgetragen, um das Nordprofil vollständig zu erhalten" (liegt davor).
Bef. 60 "Verfärbung 8", Pfosten? vgl. Bef. 59 (7.9.83)
Lage: S5 Nord, am Steg S3S5
Funde: "eine verzierte Scherbe"
Bef. 60 wird ev. von Bef. 66 geschnitten.
Bef. 65 "flache, mit Steinen gefüllte Grube" (7.9.83)
Lage: S5 Westprofil (zu S3)
Südlich von Bef. 65, vor dem Profil, lagen die Bef. 59 und Bef. 60
(Verfärbung 7 u. 8)
Bef. 66 Grube, =Bef. 65?, = Bef. 7 (7.9.83), in PL 1 Teil des Gruben-
komplexes Bef. 7
Lage: S5, Westprofil (zu S3). 13,0 - 15,3 m
"Tiefe Grube, dicht mit Steinen gefüllt. War schon aus dem Ostprofil zu
S1 bekannt. Im PL 1 des Steges ist der Umriss nur schwer zu erkennen,
nur wenige Steine. Füllung zumeist Gelbkalkplatten. Zwischen 13 m
und 14 m eine kleine Pfostengrube zu erkennen." Verhältnis von Bef.
66 zu Bef. 60 ist unklar, ev. schneidet Bef. 66 den Bef. 60.
Bef. 79 "dunkle Verfärbung" (23.9.83). = Bef. 7 u. Bef. 66
Lage: Steg S3/S5, PL 3 (-57 cm), 13,4 - 13,8 m Süd
"In diesem Planum völlig ohne Steine". Nach der Lage entspricht sie
Verfärbung 1 in S3 (= Bef. 7) und zum Teil Bef. 66, hier vermutlich der
"kleinen Pfostengrube” zwischen 13 m und 14 m Süd.
Bef. 80 "Große Grube" (23.9.83)
Lage: Steg S3/S5, PL 3 (-57 cm), 14,0 - 15,5 m Süd
Funde: 1524
Große, anscheinend schräg angelegte Grube (SO-NW), die bis in die
unterste Schicht mit Steinen verfüllt ist (überwiegend Gelb-/Graukalke).
Nach der Lage ist Bef. 80 ein Teil von Bef. 66 (s. auch Bef. 79).
Bef. 81 "Verfärbung mit Kalk- u. Sandsteinen" (23.9.83). Teil von Bef.
66.
Lage: Steg S3/S5, PL 3 (-57 cm), 15,9 m Süd
Bef. 3 (1981) Grube
Lage: Sl, PL 1, 12- 13 m S.
Dunkle Verfärbung mit großen Kalksteinen.
Bef. 4 (1981) = "Grube 1"
Lage: Sl, PL 1, 8.75 - 10.30 m S. Zieht in die westl. Grabungsgrenze
von S1.
Profil: PGRUBE1
Funde: 717 (Gef.-Nr. 308)
Datierung: EZ (Spätlatene)
Bef. 5 (1981) = "Grube 2"
Lage: S2, PL 1, 10.3 -11.29 m Süd
Profil: PGRUBE2
Konzentration von violetten (gebrannten) Sandsteinen unmittelbar unter
dem Pflughorizont.
Bef. 6 (1981) "Vertritt", kein Befund
Lage: S2, 18.80 - 18.10 m Süd, 40 cm südl. des Grabes.
"Dunkle, unregelmäßige, längliche Verfärbung, grenzt sich gut gegen
den anstehenden Löss ab." Später dann als "Vertritt" bezeichnet.
Bef. 8 (1981) "Mäuerchen"
Lage: S3, 20 m Süd, westliche Grabungsgrenze
Datierung: Jungneol.
Steinkonzentration von 45 cm Dm., wohl Rest einer Trockenmauer und
Teil der südlichen Kammerwand. Wird im Tagebuch auch als "Mäuer-
chen" bezeichnet (30.6.82). Findet seine westliche Fortsetzung vermut-
lich in Bef. 32 und Bef. 109.
 
Annotationen