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403

Nonnenwerth.

Bon

Nicolaus Drlius.

I.

Zu Nonnenwerth im Rheine erhebt sich der Gesang,

Der aus der Nonnen Munde allabendlich erklang/

Die Stimmen gortgeweihter Jungfrauen, hell und klar,

Die drangen iu die Ferne, so weit und wunderbar.

Und droben auf dem Felsen, dem schroffen Rolandseck,

Da saß der edle Rilter, der Saracenen Schreck;

Da lauscht' er dem Gesanze, der aus dem Lhal erscholl,

Bis daß beim holden Klange das arme Herz ihm schwoll.

Und eine Stimm' vor allen, die aus dem Chor sich hob,
War's, die mit süßen Banden des Helden Herz umwob;

Nie mchr zu blut'gen Fehden stieg er ins Lhal hinab.

Dem Sang nur mocht' er lauschen da droben bis ans Grab.
 
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