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Freiligrath, Ferdinand [Hrsg.]
Rheinisches Jahrbuch für Kunst und Poesie — 2.1841

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https://doi.org/10.11588/diglit.19847#0383
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3^3 t-Ä-

3. Ruhe in der Geliebten.
(1840.)

So laß mich sitze» ohne Ende,

So lasi mich sitzen für und für!

Leg' Deine beidcn frommen Hände
Auf die erhitzte Stirne mir!

Auf meinen Knie'n, zu Deinen Füßen,
Da lasi mich ruhn in trunlner Lnst;

Lasi mich das Auge felig schliesien
Jn Deinem Arm, an Deiner Drust!

Laß es mich öffnen nnr dem Schimmer,
Der Deines wunderbar erhellt;

2n dem ich raste nun für immer,

O Du mein Leben, meine Welt!

Lasi es mich öffncn nur der Thräne,

Die brennend heiß sich ihm entringt;

Die hell und lustig, eh' ich's wähne,
Durch die geschlosine Wimper springt!

So bin ich sromm, so bin ich stille,

So bin ich sanft, lo bin ich gut!

Jch habe Dich — das ist die Fnlle!

Jch habe Dich — mein Wünschen ruht!
Dein Arm ist meiner Unrast Wiege,

Vom Mohn der Liebe süß umglüht;

Und jeder Deiner Athemzüge

Haucht mir ins Herz ein Schlummerlied!

Uud jeder ist für mich ein Leben! —

Ha, so zu rasten Tag für Tag!

Zu lauschen so mit scl'gem Beben
Auf unsrer Herzcn Wechselschlag!
 
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